Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen kommt 2020 besser durch die Krise als der Bund
Minister Pinkwart: Dank der Aufholjagd im zweiten Halbjahr ist das Land besser als erwartet durch die Krise gekommen – daran müssen wir so schnell wie möglich wieder anknüpfen
Die Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2020 um 4,4 Prozent zurückgegangen – deutlich weniger als befürchtet.
Die Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2020 um 4,4 Prozent zurückgegangen – deutlich weniger als befürchtet. Im Bundesdurchschnitt ist die Wirtschaftsleistung um 4,9 Prozent eingebrochen, in anderen großen Bundesländern sogar um 5,5 Prozent. Nach den von der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder heute vorgelegten Zahlen weisen nur Schleswig-Holstein und die ostdeutschen Bundesländer geringere Einbrüche auf (s. Übersicht).
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die wirtschaftliche Aufholjagd, die uns im Sommer und Herbst des vergangenen Jahres gelungen ist, zeigt die robuste Verfassung der nordrhein-westfälischen Wirtschaft. Zur branchenübergreifend besseren Entwicklung haben auch unser Konjunkturprogramm und die schnellen Hilfsauszahlungen beigetragen. Zudem konnten wir unsere Grenzen für Pendler und Logistik offenhalten. An die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung vom zweiten Halbjahr müssen wir nun wieder anknüpfen – unterstützt durch ein intelligentes Pandemiemanagement.“
Die Krise hat auch in Nordrhein-Westfalen zunächst besonders die Industrie stark getroffen, durch Corona-bedingte Einschränkungen, zwischenzeitlich nicht reibungslos funktionierende Wertschöpfungsketten und eine schwache Nachfrage. Insgesamt ist aber sowohl in der Industrie als auch in den Dienstleistungen – vor allem in der Informations- und Kommunikationstechnik, im Verkehr und in der Logistik, im Handel sowie im Gastgewerbe – die Wirtschaftsleistung weniger stark zurückgegangen als im Bund. Die nordrhein-westfälische Bautätigkeit hat sogar deutlich zugenommen. Auch der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen hat sich besser entwickelt als im Bundesdurchschnitt.
Insgesamt entwickelt sich die Wirtschaft im Land seit 2017 etwas besser als im Bundesdurchschnitt – das war zuletzt 2010 der Fall. Von 2011 bis 2016 hatte Nordrhein-Westfallen eine Wachstumslücke von jährlich 0,7 Prozent gegenüber dem Bund.
Hintergrund:
Die jetzt veröffentlichte amtliche Schätzung ist eine Schnellmeldung der Statistiker für die wirtschaftliche Entwicklung der Länder für 2020. Daher ist sie mit einigen Unsicherheiten verbunden, gerade mit Blick auf die Auswirkungen der Pandemie. Im Mittel korrigieren die Statistiker in den Folgejahren ihre Ergebnisse auf Grund besserer Datenverfügbarkeiten um gut 0,5 Prozentpunkte.
Bruttoinlandsprodukt 2020 nach Bundesländern – Ergebnisse der ersten Fortschreibung – (Berechnung des "Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder") |
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Bundesland | in jeweiligen Preisen | preisbereinigt | |
in Milliarden Euro |
Veränderung gegenüber
2019 in Prozent
|
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Baden-Württemberg | 500,8 | – 4,2 | – 5,5 |
Bayern | 610,2 | – 4,1 | – 5,5 |
Berlin | 154,6 | – 1,4 | – 3,3 |
Brandenburg | 73,9 | – 1,2 | – 3,2 |
Bremen | 31,6 | – 5,4 | – 7,0 |
Hamburg | 118,1 | – 4,4 | – 5,8 |
Hessen | 281,4 | – 4,3 | – 5,6 |
Mecklenburg-Vorpommern | 46,0 | – 1,4 | – 3,2 |
Niedersachsen | 295,9 | – 3,5 | – 4,9 |
Nordrhein-Westfalen | 697,1 | – 2,8 | – 4,4 |
Rheinland-Pfalz | 141,9 | – 3,0 | – 4,5 |
Saarland | 33,6 | – 5,0 | – 6,7 |
Sachsen | 125,6 | – 2,6 | – 4,4 |
Sachsen-Anhalt | 62,7 | – 2,3 | – 3,9 |
Schleswig-Holstein | 97,2 | – 1,5 | – 3,4 |
Thüringen | 61,5 | – 2,8 | – 4,6 |
Deutschland | 3 332,2 | – 3,4 | – 4,9 |
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