Umweltwirtschaftspreis.NRW 2024: ClayTec aus Viersen holt den ersten Platz

Umweltminister Oliver Krischer: Nordrhein-Westfalen profitiert nachhaltig von der Green Economy

17. September 2024
Klimaschutz Umweltschutz Nachhaltigkeit

Das Umweltministerium und die NRW.BANK haben am Montagabend in Düsseldorf drei besonders nachhaltige Unternehmen mit dem Umweltwirtschaftspreis.NRW 2024 ausgezeichnet.

Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Das Umweltministerium und die NRW.BANK haben am Montag, 16. September 2024, in Düsseldorf drei besonders nachhaltige Unternehmen mit dem Umweltwirtschaftspreis.NRW 2024 ausgezeichnet. Platz eins und 30.000 Euro Preisgeld gehen an die ClayTec GmbH & Co. KG aus Viersen für ihre innovativen Lehmbaustoffe und Produktionsverfahren. Weitere Gewinnerunternehmen sind die Voltfang GmbH aus Aachen und die HDB Recycling GmbH aus Hünxe.

Umweltminister Oliver Krischer: „Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Diese Transformation wird eine Kraftanstrengung und nur gelingen, wenn wir den ökologischen Umbau vorantreiben und unser Bundesland gleichzeitig zu einem der nachhaltigsten und wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsstandorte in Europa gestalten. Hier leisten die Unternehmen der Umweltwirtschaft Pionierarbeit. Ihre zukunftsweisenden Ideen sind Bausteine für eine moderne Green Economy, in der Wettbewerbsfähigkeit, Klimaschutz und soziale Sicherheit untrennbar verbunden sind. Die mit dem Umweltwirtschaftspreis.NRW 2024 ausgezeichneten Unternehmen demonstrieren bravourös, wie die Innovationen kleiner und mittlerer Unternehmen Transformationsprozesse in Gang setzen, von denen unser Land nachhaltig profitiert.“

Der Umweltwirtschaftspreis.NRW wird seit 2020 alle zwei Jahre durch das Umweltministerium und die NRW.BANK ausgelobt. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die mit innovativen, nachhaltigen Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren erfolgreich wirtschaften und gleichzeitig besonders zum Klima- und Umweltschutz beitragen.

Dr. Peter Stemper, Vorstandsmitglied der NRW.BANK: „Nachhaltiges Wirtschaften ist das Fundament für ein zukunftssicheres Nordrhein-Westfalen. Daher braucht es zielgerichtete Unterstützung für engagierte Unternehmen, die ökologisch sowie wirtschaftlich überzeugende Lösungen entwickeln. Mit unseren Förderangeboten helfen wir dabei – und mit dem Umweltwirtschaftspreis.NRW bringen wir zudem unsere Anerkennung zum Ausdruck, für die Hidden Champions der Umweltwirtschaft allgemein und für die herausragenden Gewinnerteams im Speziellen.“

Die ClayTec GmbH & Co. KG aus Viersen sicherte sich den ersten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro. Das Unternehmen produziert seit 40 Jahren Lehmbaustoffe wie Mörtel und Trockenbauplatten. Lehm, in Deutschland in großen Mengen verfügbar, ist ein geeignetes Ersatzmaterial für weniger umweltfreundliche Stoffe wie Gips und Kalkstein. Als Rohstoffquelle dient Erdaushub, der bei der Kies- und Sandgewinnung sowie im Tiefbau als Abfall anfällt. Die Verarbeitung zu den Baustoffen ist aufgrund der natürlichen Feuchte von Lehm ohne zusätzliche Wasserzufuhr möglich. 

Der Baustoff sorgt aufgrund seiner atmungsaktiven Oberfläche und thermischen Wärmespeichermasse für ein gesundes Raumklima und dient auch als Hitzeschutz. Um die Klimabilanz der nahezu uneingeschränkt wiederverwertbaren Lehmprodukte weiter zu verbessern, produziert 

ClayTec an einem ersten Standort bereits CO2-neutral mit erneuerbaren Energien. Für die Produktion der Trockenbauplatten wurde in Nordrhein-Westfalen zudem erstmals eine Pilotanlage zur solaren Trocknung realisiert.

Platz zwei und 20.000 Euro Preisgeld gehen an die Voltfang GmbH aus Aachen. Das Unternehmen hat ein innovatives Batteriespeichersystem aus „Second-Life“-Batterien entwickelt, das kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie der Industrie hilft, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und Kosten zu sparen. Denn das nachhaltige System ermöglicht eine intelligente Stromnutzung, indem es überschüssige Energie, insbesondere aus Photovoltaikanlagen, speichert und Lastspitzen abfedert. Durch die Wiederverwendung ausgedienter Elektrofahrzeugbatterien mit einer durchschnittlichen Restkapazität von 80 Prozent werden wertvolle Ressourcen geschont und die Kreislaufwirtschaft in der Batterieindustrie unterstützt.

Den dritten Platz erreichte die HDB Recycling GmbH aus Hünxe und erhielt 10.000 Euro Preisgeld. Die vom Unternehmen selbstständig entwickelte Nassaufbereitungsanlage „R-Gestein Niederrhein“ bereitet mineralische Abfälle zu hochwertigen Sekundärbaustoffen für den Hoch- und Tiefbau auf. Die Anlage verbindet eine Waschtechnik, eine optische Sortierung sowie eine Dichtetrennung mittels Setzmaschine. Durch den integrierten Waschprozess beseitigt das Verfahren, anders als traditionelle Recyclingmethoden, wasserlösliche Störstoffe. Eingesetzt wird Wasser, das zu mehr als 95 Prozent aus Niederschlägen stammt. Das Ergebnis der Nassaufbereitung: umweltfreundlicher Sand, Kies und Schotter. Das so gewonnene Recyclingmaterial kann Primärrohstoffe in der gleichen Menge vollständig substituieren. 

Hintergrundinformation

Nordrhein-Westfalen ist der bundesweit führende Anbieter im Bereich der Umweltwirtschaft. Der Umweltwirtschaftspreis.NRW ist eine Maßnahme der ressortübergreifenden Umweltwirtschaftsstrategie in Federführung des Umweltministeriums. Unter dem Motto #MeilensteineGreenNRW steht 2024 ganz im Zeichen der Umweltwirtschaft als Motor und Wegbereiter der ökologischen Transformation. Die Förderung der grünen Wirtschaft hatte Nordrhein-Westfalen schon früh im Blick: Vor zehn Jahren startete im Rahmen der NRW-Umweltwirtschaftsstrategie der bundesweit erste Wettbewerb für umweltorientierte Gründungen, KUER.NRW (Klima, Umwelt, Energie und Ressourcenschonung).

Auch im Rahmen der EFRE-Förderung werden Innovationen für Klima- und Umweltschutz seit 2014 gezielt unterstützt. Regelmäßig erhobene Umweltwirtschaftsberichte machen die Erfolge transparent. So kann die Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen auf ein kontinuierliches und überdurchschnittliches Wachstum verweisen. Das Ziel: 800.000 Erwerbstätige und eine Bruttowertschöpfung von jährlich 70 Milliarden Euro in der Umweltwirtschaft Nordrhein-Westfalens bis 2030. So zeigt Nordrhein-Westfalen den Weg zu einer innovativen und erfolgreichen Green Economy auf.

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land Nordrhein-Westfalen, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in Nordrhein-Westfalen passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen Nordrhein-Westfalen.

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