Sportministerin Kampmann zeichnet drei Sportvereine aus NRW für ihr ehrenamtliches Engagement aus
Die „Sterne des Sports“ werden an gemeinwohlorientierte Sportvereine verliehen, die in besonderer Weise gesellschaftliche Verantwortung übernehmen
„In Nordrhein-Westfalen engagieren sich mehr als fünf Millionen Menschen freiwillig oder ehrenamtlich für das Gemeinwohl, davon rund 1,5 Millionen im Sport. Sie sorgen damit für mehr Lebensqualität vor Ort. Daher verdienen sie Respekt und Dank für ihr ehrenamtliches Engagement“, sagte Kampmann.
Sportministerin Christina Kampmann hat in Düsseldorf drei nordrhein-westfälische Vereine mit dem „Stern des Sports in Silber“ ausgezeichnet. „In Nordrhein-Westfalen engagieren sich mehr als fünf Millionen Menschen freiwillig oder ehrenamtlich für das Gemeinwohl, davon rund 1,5 Millionen im Sport. Sie sorgen damit für mehr Lebensqualität vor Ort. Daher verdienen sie Respekt und Dank für ihr ehrenamtliches Engagement“, sagte Kampmann.
Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landessportbundes Walter Schneeloch und dem Vorstandsvorsitzenden der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsbanken Ralf W. Barkey überreichte die Ministerin dem TuS 09 Möllbergen e.V. den Großen Stern in Silber (Preisgeld 2.500 Euro) für den Bau eines Vereinszentrums als „Generationenhaus“. Der Schwimmverein Plettenberg 1951 e.V. (Preisgeld 1.500 Euro) erhält für ein Inklusionsprojekt ebenso den Kleinen Stern in Silber wie der Spomobil Lippstadt e.V. (Preisgeld 1.000 Euro) für ein Mobilitätstraining und Sturzprophylaxe für Senioren.
Die „Sterne des Sports“ werden von Volks- und Raiffeisenbanken sowie vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beziehungsweise auf Landesebene vom Landessportbund NRW (LSB) an gemeinwohlorientierte Sportvereine verliehen, die in besonderer Weise gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
Der TuS 09 Möllbergen e.V nimmt als Landessieger am Wettbewerb auf Bundesebene teil. Der Schwimmverein Plettenberg 1951 e.V. wird zugleich für den Publikumspreis in Berlin nominiert.
Zusätzlich erhielten die beiden Sportvereine Budo-Club Erkelenz e.V sowie die Sportvereinigung Steinhagen e.V. einen Förderpreis von jeweils 500 Euro.
Hintergrundinformationen und Kurzportraits der fünf ausgezeichneten Vereine:
Platz 1: Großer Stern in Silber:TuS 09 Möllbergen e.V./Volksbank Mindener Land eG
(Preisgeld 2.500 Euro)
Maßnahme: Bau eines Vereinszentrums als „Generationenhaus
In Möllbergen ist ein modernes Vereinszentrum entstanden, in dem sich das ganze Dorf trifft. Die Idee dazu hatte der TuS 09 Möllbergen, der bei Planung, Finanzierung und Bau viel Eigenleistung und „Muskelkraft“ eingebracht hat. Als die Stadt Porta Westfalica 2011 den Entschluss fasste, die Grundschule in Möllbergen zu schließen, drohte den Vereinen der Verlust der Sporthalle und dem ganzen Dorf der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens wegzubrechen. Der TuS 09 Möllbergen entschloss sich schnell, das Gelände zu übernehmen, das marode Gebäude zu sanieren und teilweise abzureißen, um ein neues Vereinszentrum zu bauen. Er sammelte Spenden, veranstaltete Events und schaffte es, im ganzen Ort eine „Yes we can“-Stimmung zu verbreiten. Im Februar 2015 wurde die große Eröffnung gefeiert, seitdem ist das „Generationenhaus“ durch verschiedenste Sport- und andere Gruppen sowie die Bewegungs-Kita mit Leben erfüllt.
Platz 2: Kleiner Stern in Silber (zugleich Nominierung für den Publikumspreis in Berlin):
Schwimmverein Plettenberg 1951 e.V./Volksbank im Märkischen Kreis eG (Preisgeld 1.500 Euro)
Maßnahme: Inklusion von Behinderten
„Bewegung ist die Medizin des 21. Jahrhunderts“ heißt das Motto beim Schwimmverein Plettenberg. Aus der Idee heraus, während einer Krebserkrankung Sport machen zu können, ist mittlerweile ein wahres Zentrum des Reha-Sports entstanden – auf ehrenamtlicher Basis und mit viel Netzwerkarbeit. Neben Sport in der Krebsnachsorge, bei Lungenkrankheiten, Diabetes und seit neuestem auch für Demenzpatienten liegt dem Verein besonders die Lymphentstauung am Herzen – ein zertifiziertes Rehabilitationsangebot, das in Deutschland einzigartig ist. Das Lymphsystem ist die Müllabfuhr des Körpers, wenn sie nicht richtig funktioniert, kann es zu Stauungen von Wasser im ganzen Körper kommen – verbunden mit großen gesundheitlichen Problemen. Außerdem hat der Verein die Gründung des Gesundheits- und Pflegenetzwerks Plettenberg-Herscheid angestoßen und arbeitet mit einem Altenzentrum zusammen. Neben dem Sport und der Beweglichkeit ist auch das Gemeinschaftserlebnis ein wichtiger Baustein für den Erfolg des Reha-Sports.
Platz 3: Kleiner Stern in Silber:
Spomobil Lippstadt e.V./Beckum Lippstadt eG (Preisgeld 1.000 Euro)
Maßnahme: Mobilitätstraining und Sturzprophylaxe für Senioren und
Hochbetagte
Seit 2010 ist Spomobil aus Lippstadt im Bereich Mobilitätstraining und Sturzprophylaxe für Senioren, Hochbetagte, Demenz-Erkrankte und Schlaganfall-Betroffene aktiv. Dabei reagiert der Verein auf drängende Probleme. Zum Beispiel sind viele ältere Menschen mit einem falsch eingestellten Rollator unterwegs. Beim Spomobil Rollator Training lernen sie nicht nur, wie der Rollator optimal angepasst wird, sondern auch wie sie mit möglichst wenig Kraftaufwand die täglichen Wege meistern, auf verschiedenen Untergründen richtig gehen und Stolperfallen erkennen und natürlich wie sie diese vermeiden können. Das Bewegungsangebot richtet sich an ältere Menschen, die sich oft aus Sportvereinen zurückziehen, sich zu wenig bewegen und isoliert sind. Sie sollen durch die Übungen Sicherheit gewinnen und vor allem selbstständig bleiben. Der Verein arbeitet auch mit Seniorenheimen in der Umgebung und dem Demenz-Netzwerk Lippstadt zusammen.
Förderpreis:
Budo-Club Erkelenz e.V./Volksbank Heinsberg eG (Preisgeld 500 Euro)
Maßnahme: Budosport mit Flüchtlingskindern – „Willkommen in Erkelenz“
Flüchtlingskindern ein Stück Normalität wieder geben und ihnen dabei zu helfen, in Kontakt mit anderen Kindern zu kommen, das hat der Budo-Club Erkelenz mit seinem kostenlosen Judotraining für Flüchtlingskinder unter dem Motto „Willkommen in Erkelenz“ angepackt. Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren, die zusammen mit ihren Eltern in Erkelenz Schutz und Unterkunft gefunden haben, werden einmal in der Woche zum Judotraining von Vereinsmitgliedern abgeholt. Auch die passenden weißen Judoanzüge hat der Verein über Spenden für sie finanziert. Der Budo-Club Erkelenz versteht sein Engagement auch als moralische Verpflichtung aufgrund der Philosophie des Budosports, dass man „durch gegenseitige Hilfe zum beiderseitigen Wohl“ gelangt. Ju-Jutsu, Judo und Aikido kann man nicht alleine ausüben, man braucht Trainingspartner. Gemeinsam viel schaffen, an- und miteinander üben und Verantwortung tragen sowie respektvoll miteinander umgehen. Genau aus diesen Gründen möchte der Verein den Kindern ein wenig Normalität wiedergeben und ihnen helfen, eine aktive Freizeit mit anderen Kindern zu erleben.
Förderpreis:
Sportvereinigung Steinhagen e.V./Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG
(Preisgeld 500 Euro)
Maßnahme: „Fit mit dem Rollator - Rollatortraining
„Fit mit dem Rollator“ – Rollatortraining heißt das Sportangebot, mit dem sich die Sportvereinigung Steinhagen für die „Sterne des Sports“ qualifiziert hat. Einmal in der Woche können ältere Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, eine Seniorengruppe im Verein zu besuchen, aber sich dennoch gerne bewegen möchten, kostenlos an einer einstündigen Bewegungsstunde teilnehmen. Entstanden ist das Rollatortraining auf Anregung des Seniorenbeirats der Gemeinde Steinhagen, was dazu führte, dass der Verein drei Übungsleiterinnen qualifizieren ließ. Im Juni 2014 gab es bei der Sportvereinigung Steinhagen die erste Informationsveranstaltung. Ziel war es, ältere Menschen zu ermutigen, einen Rollator zu benutzen und sich damit in der Öffentlichkeit zu zeigen. Bei den wöchentlichen Kursen werden die Rollatoren überprüft und es gibt gemeinsame Übungen, wie man Hindernisse - beispielsweise Bordsteine - überwindet, wie man bei einem Bus ein- oder aussteigt und wie man mit Gymnastik, Kraft, Koordination und Balance trainiert. Außerdem kooperiert der Verein mit einem Altenzentrum außerhalb des Ortskerns.
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