Verbraucherschutzministerium stärkt Angebote der Verbraucherzentrale NRW zu Energiethemen
Zusätzliche Förderung für die Intensivierung der Informations- und Beratungsangebote
Rasant gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise sowie hohe Abschlagszahlungen sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen eine große Herausforderung.
Rasant gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise sowie hohe Abschlagszahlungen sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen eine große Herausforderung. „Gerade Anfragen zu Ärger mit Energieanbietern, Zahlungsproblemen oder Überschuldung haben die Arbeit in den Beratungsstellen dieses Jahr nachhaltig geprägt“, sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, am Donnerstag, 22. Dezember 2022, in Düsseldorf. Mit ihren Informations- und Unterstützungsangeboten für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Verbraucherzentrale NRW eine starke Partnerin an der Seite der Landesregierung. Das Verbraucherschutzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen stellt auch die zukünftige Energieverbraucherarbeit auf stabile finanzielle Beine. Für die Fortsetzung und Aufstockung der Informations- und Beratungsangebote der Verbraucherzentrale NRW zu Energiethemen stellt das Land mit dem neuen Haushalt jeweils sieben Millionen Euro für 2023 und 2024 zur Verfügung. Das sind rund 1,6 Millionen Euro jährlich mehr, als bisher für Projektmaßnahmen im Energiebereich eingesetzt werden konnten.
Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Dieses Jahr hat gezeigt, wie wichtig der Verbraucherschutz in unserem Land ist. Wir müssen alles dafür tun, um den Menschen Hilfestellungen und Sicherheit zu geben. Mit der Bereitstellung zusätzlicher Landesmittel schaffen wir die nötige Planungssicherheit und Flexibilität für die Arbeit der Verbraucherzentrale NRW rund um das Thema Energie, damit sich Verbraucherinnen und Verbraucher bei konkreten Problemlagen noch besser und passgenau beraten lassen und zum Beispiel Hilfestellung zur Vermeidung von Strom- und Gassperren suchen können.“
Die jetzt bereitgestellten Landesmittel in Höhe von sieben Millionen Euro jährlich bis 2024 stehen im Rahmen der institutionellen Förderung der Verbraucherzentrale NRW speziell für die Arbeit zu Energiethemen zusätzlich zur Verfügung.
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand Verbraucherzentrale NRW: „Wir danken der Landesregierung für ihre Unterstützung und freuen uns, dass wir die Arbeit zu Themen wie Energiesparen, Energieeffizienz oder auch die Einordung der ständig angepassten gesetzlichen Regelungen wie der Strom- und Gaspreisbremse nun intensiv fortsetzen und sogar ausbauen können.“
Ein Ende der Energiekrise und der unterschiedlichen Problemlagen von Verbraucherinnen und Verbrauchern und damit der Vielzahl an Ratsuchenden scheint nicht in Sicht. Hohe Energiekosten werden im neuen Jahr auch bei vielen Mieterinnen und Mietern in Form von drastisch gestiegenen Nebenkostenabrechnungen ankommen. „Weitere Menschen werden dadurch an ihre finanziellen Grenzen stoßen“, befürchtet Schuldzinski. „Um die Betroffenen zielgerichtet zu unterstützen und vor Energiearmut oder Verschuldung zu schützen, werden wir die zusätzliche Förderung der Landesregierung nutzen, um unsere Online-Informationen und digitalen Angebote weiter auszubauen. Zusätzlich knüpfen wir an bereits bestehende Kooperationen und die intensive Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene in Form von runden Tischen und Schulungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an und weiten diese weiter aus.“
Große Sprünge bei Energietarifen der NRW-Grundversorger
Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale NRW: „In den Beratungsstellen schildern uns die Menschen ihre zum Teil existenzbedrohlichen Situationen. Viele haben Anfang Dezember von ihren Energieversorgern die Nachricht erhalten, dass sich die Energiepreise ab Januar 2023 nochmals massiv erhöhen werden.“ Das zeigt auch die Marktbeobachtung der Grundversorgungstarife durch die Verbraucherzentrale NRW. Danach haben rund 70 Prozent der Stromgrundversorger ihre Preise erhöht – und das zum Teil drastisch. Durchschnittlich beträgt die Preissteigerung 44 Prozent. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden bedeutet das ca. 470 Euro pro Jahr höhere Stromkosten. „Auch wenn die nun beschlossene Gas- und Strompreisbremse Verbraucherinnen und Verbraucher vor Tariferhöhungen zu großen Teilen schützt, bleiben wir, ganz im Sinne des Verbraucherschutzes, weiterhin wachsam“, unterstreicht Energieexperte Sieverding.
Informationen und Beratungsangebote der Verbraucherzentrale NRW zur Energiekrise finden sich hier: https://www.verbraucherzentrale.nrw/energiekrise
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