Landesregierung legt zweites Klimaschutzpaket mit 35 Maßnahmen vor

Nordrhein-Westfalen legt das zweite große Klimaschutzpaket vor: es umfasst 35 Maßnahmen und Mittel in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro – für den Ausbau Erneuerbarer Energien, die Modernisierung der Produktion, die Qualifikation und Gewinnung von Fachkräften.
Ministerin Neubaur: Klimaschutz ist eine Chance für alle – Wettbewerbsfähigkeit stärken und Wohlstand sichern
Minister Laumann: Wir machen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fit und gewinnen neue Fachkräfte, damit der Wandel gelingt
Nordrhein-Westfalen legt das zweite große Klimaschutzpaket vor: es umfasst 35 Maßnahmen und Mittel in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro – für den Ausbau Erneuerbarer Energien, die Modernisierung der Produktion, die Qualifikation und Gewinnung von Fachkräften. Ziel ist, die nachhaltige Transformation der Wirtschaft voranzubringen, die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Mittelstand zu stärken, Wachstum und Beschäftigung zu sichern.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Klimaschutz ist keine Belastung, sondern eine Chance. Nordrhein-Nordrhein-Westfalen als größtes Industrieland hat die Verantwortung – aber auch die Möglichkeit, den Wandel aktiv zu gestalten, einen Unterschied zu machen. Mit unserem zweiten Paket zeigen wir deutlich: Klimaschutz ist eine Chance für alle. Für die Wirtschaft, die Kommunen und natürlich die Menschen in unserem Land. Wir gehen gemeinsam voran, um mit neuen Ideen und Technologien den Grundstein für eine lebenswerte Zukunft zu legen, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und unser aller Wohlstand zu sichern.“
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: „Die zahlreichen Hiobsbotschaften vom Arbeitsmarkt zeigen: Der Standort Deutschland und das Industrieland Nordrhein-Westfalen müssen wieder wettbewerbsfähig werden – etwa durch niedrigere Energiepreise. Zugleich wollen wir die grüne Transformation schaffen – hin zu einer klimaschonenden Gestaltung von Produktionsverfahren und Dienstleistungen sowie einer Steigerung der Energieeffizienz und des Anteils erneuerbarer Energien. Das zweite Klimaschutzpaket leistet einen Beitrag, beide Ziele zu vereinen, weil es unter anderem Maßnahmen bündelt, die Betriebe und Beschäftigte konkret dabei unterstützen, die eigene Transformation voranzutreiben und dabei Klimafreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Das Angebot stattet die Beschäftigten dafür mit wichtigem Fachwissen und Know-How aus und macht sie so zu Transformationstreibern vor Ort.“
Was steckt im zweiten Klimaschutzpaket der Landesregierung?
In drei zentralen Handlungsfeldern steckt eine Fülle von Vorhaben und Angeboten für Unternehmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kommunen und die Menschen in Nordrhein-Westfalen.
Ausbau von Zukunftstechnologien und Wasserstoffwirtschaft
Der Einsatz von klimaschonenden Technologien ist ein Schlüssel zur Treibhausgasneutralität und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
- Nordrhein-Westfalen wird Wasserstoff-Kernland
Kleines Molekül, große Bedeutung beim Umbau der Industrie: Wasserstoff. Das Land stellt eigene Fördermittel bereit, um innovative Vorhaben zur Dekarbonisierung der Industrie gemeinsam mit dem Bund zu ermöglichen. Die Wasserstoffleitstelle H2NRW vernetzt und unterstützt Unternehmen bei der Suche nach Fördermitteln. - Importkonzept Wasserstoff
Das Wirtschaftsministerium stellt die Weichen, damit genug Wasserstoff ins Land kommt, um den künftigen Bedarf für Produktion und Mobilität zu decken. - E-Trucks und Binnenschiffe
Das Land hilft und fördert beim Antriebswechsel im Güterverkehr und bei der Flotten-Umstellung in Speditionen. - Ansiedlungen
Das Land fördert direkte Investitionen in Unternehmensansiedlungen im Rheinisches Revier sowie im nördlichen Ruhrgebiet, die zur klimaneutralen und digitalen Transformation beitragen. (Förderaufruf Produktives.NRW) - Wachstumskapital
Start-ups und junge Unternehmen, die einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten, erhalten Wachstumskapital zu besonders günstigen Konditionen. (NRW.Seed.Cap)
Unternehmen und Beschäftigte in der Transformation stärken
Die Landesregierung schafft Rahmenbedingungen für die Wirtschaft mit vielfältigen Maßnahmen bei Investitionen sowie der Gewinnung und Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
- Sonderbürgschaft
Finanz- und Wirtschaftsministerium haben gemeinsam eine Sonderbürgschaft für Investitionen in die klimaneutrale Transformation auf den Weg gebracht. Unternehmen profitieren von einer verminderten Besicherung, einem geringeren Entgelt und Verfahrens-Erleichterungen. - Fachkräftesicherung
Damit Transformation für Unternehmen und ihre Beschäftigten gelingt, gilt es, Fachkräfte zu gewinnen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu qualifizieren. Das sind die Maßnahmen: - Coaching und Beratung für Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen im Rheinischen Revier und im nördlichen Ruhrgebiet, um Arbeitsstrukturen und -abläufe zu verändern (Coach2Change) oder Beschäftigte und Betriebe bei der Entwicklung zu klimafreundlichem Wirtschaften zu unterstützen (Fit für die Zukunft).
- Förderung von kleinen Unternehmen, um Hochschulabsolventinnen und -absolventen zu beschäftigen, zum Beispiel zur Umsetzung von Projekten für mehr Ressourcen- und Energieeffizienz.
- Qualifizierung von betrieblichen Transformationsagentinnen und -agenten, um klimaneutrale Produktions- und Arbeitsweisen im Betrieb einzuführen und voranzutreiben.
- Information für kleine und mittelgroße Unternehmen und Betriebsräte der Metall- und Elektroindustrie. Die Agentur T NRW informiert über Unterstützung in der digitalen und klimaneutralen Transformation.
- Weiterbildung für Arbeitssuchende aus dem nördlichen Ruhrgebiet und dem Rheinischem Revier im Wachstumsfeld Grüne Logistik 4.0. Geschulte werden direkt in Speditions- und Logistikunternehmen vermittelt (GreenLogTrain). Kulturschaffende können durch Weiterbildung zu Experten für betriebsökologische Prozesse werden. (Transformationsmanagement Nachhaltige Kultur).
Mehr Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen
Der schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien ist zentral, um Gebäude CO2-frei beheizen, Fahrzeuge nachhaltig betreiben oder klimaneutrale Wärme für die Produktion bereitstellen zu können. Die Landesregierung treibt den Ausbau mit diesen Maßnahmen voran.
Wärmeplanung
Die Gemeinden sind nun zuständig für die Erstellung eines Wärmeplans, in dem der Weg zu einer bezahlbaren und klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 aufgezeigt wird.Mitverdienen an der Windenergie
Eine Transparenz-Plattform informiert Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen über neue Ausbauvorhaben und die finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten.Erneuerbare Energien an Verkehrswegen
Die Errichtung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen an Landes- und Kreisstraßen in Nordrhein-Westfalen soll erleichtert werden.Geothermie
Nordrhein-Westfalen erkundet den Untergrund und sichert Investitionen von Unternehmen in Erdwärme-Projekte gegen Risiken ab.Abwasserwärme
Gemeinsam wollen Landesregierung, NRW.Energy4Climate, Unternehmen und Kommunen die stärkere Nutzung der Wärmenutzung aus Abwässern unterstützen. Bis 2030 soll eine Terawattstunde pro Jahr an Nutzwärme erschlossen werden.
Die Landesregierung treibt Klimaschutz kontinuierlich voran und behält Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung des Wohlstands dabei stets im Blick. Die Maßnahmen werden neben dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium auch vom Arbeitsministerium, vom Umwelt- und Verkehrsministerium sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft eingebracht. Einige Maßnahmen des zweiten Klimaschutzpakets laufen bereits, weitere gehen in Kürze in Umsetzung.
Weitere Informationen und Erläuterungen zu den 35 Maßnahmen finden Sie hier: www.wirtschaft.nrw/klimaschutzpakete
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