Nordrhein-Westfalen fördert Projekt zur Traumabewältigung im Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien
Rund 100.000 Euro für Schulungen psychosozialer Fachkräfte
Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion am 6. Februar 2023 zählen zu den schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen hundert Jahre. Minister Liminski hat ein neues Projekt zur Unterstützung der Erdbebenopfer angekündigt.
Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion am 6. Februar 2023 – vor genau einem Jahr – zählen zu den schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen hundert Jahre, mehr als zwei Millionen Menschen wurden über Nacht obdachlos. Weiterhin sind viele Menschen auf Hilfe angewiesen. Bei einer von der Landesregierung finanziell geförderten Gedenkveranstaltung des Kulturforum TürkeiDeutschland e.V in der Flora Köln zum ersten Jahrestag der Katastrophe hat Minister Liminski ein neues Projekt zur Unterstützung der Erdbebenopfer angekündigt: 100 psychosoziale Fachkräfte werden in Workshops weitergebildet, um lokale Strukturen zur psychosozialen Unterstützung der Bevölkerung aufzubauen und zu stärken.
Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien: „Das Leid der Menschen in der Erdbebenregion hält an. Die 65 Sekunden des Bebens lasten angesichts des Verlusts von geliebten Menschen auf den Familien wie ein Moment, der nicht vergehen will. Auch viele nordrhein-westfälische Familien haben persönliche Verbindungen in die Türkei und Syrien. Wir trauern gemeinsam und wir helfen gemeinsam. So groß die Walze der Verwüstung war, so riesig war die Welle der Anteilnahme aus allen Teilen des Landes und der Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen. Die Hilfs- und Spendenbereitschaft bei uns im Lande war überwältigend. Als Landesregierung haben wir vielfach logistisch, organisatorisch, finanziell unterstützt. Aber tatkräftige Solidarität lässt sich nicht alleine staatlich organisieren. Menschlichkeit braucht Menschen. All denen, die hier und vor Ort mit angepackt haben, gilt heute unser Dank und unsere Anerkennung.
Auch wenn die Bilder der Katastrophe mittlerweile von anderen Nach-richten weitgehend verdrängt werden, behalten wir als Landesregierung die Notleidenden im Blick. Um insbesondere Kinder und Jugendliche in der Türkei und in Syrien bei der Bewältigung der schrecklichen Erlebnisse zu unterstützen, fördern wir mit unserem neuen Projekt Schulungen psychologischer Fachkräfte im Umgang mit posttraumatischen Belastungen. Unser Ziel ist es, die lokalen Strukturen zur psychosozialen Unterstützung der Bevölkerung zu stärken und so vor Ort ein nachhaltiges Netzwerk aufzubauen.“
Die Landesregierung fördert das Projekt mit rund 100.000 Euro. Unter der Leitung des Experten für transkulturelle Psychotherapien und Traumapädagogik, Professor Jan Ilhan Kizilhan vom Institut für transkulturelle Gesundheitsforschung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart, werden einwöchige Fortbildungen für Psychologinnen und Psychologen sowie Sozialarbeitende im Erdbebengebiet angeboten.
Die Landesregierung hat sich von Beginn an solidarisch an die Seite der Erdbebenopfer gestellt und die Spendenaufrufe der Aktion Deutschland Hilft und des Bündnisses Entwicklung Hilft beworben. Eine von Minister Liminski einberufene ressortübergreifende Task Force unterstützte und begleitete die akute Katastrophenhilfe in Nordrhein-Westfalen.
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