Wasseraufbereitung soll Schwermetalle aus dem Mechernicher Bleiberg entfernen
Land und Erftverband realisieren gemeinsames Projekt, um die Wasserqualität vom Veybach bis zur Nordsee zu verbessern
Das Land Nordrhein-Westfalen und der Erftverband werden gemeinsam eine Anlage zur Schwermetall-Eliminierung aus dem Wasser des ehemaligen Burgfeyer Bergwerk-Stollens bei Mechernich realisieren.
Das Land Nordrhein-Westfalen und der Erftverband werden gemeinsam eine Anlage zur Schwermetall-Eliminierung aus dem Wasser des ehemaligen Burgfeyer Bergwerk-Stollens bei Mechernich realisieren. Hierzu haben Umweltministerium, Wirtschaftsministerium und Erftverband am Freitag, 6. Dezember 2024, eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Das Wasser aus dem 7,5 Kilometer langen Entwässerungsstollen im Mechernicher Bleiberg läuft in den Veybach und von da aus über die Erft bis in den Rhein. Mit der Aufbereitungsanlage sollen die Schwermetalle aus dem Stollen zurückgehalten werden. Während sich das Land für die Sicherstellung der Finanzierung einsetzt, sind Planung, Bau und Betrieb der Anlage durch den Erftverband vorgesehen.
„Es freut mich, dass Land und Erftverband eine gemeinsame Lösung gefunden haben, um das giftige Stollenwasser zu reinigen. Damit drehen wir einer historischen Umweltsünde den Hahn ab. Das ist die größte mir bekannte Maßnahme dieser Art. Davon profitieren ausgehend vom Stollen in Mechernich die Erft und der Rhein in ihrem Verlauf bis zur Nordsee“, betont Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.
„Es ist uns wichtig, gemeinsam an einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Lösung für den Burgfeyer Stollen zu arbeiten, die dann auch so schnell wie möglich umgesetzt wird. Die Belastung der Oberflächengewässer durch Schwermetalle ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern betrifft auch direkt die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Mit diesem Projekt setzen wir einen klaren Fokus auf innovative Wasseraufbereitung und effektiven Umweltschutz. Ich freue mich, dass wir mit dem Erftverband einen starken und zuverlässigen Partner an unserer Seite haben, um diese Herausforderung anzugehen“, so Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie.
Rund 10 Millionen Kubikmeter Stollenwasser werden pro Jahr durch die hohen Schwermetallgehalte des geologischen Untergrundes in diesem Gebiet stark belastet. Viele Schwermetalle wirken giftig auf Tiere und Pflanzen und sind auch für Menschen gesundheitsschädlich.
Der Bergbau bei Mechernich reicht von der Römerzeit bis in die 1950er-Jahre. Der Erzabbau im Mechernicher Revier erfolgte durch großflächige Tagebaue und ein weitläufiges Netz von Strecken und Schächten. Um das Erz aus größeren Tiefen unterhalb der Grundwasseroberfläche fördern zu können, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts der „Burgfeyer Stollen“ angelegt.
„Die Eliminierung der Schwermetalle aus dem Wasser des Burgfeyer Stollens liegt im Allgemeinwohlinteresse. Mit der gemeinsamen Vereinbarung haben wir eine gute Lösung für die Verbesserung der Wasserqualität gefunden, in die wir uns gerne einbringen“, so Professor Heinrich Schäfer, Vorstand des Erftverbandes.
„Endlich ist eine Lösung dieser besonders belasteten Hinterlassenschaft des ehemaligen Mechernicher Bleiabbaus in Sicht. Ich danke allen Beteiligten für die konstruktive Suche nach einer Lösung“, so der Verbandsratsvorsitzende des Erftverbandes und Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick.
Nach der nun erfolgten Unterzeichnung der gemeinsamen Vereinbarung sollen die Pläne zur technischen Ausgestaltung und Bemessung einer geeigneten Behandlungsanlage konkretisiert und dann zügig umgesetzt werden.
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