Umweltwirtschaftsbericht 2024: Branche sorgt für ökologischen Nutzen in Milliardenhöhe
Oliver Krischer: Umweltwirtschaft schafft Arbeitsplätze bei uns und treibt Nachhaltigkeit weltweit voran
Vor zehn Jahren war Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland, das das enorme Potenzial der Umweltwirtschaft erkannt hat. Seitdem wird der Umweltwirtschaftsbericht im Abstand von zwei Jahren vorgelegt und bildet die Grundlage für umweltpolitische Maßnahmen.
Der Schutz von Klima und Ressourcen sowie der Erhalt der Biodiversität sichern unseren Wohlstand und ein zukunftsfähiges Wirtschaftswachstum: Die Umweltwirtschaft ist eine Leitbranche, in der 2023 rund 600.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen gearbeitet haben – Tendenz steigend. Das zeigt der am Donnerstag, 7. November 2024, veröffentlichte Umweltwirtschaftsbericht 2024 für Nordrhein-Westfalen, den die Prognos AG in Kooperation mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung im Auftrag des Umweltministeriums erstellt hat.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr: „Die Umweltwirtschaft schafft Arbeitsplätze bei uns und treibt eine nachhaltige Entwicklung weltweit voran. Wir waren das erste Bundesland, das diese Branche gezielt in den Fokus gerückt hat, weil sie Antworten auf den Klimawandel, den Biodiversitätsverlust und knappe Ressourcen gibt. Wir wollen hier ganz klar Vorreiter der Entwicklung sein."
Vor zehn Jahren war Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland, das das enorme Potenzial der Umweltwirtschaft erkannt hat. Seitdem wird der Umweltwirtschaftsbericht im Abstand von zwei Jahren vorgelegt und bildet die Grundlage für umweltpolitische Maßnahmen. Unter anderem unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen die Branche gezielt mit Förderprogrammen: GreenEconomy.IN.NRW bietet Forscherinnen und Forschern den Rahmen, um neue Innovationen zu entwickeln. Mit dem Programm GrüneGründungen.NRW können aus Erfindungen marktfähige Produkte gemacht werden und mit dem Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW werden Unternehmerinnen und Unternehmer vernetzt, um mit Wissens- und Technologietransfer den Markthochlauf der Produkte zu beschleunigen.
Umweltwirtschaft ist ökonomisches Schwergewicht
Wie sehr die „Green Economy“ zum neuen Motor der Wirtschaft des traditionell geprägten Industrielands geworden ist, veranschaulichen die vorgelegten Zahlen. Mit 6,2 Prozent der Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen beschäftigt die Branche inzwischen mehr Menschen als die Metallindustrie und der Maschinenbau zusammen.
Die weltweit steigende Nachfrage nach Umweltwirtschaftsgütern bietet neue Marktperspektiven für die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen: 2023 exportierte die Branche Güter im Wert von rund 14,5 Milliarden Euro. Damit entfallen bereits 6,5 Prozent aller nordrhein-westfälischen Ausfuhren auf die Umweltwirtschaft.
Neben der ökonomischen Wertschöpfung werden auch rund 28,9 Milliarden Euro für ökologische Leistungen, eine so genannte ökologische Dividende erzielt. Darunter fällt die Vermeidung von Umweltschäden ebenso wie die Schaffung ökologischer Werte wie der Erhalt von Biodiversität. Der Beitrag der Umweltwirtschaft zum Klimaschutz entspricht circa 63 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten, die durch umweltwirtschaftliche Produkte und Leistungen in Nordrhein-Westfalen und über die Landesgrenzen hinaus eingespart werden.
Durch Dienstleistungen wie zum Beispiel Recycling und Reparaturen sowie durch den Einsatz und die Verarbeitung nachhaltiger Rohstoffe wie Holz trägt die Umweltwirtschaft dazu bei, dass der Verbrauch umweltbelastender oder knapper Ressourcen reduziert werden kann. Insgesamt belaufen sich die quantifizierbaren Ressourceneinsparungen auf mehr als 8,5 Millionen Tonnen.
Überdurchschnittliches Wachstum in Krisenzeiten
Die nordrhein-westfälische Umweltwirtschaft hat das Jahrzehnt mit einem Wachstumsschub eröffnet, ihre jährliche Bruttowertschöpfung stieg zwischen 2020 und 2023 um 9,2 Milliarden Euro. Die Anzahl der Erwerbstätigen stieg um 21.600 pro Jahr. Die Umweltwirtschaft hat sich in Nordrhein-Westfalen sowohl während der Corona-Pandemie als auch in den multiplen Krisen danach als krisenfest erwiesen und zur Stabilisierung der Volkswirtschaft beigetragen. Die Entwicklung seit 2010 unterstreicht diesen Trend: die Umweltwirtschaft erzielt auch im langfristigen Durchschnitt ein überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zur Gesamtwirtschaft des Bundeslandes: 1,4 Prozent pro Jahr bei der Erwerbstätigkeit und 4,3 Prozent pro Jahr bei der Bruttoswertschöpfung.
Innovation als Schlüssel zum Erfolg
Ihr Stellenwert als zukunftweisende Leitbranche beruht auf einer ausgeprägten Innovationsorientierung. Nordrhein-Westfalen zählt nach den USA und Japan zu den globalen Innovationsführern bei Patenten der Umweltwirtschaft. Auch im innerdeutschen Vergleich belegt Nordrhein-Westfalen Platz 3 hinter Bayern und Baden-Württemberg. Ein Innovationsschwerpunkt in Nordrhein-Westfalen bildet das Recycling von Batterien, Windenergie- und Photovoltaikanlagen.
Umweltwirtschafts-Gipfel in Düsseldorf
Am Donnerstag, 7. November 2024 treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um die Strategie für die kommenden Jahre weiterzudenken. „Wie Unternehmen Innovationen beschleunigen“ lautet der Titel des Gipfeltreffens im NRW-Umweltministerium.
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