418 Millionen Euro für Universitätsklinik Aachen: Neubau der Zentralen OP-Abteilung und neue Kreißsäle

Förderprogramm des Landes NRW für Baumaßnahmen an Universitätskliniken

24. Mai 2016

Am Uniklinik-Standort Aachen wird das Land bis 2020 rund 418 Millionen Euro für zwölf Bau- und Sanierungsprojekte investieren. Die Maßnahmen gehören zum neuen Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMoP) des Landes.

Kultur und Wissenschaft

Am Uniklinik-Standort Aachen wird das Land bis 2020 rund 418 Millionen Euro für zwölf Bau- und Sanierungsprojekte investieren. Die Maßnahmen gehören zum neuen Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMoP) des Landes. Medizinische Fakultäten und Universitätskliniken sind für den medizinischen Fortschritt durch exzellente Forschung sowie für eine moderne Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte unverzichtbar. Bei der Krankenversorgung spielen sie eine Schlüsselrolle.
 
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Ittel, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Aachen, und Peter Asché, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums, die geplanten Projekte vor.
 
In Aachen sind es insgesamt zwölf Maßnahmen: vier Neubauten, darunter einer für die neue Zentrale OP-Abteilung, sechs große Baumaßnahmen zur Erweiterung und Neustrukturierung wie etwa die Strahlenmedizin und die Operative Intensivpflege sowie zwei Baumaßnahmen zur Erhaltung des Gebäudes und der Technik.
 
„Die Unikliniken ermöglichen medizinische Behandlungen von kompliziertesten Erkrankungen. Sie treiben Spitzenforschung voran und bilden exzellente Ärztinnen und Ärzte aus. Daher brauchen wir eine sichere, effiziente und leistungsfähige bauliche Infrastruktur auf höchstem Niveau“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
 
Insgesamt fließen bis 2020 rund 2,2 Milliarden Euro über das MedMoP in Bauvorhaben an den sechs Universitätskliniken in NRW. Mit diesen Mitteln wird eine hochmoderne und patientenorientierte Krankenversorgung sichergestellt.
 
„Im Hinblick auf die Komplexität und Schwere der behandelten Erkrankungen ist die Uniklinik RWTH Aachen mittlerweile führend in NRW und bundesweit auf Platz drei. Wir freuen uns außerordentlich, dass das Land NRW uns mit dieser Investition die Möglichkeit bietet, diese erfolgreiche Strategie einer zunehmend komplexeren klinischen Leistungserbringung zu verstetigen und entlang neuer Bedarfe zu gestalten. Das ist ein sehr nachhaltiges und zukunftsorientiertes Verständnis von Universitätsmedizin‟, erklärte Prof. Dr. med. Thomas H. Ittel.
 
Auch Peter Asché, Kaufmännischer Direktor, unterstützt die Initiative des Landes: „Das Programm kommt angesichts der Finanzlage und des hohen Modernisierungsbedarfs der Uniklinika zur richtigen Zeit. Auf diese Weise schaffen wir eine moderne und leistungsfähige OP-Einheit und die für unser Leistungsangebot so wichtigen Intensivkapazitäten.“

Folgende Bau- und Sanierungsprojekte sind an der Uniklinik in Aachen geplant:

Zentrale OP-Abteilung: Der Neubau der Zentralen OP-Abteilung ist der wichtigste Baustein zur Optimierung der Krankenversorgung in Aachen. Hier entstehen modernste OP-Strukturen und angeschlossene Intensivstationen. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten sowie das Personal. Es wird zudem ein erheblich wirtschaftlicherer Betrieb der Universitätsklinik ermöglicht. (Baukosten: 151.000.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 30.000.000 Euro).
 
Erweiterungsgebäude für die Operative Intensivpflege, den Kreißsaal und das Perinatalzentrum: Der Anbau an das Hauptgebäude der Uniklinik Aachen schafft zusätzliche räumliche Kapazitäten. Unter anderem werden zeitgemäße räumliche Strukturen für die Frauenklinik geschaffen, auch durch neue Kreißsäle. Für das Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe entsteht eine neue neonatologische Intensivstation. Zudem werden zusätzliche Intensivbetten verwirklicht, die für die Versorgung Schwerstverletzter notwendig sind (Baukosten: 42.511.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 12.000.000 Euro).
 
Erneuerung der Dampf-, Kälte- und Wärmeversorgung sowie des Blockheizkraftwerkes: Die Energieversorgung der Uniklinik Aachen wird vollständig neu aufgebaut. Strom, Dampf, Kälte und Wärme werden zukünftig vor Ort mit fortschrittlichster Technik erzeugt. Die wesentlich effizienteren Anlagen werden nicht nur umweltschonender arbeiten. Auch die wirtschaftliche Situation des UK Aachen wird verbessert (Baukosten: 56.706.800 Euro, Ersteinrichtungskosten: 216.000 Euro).
 
Erweiterungsgebäude Strahlentherapie: Die aktuelle Entwicklung der Strahlentherapie verbessert die Chancen an Krebs Erkrankter erheblich. Die neuen Verfahren erfordern einen technischen Aufwand, der in den bestehenden Einrichtungen nicht umsetzbar ist. Durch das Erweiterungsgebäude können demnächst in Aachen modernste Linearbeschleuniger zum Einsatz kommen (Baukosten: 25.000.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 5.000.000 Euro).
 
Neubau Betriebskindergarten und Sozialpädiatrisches Zentrum: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für die Universitätskliniken als Arbeitgeber ein wichtiges Anliegen und ein bedeutender Faktor bei der Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder ist stetig steigend. Dem wird durch den erheblich größeren Neubau Rechnung getragen (Baukosten: 13.100.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 1.400.000 Euro).
 
Neubau Kinder- und Jugendpsychiatrie: Zusätzliche Behandlungsplätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind nach Feststellung des Gesundheitsministeriums in der Region Aachen notwendig. Die Uniklinik Aachen schafft mit dem Neubau diese dringend benötigten stationären und tagesklinischen Betten in einem modernen Gebäude (Baukosten: 12.900.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 1.233.000 Euro).
 
Neubau Hybrid-OP: Zur optimalen Behandlung kardiologisch erkrankter Patienten wird ein Hybrid-OP geschaffen. In diesem ist es möglich, dreidimensionale Aufnahmen von Gefäßen in höchster Präzision selbst während eines operativen Eingriffs zu machen. Dadurch können komplizierteste minimalinvasive Eingriffe an Herz und Gefäßen in der Uniklinik vorgenommen werden (Baukosten: 3.416.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 2.100.000 Euro).
 
Verfügungsgebäude Psychiatrie: Das Universitätsklinikum Aachen hat kürzlich die psychiatrische Pflichtversorgung zusätzlicher Gebiete übertragen bekommen. Zur angemessenen Behandlung dieser neuen Patientinnen und Patienten werden erweiterte Räumlichkeiten benötigt, die durch den Neubau geschaffen werden (Baukosten: 20.000.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 2.000.000 Euro).
 
Sanierung Endoskopie: Die Grundinstandsetzung der Endoskopie wird vollendet. Damit wird dieser für die innere Medizin zentrale Funktionsbereich in Zukunft mit modernstem Instrumentarium zur Verfügung stehen. Die Abläufe und das Leistungsspektrum der Endoskopie können so optimiert werden (Baukosten: 4.910.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 1.300.000 Euro).
 
Radiopharmakalabor: Radiopharmaka sind grundlegender Bestandteil bei der Diagnostik und Therapie verschiedener Erkrankungen. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit der Erzeugnisse ist die qualitätsgesicherte eigene Herstellung von Radiopharmaka notwendig. Diese ist technisch sehr anspruchsvoll. Neben den Möglichkeiten der Verwendung der Radiopharmaka in Diagnostik und Behandlung sind sie zugleich die Grundlage für weiterführende Forschung im Institut für Nuklearmedizin (Baukosten: 6.675.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 4.820.000 Euro).
 
Sanierung der automatischen Warentransportanlage: Mit der sogenannten AWT-Anlage wird Warenlogistik für das gesamte Gebäude des Universitätsklinikums abgewickelt. Nach über dreißigjähriger Betriebszeit muss deren Mechanik und Elektrik grundlegend saniert werden, um die Betriebsbereitschaft auch zukünftig sicher zu stellen (Baukosten: 6.431.000 Euro).
 
Umsetzung von Brandschutzauflagen: Zur weiteren Verbesserung des Brandschutzes wird in den umzurüstenden Treppenhäusern des Zentralgebäudes eine Spüllüftungsanlage zur Entrauchung verwirklicht (Baukosten: 15.369.000 Euro).

Über die Universitätsklinik Aachen

Die Uniklinik Aachen verbindet als Supramaximalversorger patientenorientierte Medizin und Pflege, Lehre sowie Forschung auf internationalem Niveau. Mit 34 Fachkliniken, 25 Instituten und fünf fachübergreifenden Einheiten deckt die Uniklinik das gesamte medizinische Spektrum ab. Hervorragend qualifizierte Teams aus Ärzten, Pflegekräften und Wissenschaftlern setzen sich kompetent für die Gesundheit der Patienten ein. Die Bündelung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre in einem Zentralgebäude bietet beste Voraussetzungen für einen intensiven interdisziplinären Austausch und eine enge klinische und wissenschaftliche Vernetzung. Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für patientenorientierte Medizin und eine Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Die Uniklinik versorgt mit 1.400 Betten rund 45.000 stationäre und 200.000 ambulante Fälle im Jahr.

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