Ministerin Löhrmann: Wesentliche Weichen sind gestellt – innere Schulentwicklung im Fokus

Schuljahr 2015/16 startet

7. August 2015
Schultafel

Am 13. August 2015 beginnt für rund 2,51 Millionen Schülerinnen und Schüler, darunter 148.200 I-Dötzchen, sowie für etwa 195.000 Lehrkräfte an mehr als 6.100 Schulen in Nordrhein-Westfalen das neue Schuljahr.

Schule und Bildung

Am kommenden Mittwoch beginnt für rund 2,51 Millionen Schülerinnen und Schüler, darunter 148.200 I-Dötzchen, sowie für etwa 195.000 Lehrkräfte an mehr als 6.100 Schulen in Nordrhein-Westfalen das neue Schuljahr.

Schulministerin Sylvia Löhrmann betonte, dass in NRW in den vergangenen Jahren die wesentlichen schulstrukturellen Weichenstellungen vorgenommen worden seien – oft in großem Konsens: „Unsere Schulen haben Zeit, sich auf ihre inneren Schulentwicklungsprozesse zu konzentrieren. Dabei werden wir sie intensiv begleiten und unterstützen.“

Das Ziel der Landesregierung sei klar: „Wir wollen die Bildungschancen junger Menschen weiter verbessern, die Leistungsfähigkeit des Schulsystems steigern und mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen. Dabei gehen wir Schritt für Schritt voran und folgen dem Wunsch der Eltern nach einer leistungsstarken, vielfältigen und gerechten Schule.“

Schulkonsens

Die Vereinbarungen aus dem Schulkonsens werden weiter umgesetzt. In der Grundschule wird der Klassenfrequenzrichtwert von 23,0 im Schuljahr 2014/15 auf 22,5 im Schuljahr 2015/16 abgesenkt.

In Realschulen, Gymnasien und bestehenden Gesamtschulen wird die im vergangenen Schuljahr begonnene Absenkung des Richtwerts von 28 auf 27 im neuen Schuljahr fortgesetzt, er gilt nun für die fünften und sechsten Klassen.

Die Landesregierung investiert dafür jährlich 110,5 Millionen Euro. Ministerin Löhrmann: „Die Klassen werden wie versprochen Schritt für Schritt kleiner.“

Lehrereinstellungen

Der Lehrerberuf bleibt attraktiv. Bisher konnten in diesem Jahr 6.026 Lehrerinnen und Lehrer neu in den Schuldienst eingestellt werden.

Flüchtlinge

Die Landesregierung unterstützt die Schulen bei der sprachlichen Förderung von Flüchtlingskindern über den Stellengrundbedarf hinaus mit weiteren 300 zusätzlichen Lehrerstellen, davon sind aktuell 291 Stellen besetzt, die weiteren befinden sich im Verfahren. Insgesamt stellt die Landesregierung für die durchgängige Sprachbildung und die interkulturelle Schulentwicklung 3.828 Integrationsstellen zur Verfügung. Darüber werden ab dem neuen Schuljahr 674 zusätzliche Lehrerstellen zur Abdeckung des erhöhten Stellengrundbedarfs bereitgestellt.

Ministerin Löhrmann: „Die steigenden Flüchtlingszahlen sind für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Wir werden die Entwicklung weiter eng begleiten und prüfen, ob und welche zusätzlichen Maßnahmen erforderlich sind.“

Inklusion

Porträtbild von Artemis Toebs
  • Foto: Timon Pohl

Im Schuljahr 2015/16 wird der Inklusionsanteil nach den jüngsten Prognosen in der Primarstufe und der Sekundarstufe I insgesamt auf 39,1 Prozent steigen. Das sind rund fünf Prozentpunkte mehr als im Schuljahr 2014/15. „Die maßvolle Entwicklung der vergangenen Jahre setzt sich auch im kommenden Schuljahr fort. Dies ist keine Vorgabe, sondern eine Folge des Elternwahlverhaltens. Soweit sich das zum jetzigen Zeitpunkt sagen lässt, ist es in so gut wie allen Fällen gelungen, Kindern mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung den gewünschten Platz, sowohl in einer allgemeinen Schule, als auch in der Förderschule anzubieten“, betonte die Ministerin.

An der staatlichen „Fortbildung für Schulen auf dem Weg zur Inklusion“ haben im Schuljahr 2013/14 insgesamt 17.000 Lehrerinnen und Lehrer teilgenommen, im Schuljahr 2014/15 stieg die Teilnehmerzahl auf 22.500. Die Landesregierung unterstützt die Schulen bei der Umsetzung der Inklusion bis 2017 mit insgesamt rund einer Milliarde Euro.

Längeres gemeinsames Lernen

Der Schulkonsens bleibt auch im Schuljahr 2015/16 die verlässliche Grundlage für die örtliche Schulentwicklungsplanung. Zum neuen Schuljahr gehen acht neue Sekundarschulen und acht neue Gesamtschulen an den Start. Damit erhöht sich die Zahl der Schulen des längeren gemeinsamen Lernens in Nordrhein-Westfalen auf 443 Schulen.

Islamischer Religionsunterricht

Drei Jahre nach seiner Einführung wächst der islamische Religionsunterricht weiter. 123 Lehrerinnen und Lehrer werden 13.700 Schülerinnen und Schüler an 176 Schulen unterrichten.
 
Ministerin Löhrmann sagte abschließend: „Ich danke allen am Schulleben Beteiligten für das große Engagement und die geleistete Arbeit, und ich wünsche allen einen guten Start ins neue Schuljahr.“ Kerndaten des Schuljahres 2015/2016
   
Landesregierung hält Wort: Jährlich werden 110,5 Millionen Euro für kleinere Klassen ausgegeben.
Lehrerberuf bleibt attraktiv: Bisher gibt es 6.026 Neueinstellungen in 2015.
Schulen erhalten Unterstützung: 291 von 300 zusätzlichen Stellen für sprachliche Förderung von Flüchtlingskindern konnten besetzt werden.
Schritt für Schritt zur inklusiven Schule: Der Inklusionsanteil steigt im Schuljahr 2015/16 auf 39,1 Prozent. Die Fortbildungsangebote werden breit genutzt.
Schulkonsens ist verlässliche Grundlage: 16 neue Schulen des längeren gemeinsamen Lernenssind geschaffen worden – insgesamt 220 neue Schulen seit 2010.
Religiöse Vielfalt in unseren Schulen: Islamischer Religionsunterricht findet an 176 Schulen statt.
Entlastungen kommen: Gymnasien setzen Empfehlungen des Runden Tisches zur Schulzeitverkürzung um.

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