Staatssekretär Dr. Bottermann verleiht Sonderpreis „Umwelt“ an junge Forscherinnen und Forscher

Schülerinnen und Schüler werden für ihren Forscherdrang und ihr Engagement im Umwelt- und Naturschutz ausgezeichnet

24. September 2019

Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Umweltministerium Nordrhein-Westfalen, hat heute junge Forscherinnen und Forscher für ihre hervorragenden Leistungen im Umweltschutz ausgezeichnet.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Umweltministerium Nordrhein-Westfalen, hat heute junge Forscherinnen und Forscher für ihre hervorragenden Leistungen im Umweltschutz ausgezeichnet. Mit dem Sonderpreis „Umwelt“ würdigt das Umweltministerium herausragende Arbeiten im Rahmen der Landeswettbewerbe „Jugend forscht“ (15-21 Jahre) und „Schüler experimentieren“ (4. Klasse bis 14 Jahre).
 
Anlässlich der Preisverleihung in der Natur- und Umweltschutz-Akademie Nordrhein-Westfalen in Recklinghausen lobte Dr. Bottermann den Forschergeist und das Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Ich bin sehr beeindruckt von den Forschungsprojekten und dem persönlichen Einsatz, den diese jungen und kreativen Köpfe an den Tag legen. Sie leisten einen großartigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft.“
 
Die Preisträgerinnen und Preisträger befassten sich mit Fragestellungen einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Produktion, der Wasserqualität, der Energie- und Stromerzeugung bis hin zur Luftreinhaltung. Der erste Preis im Rahmen des Wettbewerbes „Jugend forscht“ geht an Leonard Brinkmeier vom Ratsgymnasium Rheda-Wiedenbrück, der mit seinem Forschungsprojekt „Das Papier der Zukunft“ untersuchte, inwieweit Heustoffe bei der Papierproduktion Holzstoffe ersetzen können. Den ersten Preis in der Kategorie „Schüler experimentieren“ erhielten Maria Knaub und Stefanie Fuchs vom Gymnasium Augustinianum in Greven für ihre Versuche zur Nitrat-Minderung im Wasser.
 
„Für eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung benötigen wir eine Symbiose aus naturwissenschaftlich-technischen Ansätzen und Umwelt- und Klimabildung. Es ist daher wichtig, das Potential der jungen Leute früh zu erkennen und gezielt zu fördern“, betonte Staatssekretär Dr. Bottermann. Die prämierten Forschungsprojekte seien gelungene Beispiele dafür, wie das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt und technolo­gische Fragestellungen gemeinsam Eingang in Unterricht und Schulalltag finden.
 
Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Veranstaltung zu dem Thema „BNE trifft MINT: Bildung für nachhaltige Entwicklung trifft Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“ statt. Die jungen Preisträgerinnen und Preisträger erhielten die Gelegenheit, ihre innovativen MINT-Projekte in einer Podiumsdiskussion und in anschließenden Workshops vorzustellen.
 
 
Folgende Schülerinnen und Schüler wurden ausgezeichnet:
 
„Jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre)

1. Preis (350 Euro)
In seinem Forschungsprojekt „Das Papier der Zukunft“ versetzte Leonard Brinkmeier vom Ratsgymnasium Rheda-Wiedenbrück Altpapier mit Heustoff und untersuchte, wie sich dieser Prozess auf die Qualität des Papiers auswirkt. Das erklärte Ziel des Schülers war es, eine umweltfreundliche Alternative zu Holzstoff bzw. Holzzellstoff zu finden. Durch eine vermehrte Beimischung von Heustoffen könnte weniger Fichtenholz für die Papierproduktion verwendet werden.
 
2. Preis (250 Euro)
Die Schüler Erik Hofmann, Julian Jacobs und Patrick Pütz vom Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden untersuchten in ihrem Projekt „Güllepellets – der Energieträger der Zukunft?!“, welchen Heizwert und weitere Eigenschaften in Pellets gepresste Gülle hat und ob dieser Rohstoff sich zur Energieerzeugung eignet. Mit dem Projekt wollten die Schüler eine Lösung zur Nutzung der überschüssigen Gülle vor Ort finden. 
 
3. Preis (200 Euro)
Ziel des Forschungsprojekts Reduktion von Stickoxiden durch biochemische Verfahren“ der Abiturientin Anna Karl vom Gymnasium Adolfinum in Moers war es, ein geeignetes Bakterium zu finden, welches die Funktion der NOx-Minderung durch eingebaute SCR-Katalysatoren in den Abgasen von Dieselmotoren übernimmt. Die Schülerin wollte mit diesem Projekt herausfinden, ob es durch diesen biochemischen Ansatz möglich ist, Stickoxide zu molekularem Stickstoff abzubauen und so die Luftverschmutzung durch Stickoxide einzudämmen.
 
„Schüler experimentieren" (ab der 4. Klasse bis 14 Jahre)
 
1. Preis (200 Euro)
Dass zwei von vier Trinkwasserbrunnen im Raum Nordwalde niedrigere Nitratwerte aufweisen, nahmen die beiden Schülerinnen Maria Knaub und Stefanie Fuchs vom Gymnasium Augustinianum in Greven zum Anlass, den „Nitratgehalt in Trinkwasser“ zu untersuchen. Mit Hilfe verschiedener Eisendisulfid-Erz-Granulate – bekannt auch als „Katzengold“ oder „Schwefelkies“ – starteten sie eigene Versuche zur aktiven Nitrat Eliminierung. Angetrieben von ihrer Sorge um Nitratbelastung im Grundwasser und den Gefahren für Ökosysteme und Gesundheit haben sie Versuchsreihen zur Filtration und der resultierenden, nachweisbaren Reduktion des Nitrats zu elementarem Stickstoff entwickelt.
 
2. Preis (150 Euro)
In seinem Forschungsprojekt „Veganes Leder 2.0 und mehr“ hat Felix Möller vom Rhein-Sieg-Gymnasium in Sankt Augustin auf der Basis verschiedener handelsüblicher Apfel- und Citruspektine erfolgreich versucht, Beschichtungen zu entwickeln, die, aufgetragen auf eine Trägertextilie, ein lederähnliches Material ergeben. In unzähligen, gut dokumentierten Tests hat der schon mehrfach u. a. in den Fachbereichen Mathematik und Technik ausgezeichnete Jungforscher mit ebenso großer Beharrlichkeit wie Fachwissen die chemischen Mischungen und die Verarbeitung optimiert und ihre Alltagstauglichkeit (gute Verarbeitbarkeit, wasser- und abriebfest) an selbst erstellten Handtaschen und Geldbörsen getestet.
 
3. Preis (125 Euro)
Mit ihren Versuchen zur Herstellung von Farbstoff-Solarzellen aus verschiedenen Teeextrakten verfolgte die Schülerin Marla Simon von der Gesamtschule Brüggen in ihrem Projekt „Herstellung und Optimierung von Grätzelzellen“ das Ziel, kostengünstigere Alternativen zu den mono- und polykristallinen Photovoltaikmodulen aus Silizium zu finden. Sie hat dazu Beschichtungen aus organischen Farbstoffen und Elektronen-abfangenden Leitschichten für gläserne Trägerplatten hergestellt und Vergleiche angestellt, um den Extrakt mit dem besten Wirkungsgrad zu finden. In Langzeit-Studien über vier Wochen hat sie außerdem untersucht, wie sich die Leistung der Zellen mit der Zeit verändert bzw. auch verbessern lässt. Damit wäre langfristig, nicht nur nach ihrer Ansicht, ein weiterer Ausbau der Stromerzeugung aus der Sonne möglich.
 
Zum Sonderpreis „Umwelt“ des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen:
 
Der Preis wird seit 37 Jahren vom Umweltministerium Nordrhein-Westfalen ausgeschrieben und erkennt die Leistung junger Talente an, die sich mit dem verantwortungsvollen Umgang natürlicher Ressourcen für eine nachhaltige Gestaltung der Zukunft beschäftigen. Er wird jedes Jahr im Rahmen der Landeswettbewerbe „Jugend forscht“ (Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren) und „Schüler experimentieren“ (ab der vierten Klasse bis zum Alter von 14 Jahren) für Projekte vergeben, die mit herausragenden Arbeiten im Umwelt- und Naturschutz überzeugen konnten. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden mit Geldpreisen zwischen 125 Euro und 350 Euro honoriert.
 
 

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