55. ESSENER TAGUNG: Wasserwirtschaft im Klimawandel

Mehr als 800 Fachleute diskutieren zur Zukunft der Wasserwirtschaft / Ministerin Heinen-Esser: Wir müssen vorsorgen – sowohl vor langen Trockenperioden als auch vor Starkregen und beim Hochwasserschutz

9. März 2022
phb Wasserwirtschaft, Kanister (2021)

Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen längst angekommen und bringt spürbare und sichtbare Veränderungen mit sich.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen längst angekommen und bringt spürbare und sichtbare Veränderungen mit sich. Über die Herausforderungen des Klimawandels für die Wasserwirtschaft tauschen sich ab Mittwoch, 9. März, bis Freitag, 11. März, mehr als 800 Fachleute aus allen Bereichen der Wasserwirtschaft im Rahmen der digitalen 55. ESSENER TAGUNG aus.

„Die zurückliegenden Jahre mit drei Hitze- und Trockenjahren, gefolgt von der verheerenden Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass Wetterextreme, bedingt durch den Klimawandel, auch in Nordrhein-Westfalen zunehmen werden: Über längere Perioden fällt zu wenig Niederschlag, dann in Form von Starkregenfällen zu viel“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, die die Tagung eröffnete. Das Ministerium gehört zu den Mitveranstaltern der zweieinhalbtägigen Tagung.

Auf Grundlage der bisherigen Analysen und Diskussionen, auch in der wasserwirtschaftlichen Fachwelt, hat das Umweltministerium im Januar 2022 einen umfassenden Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ erstellt, der ständig erweitert und angepasst wird. Er umfasst insgesamt zehn Handlungsfelder für den Hochwasserschutz und das Management von Starkregenereignissen. Der Arbeitsplan definiert die Aufgaben und Herausforderungen, um die Menschen in Nordrhein-Westfalen so gut wie möglich vor Hochwasser- und Starkregenereignissen zu schützen.

Zugleich erarbeitet das Umweltministerium eine Konzeption für langanhaltende Trockenphasen. Darin sollen konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze diskutiert und beschrieben werden, zum Beispiel die Schaffung von Versickerungsflächen, die Entsiegelung von Flächen oder die Entwicklung und Einsatz effizienter Techniken bei der Bewässerung.

Um langfristig eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten, betonte Ministerin Heinen-Esser das Ziel, gemeinsam mit allen Beteiligten geeignete Lösungswege abzustimmen. „Nur wenn wir mögliche Konflikte etwa in Trockenphasen, zum Beispiel zwischen Landwirtschaft und Industrie, vorausschauend erkennen und die handelnden Akteuren dazu an einen Tisch bringen, wird es uns gelingen, die verschiedenen Ansprüche der Wasserwirtschaft so zu steuern, dass sich Härten für einzelne Bereiche vermeiden lassen“, sagte sie. Um Anlagen auch in Extremsituationen effektiv betreiben zu können, sei eine hohe Flexibilität der Anlagenkapazitäten erforderlich.

Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und der wasserwirtschaftlichen Praxis beleuchten im Rahmen der ESSENER TAGUNG auch Wege in die Klimaneutralität und hochaktuelle Themen, wie die abwasserbasierte Epidemiologie, die Digitalisierung der Wasserwirtschaft und neue Verfahren in der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung sowie Möglichkeiten der Ressourcenrückgewinnung aus Klärschlamm.

Aktuelle Forschungsergebnisse zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Siedlungswasserwirtschaft stehen im besonderen Fokus.

Informationen zur Essener Tagung: https://www.essenertagung.de/

Informationen zum Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“:
https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/umweltministerin-stellt-arbeitsplan-hochwasserschutz-in-zeiten-des-klimawandels-vor-1642681404

 

Informationen zum dritten Bewirtschaftungsplan und die zugehörigen Maßnahmenprogramme nach EU-Wasserrahmenrichtlinie für den Zeitraum 2022 bis 2027:

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/gewaesserschutz-weg-zum-erhalt-und-wiederherstellung-sauberer-gewaesser-wird-konsequent-fortgesetzt-1641553763

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