Verkehrsministerium prämiert kreative Lösungen rund um Verkehr und Mobilität
Mobility Start-up-Pitch NRW: Junge Unternehmen punkten mit Ideen
Das Nordrhein-Westfälische Verkehrsministerium hat bei der vierten Auflage des Mobility-Start-up-Pitch NRW Unternehmen für ihre kreativen Ideen in der ÖPNV-Branche ausgezeichnet. Sechs im Vorfeld ausgewählte Unternehmen präsentierten ihre Konzepte und Entwicklungen vor zahlreichen geladenen Gästen im historischen Wasserwerk Bockum.
Das Nordrhein-Westfälische Verkehrsministerium hat bei der vierten Auflage des Mobility-Start-up-Pitch NRW Unternehmen für ihre kreativen Ideen in der ÖPNV-Branche ausgezeichnet. Sechs im Vorfeld ausgewählte Unternehmen präsentierten ihre Konzepte und Entwicklungen vor zahlreichen geladenen Gästen im historischen Wasserwerk Bockum.
Der erste Preis ging an RheinSharing GbR, die die Fachjury mit ihrem Konzept zur Erzeugung von grundlastfähigem und dezentralem Strom in Innenstädten durch den Einsatz von Strömungskraftwerken in Ufernähe überzeugten.
„Eine Verkehrswende ist notwendig, um die zahlreichen Herausforderungen, die steigende Mobilitätsbedürfnisse mit sich bringen, bewältigen zu können. Dabei kommt dem ÖPNV eine Schlüsselrolle zu. Daher müssen wir in den nächsten Jahren unseren Schwerpunkt auf nachhaltige Innovationen vor allem in diesem Sektor legen, wenn wir diese Verkehrswende erreichen wollen. Deshalb stellt der Mobility-Start-up-Pitch NRW Innovationen für die Mobilität in den Mittelpunkt“, sagte Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Nordrhein-Westfalen.
Der Mobility Start-up Pitch NRW ist eine Initiative von Politik und ÖPNV-Wirtschaft aus Nordrhein-Westfalen. Mit diesem Veranstaltungsformat sollen innovative Start-ups rund um Verkehr und Mobilität versammelt und unterstützt werden, um ihnen die Tür zu dieser Branche zu öffnen. „Es ist eine hervorragende Plattform, die ein breites Spektrum von Akteuren zusammenbringt und Start-ups die Unterstützung bietet, die sie für die Ausweitung ihrer Lösungen benötigen. Den Gewinnern gratuliere ich sehr herzlich zum bisher Erreichten und diesem großartigen Erfolg. Ich möchte die jungen Unternehmen gleichzeitig ermutigen, ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und an ihre Geschäftsideen zu glauben“, so Viktor Haase.
Die rund 50 geladenen Gäste – allesamt Geschäftsführer und Vorstände von ÖPNV-Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen – zeigten großes Interesse an der Start-up Szene, die es wieder geschafft hat, Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaften mit ihren innovativen Lösungen für einen besseren ÖPNV zu begeistern.
Dabei reichte die Bandbreite in diesem Jahr von der Optimierung betrieblicher Prozesse bei Verkehrsunternehmen, einem Geschäftskonzept, das nachhaltige Lösungen für die steigende Nachfrage nach elektrischer Mobilität anbietet, über Gamification im Stadttourismus, betrieblichen Mobilitätskonzepten im öffentlichen Dienst im Rahmen von Fahrrad-Leasing bis zu innovativer Ladeinfrastruktur in Städten und der Echtzeiterfassung und Optimierung von Verkehrsflüssen. Die RheinSharing GbR überzeugte das Fachpublikum vor Ort und die Jury mit ihrer Idee, innerstädtisch Strom durch Wasserkraft zu erzeugen, um Mikrofahrzeuge mit Strom zu betanken. Ein Prototyp des Strömungskraftwerks, welches für die Produktion des Stroms genutzt wird, soll in Köln am Rheinufer erprobt werden.
Neben einem kleinen Startkapital für die eigene Unternehmensgründung erhalten alle Preisträger eine abgestimmte Beratung zum jeweiligen Geschäftsmodell und zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit. Auf diese Weise unterstützt die Branche die jungen Gründer dabei, neue Märkte zu erschließen und Arbeitsplätze zu schaffen.
„Auch der diesjährige Mobility Start-up Pitch NRW zeigt, was wir für eine aktive Gründerszene in Nordrhein-Westfalen haben. Viele gute Geschäftsmodelle und innovative Idee wurden eingereicht. Es ist daher gut, diese Plattform zu haben, um solche Unternehmen kennenlernen zu können“, sagte Ulrich Jaeger, Vorsitzender des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Die Vorauswahl auf sechs Unternehmen, die ihre Ideen auf der Veranstaltung vorstellen durften, hatte eine zehnköpfige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik und ÖPNV-Wirtschaft getroffen. Verantwortlich dafür sind die VDV Landesgruppe NRW, das hiesige Ministerium für Verkehr und das Kompetenzcenter Digitalisierung (KCD) und unterstützt durch die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG), die NRW.BANK und der Bitkom e. V.
Short List Mobility-Start-up Pitch 2023
Für die Jury waren folgende Aspekte für ihre Auswahl maßgeblich: die Schaffung eines Mehrwertes für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen, ein innovatives Konzept sowie ein zielgruppenspezifisches Geschäftsmodell.
RHEINSHARING
RheinSharing verfolgt das Ziel, in innerstädtischen Bereichen Strömungskraftwerke in Ufernähe einzusetzen und grundlastfähig und dezentral Strom zu erzeugen und vor Ort für einen klimaneutralen Individualverkehr zu verwenden. Die notwendige Infrastruktur der Technik soll womöglich in Verbindung mit einer ansprechenden Architektur ins Stadtbild eingebettet werden. Auf dem Weg sollen Verkehrsknotenpunkte geschaffen werden, welche aufgrund der Lademöglichkeit und der Aufenthaltsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. Zur Erreichung dieses Ziels bauen die Ingenieure von RheinSharing aktuell den ersten Prototyp des Strömungskraftwerks, welcher direkt in realer Versuchsumgebung – im Rhein – erprobt werden soll.
PROFESSIONAL COMMUNICATION INS GMBH
In Zusammenarbeit mit der Rurtalbus GmbH hat Professional Communication INS GmbH ein digitales Betriebstagebuch für den ÖPNV entwickelt, um die betrieblichen Prozesse durch Einsatz von Digitalisierung zu optimieren und dadurch Kosten zu senken. Konkret kann das Produkt das Personal entlastet, die Kommunikation verbessern und die Arbeitsabläufe durch Transparenz erhöhen. Das Betriebstagebuch ist eine Anwendung, die auf allen mobilen Geräten genutzt werden kann und ermöglicht somit flexibles ortsunabhängiges Arbeiten.
4TRAFFIC
Eins ist klar zu erkennen – die städtische Infrastruktur ist nicht auf die aktuellen Menschenmengen, vermehrte Fahrzeugauslastung und Klimaeffekte ausgerichtet. Eine komplette Neugestaltung entsprechend den Anforderungen an eine neue, bedarfsgerechte Mobilität ist undenkbar. Daher müssen die Infrastruktur und die Elemente darin intelligent agieren und miteinander kommunizieren. Mit jeder Minute steigert sich der Bedarf an datenbasierten Entscheidungs- und Planungskriterien, die energie-, kosten- und zeiteffizient sind. Dafür hat 4traffic die modulare Detektorbox zur Echtzeiterfassung von Verkehrsfluss, Passantenfluss und Umweltdaten. Die LoRaWAN-fähige Technologie wird einfach an bestehende Laternen- oder Ampeln installiert und schon geht es los. 4traffic unterstützt die Städte und Kommunen dort, wo sie die Bedarfe haben.
RIDE MOBILITY GMBH
RadimDienst ist ein Dienstrad-Leasing-Anbieter, der sich auf die besonderen Anforderungen und Rahmenbedingungen im Öffentlichen Dienst spezialisiert hat. Ziel von RadimDienst ist es, faires und transparentes Rad-Leasing für die Dienststellen und die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst anzubieten. Um dies zu gewährleisten, bietet RadimDienst umfangreiche und kostenfreie Beratungsdienstleistungen rund um das Thema Rad-Leasing in öffentlichen Dienststellen durch seine Expert*innen, die über langjährige Arbeitserfahrung mit und im Öffentlichen Dienst verfügen.
BADGEPACKER UG
Badgepacker ist ein neuartiges Travel-Collecting-Game, das es Städten ermöglicht, ihre Stadt in ein digitales Spielfeld zu verwandeln und sich Besucherinnen und Besucher von einer ganz neuen, spielerischen Seite zu präsentieren. Die kostenlose App dient Stadtbesuchern als Reiseführer, Travel Tracker und soziales Netzwerk und liefert einen Überblick über Sehenswürdigkeiten, Freizeitangebote, Gastronomie und vieles mehr. Dabei wird Gamification genutzt, um spielerische Anreize zu schaffen und Menschen zu motivieren, neue Orte zu besuchen, Quests abzuschließen, Belohnungen zu sammeln und sich mit Freunden zu duellieren.
ELECTRICA MOTUS
Das Start-up bietet eine nachhaltige Lösung für die steigende Nachfrage nach elektrischer Mobilität. Electrica Motus konzentriert sich auf die langfristige Vermietung von hochwertigen E-Bikes, die in der eigenen Werkstatt in Bochum mit Präzision und Sorgfalt im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes zusammengebaut werden. Neben dem Zusammenbau bietet das Unternehmen umfassende Wartungs- und Reparaturservices an, um sicherzustellen, dass Kundinnen und Kunden stets einwandfrei funktionierende E-Bikes zur Verfügung stehen. Die Hauptzielgruppen sind Studierende und ältere Menschen, die kostengünstigere Optionen erhalten.
Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.
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