Emissionsfrei und automatisiert: Land fördert Projekt „Smart & Green Ship“ für nachhaltige und innovative Binnenschifffahrt
Verkehrsministerin Ina Brandes übergibt rund 1,2 Millionen Euro für ein Forschungsschiff für bessere Binnenschifffahrt
Nachhaltig, emissionsfrei und hochautomatisiert sollen die Binnenschiffe in Zukunft fahren.
Nachhaltig, emissionsfrei und hochautomatisiert sollen die Binnenschiffe in Zukunft fahren. Deshalb entwickelt die Universität Duisburg-Essen das Projekt „Forschungsschiff für die Entwicklung hochautomatisierter und emissionsfreier Schiffssysteme - Smart & Green Ship“. Das Forschungsschiff soll als Versuchsplattform und als Forschungsfahrzeug dienen, um die Binnenschifffahrt umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.
Die Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Brandes, überreichte deshalb heute, 21. Januar 2022, einen Zuwendungsbescheid über 1.170.500 Euro an die Universität Duisburg-Essen.
Verkehrsministerin Ina Brandes: „Binnenschiffe, die voll automatisiert und mit sauberer Antriebstechnik auf unseren Kanälen fahren: Das ist keine Zukunftsvision, sondern ein reales Projekt der Universität Duisburg-Essen. Mit dem Forschungsschiff ‚Smart & Green Ship‘ wollen wir einen Beitrag dazu leisten, wie mehr Güter klimafreundlich auf dem Wasser von A nach B transportiert werden können. Gerade am Logistikstandort Nordrhein-Westfalen, dem wichtigsten Binnenschifffahrtsland in Deutschland, müssen wir stärker die freien Kapazitäten auf unseren Wasserwegen nutzen.“
Das Forschungsschiff soll technisch so ausgestattet sein, dass es ferngesteuert und vollständig automatisiert fahren kann.
Mit 15 Metern Länge wird das Schiff allerdings kleiner als seine Vorbilder. „Das hat einen großen Vorteil“, sagte der Leiter des Instituts für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme, Professor Bettar el Moctar: „Durch die kleineren Abmessungen sind wir flexibler und können die Entwicklungszyklen deutlich verkürzen. Gleichzeitig werden wir es so gestalten, dass sich die Fahrdynamik von größeren Schiffen abbilden lässt.“
Wegen des gravierenden Fachkräftemangels soll es in Zukunft mehr automatisiert fahrende Schiffe geben. Zudem soll das energieeffiziente Schiff als Technologieträger nicht nur für die Entwicklung und Erprobung von Automatisierungssystemen, sondern auch für innovative klimaschonende Antriebskonzepte für Binnenschiffe dienen. Das Schiff hat einen elektrischen Hauptantrieb. So können unterschiedliche Energieträger und -wandler wie zunächst Akkumulatoren, Brennstoffzellen und Solarzellen für den Schiffsbetrieb erprobt werden.
Die Erforschung sauberer Antriebsarten auf dem Binnenschiff hilft auch beim Erreichen der ehrgeizigen Klimaschutzziele. Die EU will bis zum Jahr 2050 die Netto-Treibhausgasemissionen auf null reduzieren.
Zur Erprobung der Technologien sind Fahrten im Duisburger Hafen, auf dem Rhein und in Kanälen im Ruhrgebiet geplant. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen rechnen damit, dass ein vollautomatisiertes Binnenschiff schon in rund acht bis zehn Jahren in den regulären Betrieb gehen kann.