Tag der Kriminalitätsopfer - Minister Kutschaty: Opfern von Straftaten eine Stimme geben

22. März 2017

Opferschutz sei eine Aufgabe aller gesellschaftlichen Kräfte. Opfer von Straftaten müssten aufgefangen und unterstützt werden durch ein Netzwerk, das ihnen schnell, effizient und bürgernah helfe.

Justiz

Justizminister Thomas Kutschaty erklärt anlässlich des ‚Tags der Kriminalitätsopfer‘: „Auch wenn sich die Zahl der Gewaltstraftaten halbiert haben, so hat doch jede Straftat ein Opfer. Ich will diesen Menschen eine Stimme geben und sie bei der schwierigen Bewältigung der Straftat unterstützen. Denn für das Opfer ist die Tat noch lange nicht mit der Verurteilung aufgearbeitet. Manche Menschen bleiben ihr Leben lang Opfer“.
 
Opferschutz sei eine Aufgabe aller gesellschaftlichen Kräfte. Opfer von Straftaten müssten aufgefangen und unterstützt werden durch ein Netzwerk, das ihnen schnell, effizient und bürgernah helfe. „Es ist daher gut, dass wir gerade am ‚Tag der Kriminalitätsopfer‘ einmal mehr überdenken, wie jede Institution für sich - aber auch wir alle gemeinsam - den Opferschutz weiter stärken können“, so der Justizminister vor Beginn einer Veranstaltung im Landgericht Düsseldorf zum Tag der Kriminalitätsopfer.
 
Anders als für Juristinnen und Juristen ist für die Opfer ein Strafverfahren kein alltäglicher Prozess. Vielmehr nehmen sie das Verfahren als Ausnahmesituation wahr. Fühlen sich die Opfer dann im Zeugenstand hilflos und allein gelassen, besteht die Gefahr einer Erneuerung beziehungsweise einer Vertiefung der durch die Straftat erlittenen Schädigung.
 
Der Minister weist darauf hin, dass das Land viel getan habe: „Seit dem 1. Januar 2017 haben Opfer einer Straftat die Möglichkeit, sich der Unterstützung durch psychosoziale Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter zu bedienen, die sie emotional und psychologisch unterstützen. Sie bieten qualifizierte Betreuung, Information und Unterstützung.“
 
Minister Kutschaty macht deutlich, dass die Justiz beim Angebot psychosozialer Prozessbegleitung in NRW nicht nur auf eine Säule setze, sondern ein „duales Modell“ geschaffen habe. Psychosoziale Prozessbegleitung werde dabei sowohl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freier Träger, als auch von Kräften des ambulanten Sozialen Dienstes der Justiz angeboten. „Im Rahmen dieses ‚dualen Modells‘ haben wir sichergestellt, dass seit Anfang diesen Jahres in jedem Landgerichtsbezirk psychosoziale Prozessbegleiterinnen und -begleiter für die Opfer bereitstehen. Insgesamt haben wir in unserem Bundesland derzeit rund 100 anerkannte Begleiterinnen und Begleiter“, so der Justizminister.
 
Der Tag der Kriminalitätsopfer erinnert seit 1991 jeweils am 22. März eines jeden Jahres an die Situation der durch Kriminalität und Gewalt geschädigten Menschen, die auf Schutz, praktische Hilfe und Solidarität unseres Gemeinwesens angewiesen sind.
 
Die Veranstaltung anlässlich des Tags der Kriminalitätsopfer mit Minister Kutschaty im Landgericht Düsseldorf beginnt heute um 18.00 Uhr.
 

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