Ministerpräsident Laschet und Wirtschaftsminister Prof. Dr. Pinkwart treffen Botschafter aus Ländern der Arabischen Liga – Gespräche über stärkere Zusammenarbeit
Am Montag, 3. September 2018, hat Ministerpräsident Armin Laschet eine Delegation von Botschaftern aus den Ländern der Arabischen Liga zu einem Gespräch in der Staatskanzlei in Düsseldorf empfangen.
Am Montag, 3. September 2018, hat Ministerpräsident Armin Laschet eine Delegation von Botschaftern aus den Ländern der Arabischen Liga zu einem Gespräch in der Staatskanzlei in Düsseldorf empfangen.
Neben dem Ausbau wirtschaftlicher Beziehungen zwischen Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen und der Region und der politischen Situation vor Ort standen auch der Austausch im Bereich Wissenschaft und Berufsausbildung sowie die Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Extremismusbekämpfung im Mittelpunkt des gemeinsamen Gesprächs. Insbesondere die Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung von Geflüchteten in den Aufnahmeländern sowie von Polizei- und Sicherheitskräften ist der Landesregierung ein Anliegen.
„Die Region ist ein wichtiger Partner. Das Gespräch ist eine gute Gelegenheit, um gemeinsame Interessen und Perspektiven für künftige Kooperationen herauszuarbeiten. Zahlreiche Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen bieten bereits ihr Know-How in einzelnen Ländern an und sind vor Ort tätig, auch Hochschulen und Polizeieinheiten arbeiten zusammen. Dieses Potenzial wollen wir nutzen und die Beziehungen und Zusammenarbeit weiter ausbauen“, sagte Ministerpräsident Laschet.
Zuvor sprach die Delegation mit Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. „Zwischen Nordrhein-Westfalen und der Region ‚Middle East-North Africa‘ (MENA) besteht ein langjähriger Austausch, den wir künftig zum wechselseitigen Vorteil für Wirtschaft und Arbeit intensivieren wollen. Hierzu arbeiten wir an gemeinsamen Foren zu Entwicklung innovativer Projekte in verschiedenen wirtschaftlichen Bereichen“, betonte Wirtschaftsminister Pinkwart. Es bestehen weitreichende Potenziale bei den Themen Handel, Direktinvestition und besonders bei Start-ups. Um die Chancen zu nutzen, wird das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den Partnern aus der Region neue Ideen und Formate entwickeln.
Nordrhein-Westfalen und einige der arabischen Länder stehen neben den ökonomischen Verbindungen auch im Hochschulbereich und beim Thema Wissenstransfer im direkten Austausch, weitere Kooperationen seien wünschenswert. So unterstützt die Landesregierung zum Beispiel ein Studierendenprogramm im Rahmen der bestehenden Kooperation zwischen der RWTH Aachen und der German Jordanian University in Amman und Madaba und ermöglichte im vergangenen Jahr interessierten Studierenden der Ingenieurswissenschaften aus dem gesamten arabischen Raum ein Stipendium an der RWTH Aachen. „Wir wollen unser Know-How weitergeben und jungen Menschen aus den arabischen Ländern die Möglichkeit bieten, sich in Nordrhein-Westfalen weiter zu qualifizieren“, so Ministerpräsident Laschet.
Auch vor Ort in den Ländern sollen berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten ausgebaut werden, um dadurch insbesondere die Aufnahmeländer von Geflüchteten zu unterstützen. Neben dem Aufbau eines Berufsbildungszentrums in Jordanien fördert Nordrhein-Westfalen daher auch berufliche Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen und Männer im Handwerksbereich im Flüchtlingslager Al-Azraq oder die Schulausbildung syrischer Flüchtlingskinder im Libanon. „Damit wollen wir einen Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen leisten und die Lebenssituation in den Flüchtlingslagern im Libanon und Jordanien verbessern“, sagte Ministerpräsident Laschet. Weitere Kooperationen gibt es insbesondere mit der nordrhein-westfälischen Polizei bei der Weiterbildung von Sicherheitskräften. Im Rahmen von Trainings und einem intensiven Erfahrungsaustausch arbeiten Einheiten aus Nordrhein-Westfalen und der jordanischen Polizei zusammen, auch andere interessierte Polizeien, etwa aus Marokko, seien im Gespräch. Dies geschehe auch im Hinblick auf einen Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich Extremismusbekämpfung.
An den Gesprächen nahmen die Botschafter aus dem Libanon, aus Algerien, dem Sudan, Ägypten, dem Jemen, Tunesien, Bahrain, die Botschafterin von der Palästinensischen Mission sowie der Vertreter der Mission der Liga der arabischen Staaten teil. Die Staaten sind Teil der Arabischen Liga, die als internationale Organisation arabischer Staaten in Vorderasien und Afrika 1954 in Kairo gegründet wurde und die Förderung der Beziehungen der Mitgliedstaaten auf politischem, kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet vorantreibt.
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