Ministerin Löhrmann: Jedes Kind optimal fördern
Die Kultusministerinnen und Kultusminister von SPD, Grünen und Linken aus 13 Bundesländern haben im Rahmen einer Fachkonferenz zur Begabtenförderung in Mainz eine gemeinsame Erklärung zur Förderung von hochbegabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern verabschiedet.
Die Kultusministerinnen und Kultusminister von SPD, Grünen und Linken aus 13 Bundesländern haben im Rahmen einer Fachkonferenz zur Begabtenförderung in Mainz eine gemeinsame Erklärung zur Förderung von hochbegabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern verabschiedet. Schulministerin Sylvia Löhrmann erklärte: „Von Mainz soll das Signal ausgehen: Die individuelle Förderung ist der Kernauftrag von Schule. Es geht darum, jedes einzelne Kind optimal nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern, um erfolgreiche Bildungskarrieren zu ermöglichen. Wir wollen Begabung als Chance verstehen. Dieser Leitgedanke gilt für jede Schule und für jede Unterrichtsstunde.“
Gemeinsam mit Fachleuten aus Stiftungen, Wissenschaft und Praxis erörterten die Bildungspolitikerinnen und -politiker der 13 Bundesländer die gemeinsame Strategie. Auf der hochrangig besetzten Tagung waren gleich sechs Kultusministerinnen und -minister vertreten. Neben Schulministerin Sylvia Löhrmann diskutierten auch Ministerin Vera Reiß aus Rheinland-Pfalz, Senatorin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz Dr. Claudia Bogedan aus Bremen, Bildungssenator Ties Rabe aus Hamburg, Minister Andreas Stoch aus Baden-Württemberg und Minister Ulrich Commerçon aus dem Saarland die gemeinsame Strategie.
Der Koordinator der Bildungspolitik von SPD, Grünen und Linken in den Bundesländern, Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, stellte die gemeinsame Strategie vor: „Unsere Strategie beinhaltet mehrere wichtige Eckpunkte. Wir wollen, dass Begabtenförderung zur Regelaufgabe in allen Schulen, Schulformen und Unterrichtsfächern wird und nicht auf wenige Schulen oder Schulformen begrenzt bleibt. Wir wollen, dass Begabtenförderung in jeder Unterrichtsstunde von Anfang an mitgedacht und mitgeplant wird, und nicht auf zusätzliche Nachmittagsangebote beschränkt bleibt. Und wir begrenzen die Förderung nicht auf Spitzenleistungen in den Kernfächern, sondern gehen von einem erweiterten Leistungsbegriff aus, der auch künstlerische, musische und soziale Spitzenleistungen umfasst.“
Gastgeberin der Tagung war Ministerin Vera Reiß aus Rheinland-Pfalz: „Gemeinsam wollen wir die Konzepte zur Förderung leistungsstarker oder besonders begabter Schülerinnen und Schüler ausbauen und intensivieren, auch durch einen Austausch untereinander. So wollen wir Handreichungen und Unterrichts- und Beratungsmaterialien austauschen sowie länderübergreifend Hospitationen und wechselseitige
Weiterbildung ermöglichen.“
Senatorin Dr. Bogedan: „Wir zielen mit der individuellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler auf das gesamte Leistungsspektrum in den Schulen ab. Wichtig ist, dass die Förderung besonders Leistungsstarker das spezifische Lebensumfeld der Kinder berücksichtigt und die Lehrkräfte spezielle Qualifizierungsangebote wahrnehmen können, die sie insbesondere auch auf die Beratung der Kinder und Jugendlichen und ihrer Erziehungsberechtigen vorbereiten.“
Schulministerin Löhrmann betonte, dass Nordrhein-Westfalen bei der Förderung von hochbegabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern an zahlreiche Maßnahmen und Projekte anknüpfen könne. Die Ministerin nannte beispielhaft das Netzwerk Zukunftsschulen NRW und die Zentren für Begabtenförderung NRW. Gleichzeitig verwies die Ministerin auch auf aktuelle Herausforderungen im Zusammenhang mit der Inklusion oder der Beschulung von Flüchtlingskindern: „Die Klassen und Lerngruppen werden heterogener. Leistungsstärkere und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler werden oft gemeinsam unterrichtet. Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der Aufgabe, sich darauf einzustellen, um beste Bildungschancen zu ermöglichen. Und sie tun dies auch. Zukünftig geht es darum, die zahlreichen hervorragenden Ansätze zu verstetigen und Lehrkräfte weiter zu unterstützen, zum Beispiel durch geeignete Strukturen, sodass Schulen voneinander lernen können.“
Die Mainzer Erklärung finden Sie hier: www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Foerderung/IndividuelleFoerderung/Mainzer_Erklaerung/index.html
Ein Foto von der Unterzeichnung finden Sie im Laufe des Tages hier:
http://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Ministerium/Presse/Fotos/2016/index.html