Reaktivierung der Niederrheinbahn: rund 17 Millionen Euro für einen besseren und klimafreundlichen Nahverkehr

25. April 2022
Bild ÖPNV Straßenbahn

Die Landesregierung fördert die Reaktivierung der Niederrheinbahn zwischen Moers und Kamp-Lintfort.

Verkehr

Die Landesregierung fördert die Reaktivierung der Niederrheinbahn zwischen Moers und Kamp-Lintfort. Verkehrsministerin Ina Brandes hat heute gemeinsam mit dem Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), Ronald R.F. Lünser, einen Förderbescheid über rund 17 Millionen Euro an die Niederrheinbahn GmbH übergeben.

Verkehrsministerin Brandes: „Wir müssen alles dafür tun, damit mehr Menschen verlässlich, bezahlbar und sicher Bahn fahren können. Das wird nur mit guten Angeboten funktionieren und mit weiteren Investitionen in die Schiene. Ich freue mich daher sehr, dass die Reaktivierung der Niederrheinbahn gut vorangeht, damit ab 2026 wieder regelmäßig Züge nach Kamp-Lintfort fahren. So machen wir die Mobilität in der Region besser und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz: Mit jeder neuen Zugverbindung verlagern wir pro Jahr tausende von Pkw-Kilometern auf die Schiene und entlasten die Straßen.“

Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher VRR: „Durch die Reaktivierung der alten Gleisanlagen wird Kamp-Lintfort als drittgrößte deutsche Stadt ohne Schienenanschluss an das Bahnnetz angeschlossen und der dortige Hochschulstandort nachhaltig an die öffentliche Mobilität angebunden.“

Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Bürgermeister der Stadt Kamp-Lintfort: „Kamp-Lintfort arbeitet seit Jahren für den Schienenanschluss. Mit dem Förderbescheid sind wir auf der Zielgeraden.“

Die reaktivierte Niederrheinbahn wird eine Verbindung von Kamp-Lintfort über Moers bis nach Duisburg ermöglichen. Im Zuge der Maßnahme werden auch vier neue Haltepunkte errichtet: „Kamp-Lintfort“, „Kamp-Lintfort-Süd / Kattenstraße“, „Moers-Repelen“ und „Moers-Eick“. Damit der Regelbetrieb voraussichtlich ab 2026 laufen kann, muss auf der zehn Kilometer langen Strecke zwischen Moers und Kamp-Lintfort zum Teil einhundert Jahre alte Technik erneuert werden. Die Niederrheinbahn GmbH investiert insgesamt in den kommenden Jahren rund 19 Millionen Euro in die Streckenreaktivierung.

Herbert Häner, Geschäftsführer der Niederrheinbahn GmbH: “Wir freuen uns sehr, dass nunmehr die Reaktivierung der Niederrheinbahn auf Grundlage des Förderbescheids starten kann. Neben dem Neubau der Strecke durch den Zechenpark und dem Anschluss der Strecke an den Bahnhof Rheinkamp sind diverse Brücken und Bahnübergänge zu sanieren. Die Gleise wurden zum Pendelbetrieb der Landesgartenschau bereits in Rekordzeit erneuert.“

Einen Vorgeschmack auf die neue Bahnverbindung zwischen Moers und Kamp-Lintfort gab es bereits 2020. Von Mai bis Oktober wurde auf der Strecke vorübergehend ein Pendelverkehr für die Besucher der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort eingerichtet. Für den zukünftigen Regelbetrieb sind jedoch weitere umfangreiche Maßnahmen nötig. Zusätzlich zur jetzt geförderten Streckenreaktivierung muss der Bahnhof Moers-Rheinkamp umgebaut und die Leit- und Sicherungstechnik angepasst werden. In Rheinkamp wird von der Deutschen Bahn ein modernes Stellwerk (ESTW) gebaut. Das Land hatte bereits in Aussicht gestellt, sich auch an der Finanzierung dieses Stellwerks mit 12,33 Mio. Euro zu beteiligen.

Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG in Nordrhein-Westfalen: „Wir freuen uns, dass es der Deutschen Bahn durch die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht wird, dieses wichtige Vorhaben für die Stärkung des Schienenpersonennahverkehrs mit voranzubringen. Nun ist es möglich, die – für den Anschluss der Niederrheinbahn an unseren Bahnhof Rheinkamp erforderliche – Leit- und Sicherungstechnik viel früher als ursprünglich geplant zu realisieren. Es zeigt sich einmal mehr – die klimafreundliche Mobilitätswende schaffen wir nur gemeinsam, mit starken und verlässlichen Partnern.“

Ursprünglich sahen die Planungen der DB einen Bau des Stellwerks im Jahr 2035 vor. Durch das Engagement des Landes wird das Stellwerk rund 9 Jahre schneller als ursprünglich vorgesehen realisiert werden.

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