A44: Strecke Heiligenhaus – Velbert freigegeben

13. April 2018
Bild zeigt einen Lkw in einer Autobahnbaustelle

Eine große Lücke im Autobahnnetz von Nordrhein-Westfalen wird geschlossen, wenn im Jahr 2022 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost und der A44 in Velbert eine durchgängige Ost-West-Verbindung von der Rheinschiene bis ins mittlere Ruhrgebiet geschaffen ist.

Verkehr

Eine große Lücke im Autobahnnetz von Nordrhein-Westfalen wird geschlossen, wenn im Jahr 2022 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost und der A44 in Velbert eine durchgängige Ost-West-Verbindung von der Rheinschiene bis ins mittlere Ruhrgebiet geschaffen ist. Ein erster Schritt dahin ist nun gemacht: Seit Freitag (13. April) sind die Arbeiten am ersten Teilstück Heiligenhaus – Velbert abgeschlossen, die Lücke ist damit um 4,6 Kilometer kleiner geworden. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst, Ministerialdirigent Gerhard Rühmkorf in Vertretung des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, und Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen, gaben am Mittag die Strecke für den Verkehr frei.
 
„Der Neubau der A44 hat überregionale Bedeutung“, sagte Staatssekretär Enak Ferlemann anlässlich der Eröffnung. „Er stärkt nicht nur den Wirtschaftsraum vor Ort, sondern dient auch der Strukturverbesserung des mittleren Ruhrgebietes.“
 
Ist der Lückenschluss geschafft, soll die neue knapp zehn Kilometer lange Autobahn täglich 36.000 Fahrzeuge aufnehmen – mit einem Schwerverkehrsanteil von rund elf Prozent. Für die umliegenden Ortschaften – insbesondere Heiligenhaus und Ratingen – bedeutet dies eine enorme Entlastung. Um die Lärmbelastung durch den Autobahn-Verkehr gering zu halten, hat Straßen.NRW auf dem nun fertig gestellten Teilstück insgesamt 1570 Meter Lärmschutzwände errichtet.
 
„Die Autobahn wird, wenn der Lückenschluss geschafft ist, die Anwohner der umliegenden Städte deutlich entlasten“, betonte Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Weniger Verkehr auf den Stadt- und Gemeindestraßen bedeutet ein lebenswerteres Umfeld für die Bürger. Den Kommunen bietet sich die Chance, ihre Hauptverkehrsstraßen neu zu gestalten. Deswegen kommt es jetzt darauf an, die noch fehlende Reststrecke schnellstmöglich fertig zu stellen.“
 

110 Millionen Euro hat der Bund mit diesem Teilstück bislang investiert, der gesamte Lückenschluss soll 222 Millionen Euro kosten. Der Westabschnitt wird in der Verantwortung der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und –bau GmbH) realisiert. Hier hat die DEGES die Brücke „Angerbach“ bereits im Bau.
 
Für die jetzt fertig gestellten 4,6 Kilometer hat Straßen.NRW sechs Brücken gebaut, darunter die beiden je 208 Meter langen Talbrücken „Laubecker Bach“ und „Ganslandsiepen“. Der Bau der Talbrücken dient dazu, den Eingriff in Natur und Landschaft möglichst gering zu halten. Alle Bauwerke sind mit einem drei Meter hohen Spritzschutz ausgestattet, um das Oberflächenwasser kontrolliert abfließen zu lassen. Zwei Regenrückhaltebecken gehörten ebenfalls zur Baumaßnahme.
 
„Vor allem für die Brückenbauer von Straßen.NRW war dieser A44-Abschnitt eine spannende Aufgabe. Die beiden langen Talbrücken sind in Stahlverbundweise hergestellt. Betonplatten und Stahlträger werden dabei so miteinander verbunden, dass beide Baustoffe ihre Eigenschaften optimal einbringen können. Die 1.100 Tonnen schweren Stahlprofile mussten Stück für Stück über die Täler geschoben werden“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Straßen.NRW-Direktorin. „Mit dem Bau dieser Brücken haben wir die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich halten können.“ Die überbrückten Täler prägen das Landschaftsbild und haben eine wichtige Funktion als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Durch den Brückenbau konnte der natürliche Lauf der Bäche dort erhalten bleiben.
 
Zusätzlich zu den planerischen Bemühungen, die Natur weitgehend zu schonen, müssen die Eingriffe in den Natur- und Landschaftsraum mit Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden. Insgesamt 132 Hektar Fläche werden für den gesamten Lückenschluss als ökologische Ausgleichsfläche hergerichtet. Ein Großteil davon ist bereits geschafft: Ein Fließgewässer wurde naturnah ausgebaut, landwirtschaftliche Flächen werden künftig weniger intensiv bewirtschaftet.
 

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