Neue Instrumente für die künftige Waldbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen

Ministerin Ursula Heinen-Esser stellt Aspekte der neuen Waldbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen vor. Heinen-Esser: „Es sind neue Instrumente nötig, denn die massiven Waldschäden in diesem Jahr zeigen: der Klimawandel ist längst bei uns angekommen und s

7. Dezember 2018
phb Wald

Heute stellt Umweltministerin Heinen-Esser in Düsseldorf Branchenvertretern der Forst- und Holzwirtschaft das neue Waldbaukonzept Nordrhein-Westfalen vor.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Heute stellt Umweltministerin Heinen-Esser in Düsseldorf Branchenvertretern der Forst- und Holzwirtschaft das neue Waldbaukonzept Nordrhein-Westfalen vor. Heinen-Esser: „Unsere Wälder in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Jahr durch den Orkan Friederike, die extreme Sommertrockenheit und den starken Borkenkäferbefall sehr stark geschädigt. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt nun wichtige neue Instrumente zur Verfügung, die den Waldbesitz bei den Herausforderungen im Klimawandel unterstützen. Dafür setzt die Landesregierung verstärkt auf Digitalisierung, auch in der Forstwirtschaft. Die Lösungsansätze basieren auf modernen Informationstechnologien. Wichtig sind dabei vor allem unser neues Waldbaukonzept und das Internetportal Waldinfo.NRW. Ziel all dieser Aktivitäten ist die Entwicklung klimastabilerer Mischwälder aus überwiegend heimischen Baumarten.“
 
Neue Instrumente als praktische Hilfen für den Waldbesitz
Das neue Waldbaukonzept Nordrhein-Westfalen richtet sich als Empfehlung mit vielen Auswahlmöglichkeiten sowohl an den Privat- und Kommunalwald – zusammen 84 Prozent der Waldfläche in Nordrhein-Westfalen – als auch an den Landeswald. Zur Erfüllung der vielfältigen Waldfunktionen und auf der Grundlage der Eigentümerziele werden vor allem standortgerechte Mischbestände aus überwiegend heimischen Baumarten empfohlen. Auch die Verwendung von geeignetem Vermehrungsgut spielt eine große Rolle. Einige wissenschaftlich besonders abgesicherte eingeführte Baumarten aus anderen Regionen Deutschlands oder der Erde werden überwiegend als Beimischungen empfohlen. Hierbei dürfte vor allem die Douglasie zukünftig eine größere Rolle spielen, aber zum Beispiel auch die in Süddeutschland verbreitet vorkommende Weißtanne ist eine vielversprechende Baumart.
 
Umweltministerin Heinen-Esser: „Die Waldbauempfehlungen werden dazu beitragen, die Stabilität und Resilienz der Wälder im Klimawandel zu erhöhen und das Risiko für die Forstbetriebe zu verringern. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Umsetzung des Waldbaukonzepts auch mit Beratungs- und Schulungsangeboten sowie mit Fördermöglichkeiten.“ Die ersten Fortbildungsveranstaltungen beginnen im Frühjahr 2019.
 
Die forstliche Standortkarte unterstützt die praktische Anwendung des Waldbaukonzepts in der Fläche. Sie liefert den Waldbesitzern in digitaler Form benötigte Daten zur Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit für die Waldbäume.
 
Das neue Internetportal Waldinfo.NRW stellt vielfältige öffentliche Walddaten vor allem in Form digitaler Karten benutzerfreundlich an. Dies beinhaltet zum Beispiel Informationen zur Waldbedeckung, zu Waldböden und zum Klima sowie zu Waldwegen und zu Naturschutzgebieten. Waldbesitzer können dies auch per Smartphone im Gelände abrufen.
 
Umweltministerin Heinen-Esser: „Mit dem neuen Internetportal für den Wald treiben wir die Digitalisierung in der Forstwirtschaft voran und setzen die Open-Data-Politik des Landes um. Die Bereitstellung dieser Informationen, die wir weiter ausbauen wollen, befördert auch die Entwicklung eines vielfältigen forstlichen Dienstleistungsangebots in Nordrhein-Westfalen.“
 
 

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