Tiertransporte der Zukunft: Nordrhein-Westfalen setzt Impulse für gemeinsame Entwicklung praxistauglicher und tierschutzkonformer Lösungen

Ministerin Silke Gorißen: Nur durch praxistaugliche und rechtssichere Lösungen erreichen wir Verbesserungen des Tierschutzes beim Tiertransport in der EU

13. Dezember 2024
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„Vom Hof auf den Tisch“ – im Rahmen dieser EU-Strategie hatte sich die Europäische Kommission das Ziel gesetzt, den Tierschutz in der Nutztierhaltung weiter zu verbessern. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den Regelungen für den Tiertransport.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

„Vom Hof auf den Tisch“ – im Rahmen dieser EU-Strategie hatte sich die Europäische Kommission das Ziel gesetzt, den Tierschutz in der Nutztierhaltung weiter zu verbessern. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den Regelungen für den Tiertransport. Die EU möchte die gesetzlichen Vorgaben für europäische Tiertransporte modernisieren und an aktuelle Anforderungen an den Tierschutz anpassen. Ein entsprechender Vorschlag wurde seitens der EU-Kommission im Dezember 2023 veröffentlicht und wird seitdem auf europäischer und nationaler Ebene diskutiert. Dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist das Thema Tiertransport ein besonderes Anliegen, weil Nordrhein-Westfalen ein Bundesland mit einer ausgeprägten Nutztierhaltung ist.  

Nach den Wahlen zum Europäischen Parlament und der Neukonstituierung der Europäischen Kommission beginnt nun die politische Arbeit an dem Vorschlag der EU-Kommission. Aus diesem Anlass lud das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen am 10. Dezember 2024 nach Brüssel in die nordrhein-westfälische Landesvertretung ein, um mit Expertinnen und Experten für Tierschutz aus Wissenschaft, Praxis und Politik über nachhaltige und praxisorientierte Lösungen für den Tiertransport auf europäischer Ebene zu diskutieren. 

Ministerin Silke Gorißen begrüßte über 150 internationale Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Politik in der Landesvertretung in Brüssel und sagte: „Wir stehen für einen guten Umgang mit jedem einzelnen Lebewesen ein und es ist in unserem grundlegenden Interesse, dass lebende Tiere sicher transportiert werden und in einem guten Zustand am Bestimmungsort ankommen. Dementsprechend müssen die Regelungen für Tiertransporte auf europäischer Ebene einheitlich, klar und praxistauglich sein. Nur durch gemeinsame und rechtssichere Lösungen, die auch den Wirtschaftsbeteiligten Planungssicherheit und den zuständigen Behörden eine verlässliche Entscheidungsgrundlage bieten, erreichen wir Verbesserungen des Tierschutzes beim europäischen Tiertransport.“

Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz bringt sich bei der Modernisierung der europäischen Tierschutzvorschriften aktiv ein. Mit der Diskussionsveranstaltung am 10. Dezember 2024 will das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz entsprechende Impulse setzen, um aktuelle Herausforderungen wie beispielsweise die Versorgung noch nicht abgesetzter Jungtiere beim Transport oder die Ausfuhr von Rindern in Drittstaaten mit der Praxis zu diskutieren. 

Europäische Zusammenkunft für zukunftsorientierte Lösungen

Bei der Diskussionsveranstaltung in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen führten nach dem Grußwort der Ministerin Lucie Carrouee, Vertreterin der fachlich zuständigen Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission, und Paul Berghuis, Vorsitzender des Vieh- und Fleischhandelsverband NRW e.V., Impulsreden. In einer anschließenden Podiumsdiskussion wurden die thematischen Schwerpunkte „Tierschutz beim Tiertransport“, „Tierschutzanforderungen für den Transport nicht abgesetzter Jungtiere“ und „Ausfuhr von Nutztieren in Drittstaaten“ in einem offenen Dialog aus unterschiedlichen Perspektiven erörtert. Teilnehmende des Podiums waren neben den Impulsgebern Lucie Carrouee und Paul Berghuis auch der Berichterstatter des Europäischen Parlaments, MdEP Daniel Buda. Zudem diskutierten Dr. Tomasz Grudnik von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) in Brüssel, Dr. Tea Dronjic, Vorsitzende der Animal Welfare Foundation, und Dr. Maria Biedermann, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, auf dem Podium mit. Der Chefredakteur des Fachmagazins Landwirtschaftliche Zeitschrift Rheinland, Detlef Steinert, führte durch den Abend.

Neue technische Möglichkeiten für den Tiertransport

Ein besonderes Augenmerk bei der Veranstaltung in Brüssel lag auf den Transporten junger, noch nicht abgesetzter Kälber. Diskutiert wurden ebenfalls Möglichkeiten einer adäquaten Versorgung von den noch sehr jungen Tieren auf Transportfahrzeugen bei langen Beförderungen. Hierzu zeigte Berghuis am Rande der Veranstaltung auch eine eigene Lösung eines Transportfahrzeugs, das im Unternehmen bei der Beförderung von Kälbern zum Einsatz kommt.

 

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