Carbon Management Tour: Minister Pinkwart besucht Vorreiter-Unternehmen für den klimaneutralen Umbau der NRW-Industrie
Minister Pinkwart: Unsere Industrie setzt Maßstäbe für den nachhaltigen Umgang mit Kohlenstoff
Nordrhein-Westfalen soll zum modernsten und klimafreundlichsten Industriestandort Europas werden.
Nordrhein-Westfalen soll zum modernsten und klimafreundlichsten Industriestandort Europas werden. Damit das gelingt, wird es neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Einsatz von Wasserstoff vor allem auf einen nachhaltigen Umgang mit Kohlenstoff ankommen. Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart startete heute eine zweitägige Carbon Management Tour und besucht innovative Industrieunternehmen, die neue Wege bei der nachhaltigen Kohlenstoffnutzung gehen.
Minister Pinkwart: „Versorgungssicherheit fängt bei Energie an, erstreckt sich aber auch auf industrielle Grundprodukte wie Stahl und Zement. Um die Industrie in Nordrhein-Westfalen und damit die Versorgung Europas mit diesen Gütern im Zuge der klimaneutralen Transformation zu sichern, benötigen wir ein gezieltes Kohlenstoffmanagement. Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir tolle Unternehmen, die bereits an allen wesentlichen Lösungsansätzen für ein solches nachhaltiges Carbon Management arbeiten.“
Kohlenstoff ist als Energieträger, Rohstoff oder Hilfsstoff für zahlreiche Kernbereiche der Industrie unverzichtbar. Viele Unternehmen in Nordrhein-Westfalen arbeiten an einem nachhaltigen Kohlenstoffmanagement und nehmen dabei häufig eine deutschlandweit oder sogar europaweit eine Vorreiterrolle ein.
Diese innovativen Unternehmen setzen an ganz unterschiedlichen Bereichen an: Die Unternehmen TSR Recycling und thyssenkrupp Steel Europe arbeiten in dem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt REDERS am größten Stahlstandort Europas in Duisburg daran, Schrott zu hochwertigem Stahl zu recyceln. Dadurch sparen sie Energie, CO2-Emissionen und wertvolle Rohstoffe ein.
Bei der Aluminiumherstellung will die Firma TRIMET Aluminium zukünftig komplett auf Kohlenstoff verzichten und arbeitet im internationalen, vom Land NRW geförderten Verbundprojekt daran, inerte Anoden zur Aluminiumelektrolyse einzusetzen. In Bereichen, in denen nicht vollständig auf fossilen Kohlenstoff verzichtet und die CO2-Entstehung beim Verarbeiten dieser Rohstoffe kaum verhindert werden kann, sind alternative, klimafreundlichere Einsatzstoffe von großer Bedeutung.
Für die Zementherstellung könnte gehärteter (calcinierter) Ton, den die Firma Nottenkämper aus Hünxe anbietet, eine Schlüsselrolle spielen und den CO2-intensiven Zementklinker anteilig ersetzen. Für die klimaneutrale Transformation der Zementindustrie reicht der anteilige Einsatz alternativer Rohstoffe allein allerdings nicht aus. Nur durch die Kombination verschiedenen technischer und strategischer Ansätze, kann der Umbau erfolgreich gelingen.
Der Konzeption einer solchen ganzheitlichen Herangehensweise widmen sich die Städte Erwitte und Geseke, unterstützt von VDZ e.V. und namhaften Zementherstellern, im Projekt Klimaneutrale Zementregion, für das Minister Pinkwart eine Landesförderung in Höhe von fast 200.000 Euro zusagte.
Eine Herausforderung stellt dabei der Umgang mit nach wie vor unvermeidbaren CO2-Emissionen dar. Diese können unter anderem als Rohstoff nutzbar gemacht werden, um daraus neue, wertvolle Produkte herzustellen. Das Chemieunternehmen Covestro aus Leverkusen hat genau dazu ein innovatives Verfahren entwickelt und stellt hochwertige Polyole her, die zu Sportböden, Autositzen oder Matratzen verarbeitet werden können.
Um weiterhin entstehende, nicht vermeidbare CO2-Mengen überhaupt nutzen oder speichern zu können, sind innovative Ansätze zur effizienten Abscheidung und dem Transport von CO2 erforderlich. Daran arbeiten Lhoist und Air Liquide in ihrem Projekt C Zero.
Klar ist: Für das Carbon Management gibt es keine universelle Lösung. Je nach Branche, Prozess und Wertschöpfungskette bedarf es ganz unterschiedlicher Ansätze für den Aufbau einer sparsamen, kreislauforientierten und klimaneutralen Kohlenstoffwirtschaft. Die Landesregierung hat im vergangenen Jahr die deutschlandweit erste Carbon Management Strategie auf den Weg gebracht, in der verschiedene Handlungsfelder aufgezeigt und spezifische Lösungsansätze sowie Leitplanken für den Übergang in eine Low Carbon Industry skizziert werden.
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