Ministerin Löhrmann: OECD bestätigt NRW-Konzept zur schulischen Integration
OECD-Studie zur Bildungsintegration von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte
Schulministerin Sylvia Löhrmann sieht sich durch die Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie „Immigrant Students at School“ über die Bildungsintegration von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte bestärkt.
Schulministerin Sylvia Löhrmann sieht sich durch die Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie „Immigrant Students at School“ über die Bildungsintegration von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte bestärkt: „Die Studie bestätigt in vielen Teilen den Ansatz, den wir in Nordrhein-Westfalen schon lange verfolgen: Für eine erfolgreiche Integration von Kindern und Jugendlichen mit nicht-deutscher Muttersprache ist eine durchgängige Sprachförderung der Schlüssel.“
Die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) basiert zum Großteil auf Daten der PISA-Studien bis 2012. Dennoch könne man einige wichtige Rückschlüsse mit Blick auf die aktuelle Situation ziehen, in der Schulen viele neu zugewanderte Kinder und Jugendliche aufnehmen, führte Löhrmann aus: „Die Studie weist zu Recht darauf hin, dass Schülerinnen und Schüler, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind, möglichst schnell in Regelklassen integriert werden sollen. Das praktizieren wir in Nordrhein-Westfalen: Die Kinder und Jugendlichen erhalten in Kleingruppen intensive Sprachförderung, nehmen aber – wann immer möglich – an Fächern wie Mathematik, Kunst, Musik oder Sport teil und lernen im Klassenverband. Auf diese Weise können sie auch Kontakt zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern knüpfen.“
In der Studie wird außerdem festgestellt, dass Kinder und Jugendliche, die nach Deutschland kommen, oftmals einen großen Ehrgeiz haben und viel Potenzial mitbringen. Ministerin Löhrmann: „Das entspricht den Rückmeldungen, die wir derzeit aus den Schulen bekommen. Viele Lehrkräfte berichten, dass die Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Familien nach Deutschland geflüchtet sind, sehr wissbegierig sind und eine große Lernbereitschaft mitbringen. Sie sind glücklich, dass sie eine Schule besuchen dürfen. Das wirkt sich positiv auf die Motivation aller Schülerinnen und Schüler aus und gibt auch den Lehrerinnen und Lehrer, die im Moment Großes leisten, eine Menge zurück.“
OECD-Direktor Andreas Schleicher nennt Deutschland ein gutes Beispiel, weil es in der Vergangenheit gelungen sei, Leistungsunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund deutlich zu verkleinern. Löhrman: „Das ist ein Befund, der in der gegenwärtigen Situation ermutigend ist. Nordrhein-Westfalen mit seiner langen Tradition als Einwanderungsland kann bei der Integration von zugewanderten Schülerinnen und Schülern auf bewährte Strukturen zurückgreifen. Nun zahlt sich zudem aus, dass in NRW als erstem Bundesland seit 2009 das Modul ‚Deutsch als Fremdsprache‘ für alle verpflichtend in der Lehrerausbildung verankert ist. Zudem bieten wir Fortbildungen für alle Lehrkräfte in diesem Bereich an. Auch der Umgang mit heterogenen Klassen ist ein wichtiges Thema in der Lehreraus- und fortbildung.“
Ministerin Löhrmann wies abschließend darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen für die Jahre 2015 und 2016 insgesamt 5.766 zusätzliche Stellen aufgrund der durch die Geflüchteten erhöhten Schülerzahlen geschaffen hat, darunter auch spezielle Stellen für Sprachförderung. „Von den zusätzlichen Stellen profitieren letztlich alle Schülerinnen und Schüler. Mit diesen und weiteren Investitionen stärken wir die Willkommenskultur an unseren Schulen und möchten dazu beitragen, dass vielen neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern eine erfolgreiche Integration in das deutsche Schulsystem ermöglicht wird. Ich bin überzeugt: Mit Bildung gelingt Integration!“