Nordrhein-Westfalen veröffentlicht Wasserstoff-Importkonzept

Ministerin Neubaur: Ein kleines Element mit großer Wirkung – Klimafreundliche Wasserstoffwirtschaft löst fossile Öl- und Gaswirtschaft ab

25. Juli 2024
Wasserstoff Molekül Chemie Element

Nordrhein-Westfalen treibt den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft voran: Mit dem am Donnerstag, 25. Juli 2024, veröffentlichten Wasserstoff-Importkonzept positioniert sich das Land als attraktiver Partner für Wasserstoff-Lieferanten aus aller Welt

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Nordrhein-Westfalen treibt den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft voran: Mit dem am Donnerstag, 25. Juli 2024, veröffentlichten Wasserstoff-Importkonzept positioniert sich das Land als attraktiver Partner für Wasserstoff-Lieferanten aus aller Welt. Nachdem die Bundesregierung gestern ihre Wasserstoff-Importstrategie für Deutschland vorgestellt hat, legt Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland mit einem eigenen Importkonzept nach.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Wasserstoffwirtschaft mag noch in vielen Bereichen am Anfang stehen, aber sie wird die fossile Öl- und Gaswirtschaft am Ende ablösen. Ich bin überzeugt, dass dieses kleine Element uns revolutionäre Möglichkeiten bieten wird. Erst in dieser Woche wurde der Ausbau des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes von den Netzbetreibern beantragt. Mit dem Wasserstoff-Importkonzept legen wir jetzt die Grundlage für dringend benötigten Energieimporte. Das wird kein Selbstläufer, denn noch haben nicht alle Projekte des Kernnetzes einen Vorhabenträger, der diese finanziert und umsetzen wird. Zudem gilt weiterhin, dass große Energieprojekte auch Risiken für Mensch und Umwelt vor Ort bergen können, die in den jeweiligen Zulassungsverfahren noch im Einzelfall zu prüfen sein werden. Deshalb setzen wir uns für ambitionierte Nachhaltigkeitskriterien ein. Gleichzeitig steckt der Markt noch in den Kinderschuhen und bei den Wasserstoffverbrauchern in Nordrhein-Westfalen handelt es sich größtenteils um Energie- und Industrieunternehmen, die im europäischen und globalen Wettbewerb stehen. Es braucht also Pragmatismus, damit die jungen Projekte nicht schon im Keim ersticken. Deshalb packen wir in Nordrhein-Westfalen die Zukunft jetzt schon an.“

Nordrhein-Westfalen ist das industrielle Herz Europas, Deutschlands größter Stahl-, Chemie- und Kraftwerksstandort. Für den Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität werden große Mengen an Wasserstoff und anderen Energieträgern, die auf Wasserstoff basieren, benötigt. Dazu zählen etwa Ammoniak, Methanol oder synthetische Kraftstoffe. Nach aktuellen Berechnungen wird der langfristige Bedarf an Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen zwischen 127 und 177 Terawattstunden pro Jahr betragen. Mehr als 90 Prozent wird dabei aller Voraussicht nach aus anderen Ländern und Bundesländern importiert werden müssen. Daher hat das Land nun sein eigenes Importkonzept veröffentlicht. Es zeigt auf, wie sich der Markt in Nordrhein-Westfalen entwickeln kann und wie attraktiv er für künftige Partner ist. Gleichzeitig stellt das Konzept dar, welchen Beitrag das Land Nordrhein-Westfalen auf dem weiteren Weg leisten wird und welche Anforderungen es an zukünftige Lieferländer stellt.

Die Landesregierung hat erst kürzlich die Förderung von zwei großen Projekten von europäischer Bedeutung bekannt gegeben und stellt hierfür 112 Millionen Euro bereit. Bei den Projekten geht es sowohl um den Aufbau grüner Wasserstoffproduktionsanlagen in Nordrhein-Westfalen als auch um die Errichtung eines Teils der notwendigen Pipeline- und Speicherinfrastruktur. Weitere Schritte werden unter anderem über die Netzplanung für das Wasserstoffnetz folgen müssen.

Weitere Informationen zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft sowie das Wasserstoff-Importkonzept NRW zum Download finden Sie hier.

Zum Hintergrund: Leitstelle H2.NRW

Die bei der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate angesiedelte Wasserstoffleitstelle H2.NRW ist die zentrale Anlaufstelle für alle Themen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft. Damit unterstützt das Land Unternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreiber, Mobilitätsanbieter, Wasserstoffproduzenten und weitere Akteurinnen und Akteure der Wasserstoffwirtschaft. Weitere Informationen: www.h2.nrw.de

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