Ministerin Brandes bei der RRX-Konferenz: Es braucht gute, überzeugende Angebote, um den Umstieg vom Auto in die Bahn einfacher zu machen
Der Infrastrukturausbau für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) kommt voran. Verbesserungen sind für Reisende schon heute in den modernen RRX-Zügen erlebbar.
Ziel der Landesregierung ist ein besserer und klimafreundlicher Nahverkehr.
Ziel der Landesregierung ist ein besserer und klimafreundlicher Nahverkehr. Die Umsetzung des Rhein-Ruhr-Express als eines der wichtigsten Projekte im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-Westfalen geht weiter voran. 84 moderne RRX-Züge sind schon auf der Schiene unterwegs, mit deutlichen Verbesserungen, die das Bahnfahren attraktiver machen: mehr Platz, bequeme Sitze, freies WLAN und besserer Mobilfunkempfang in den Zügen. Bis der RRX vollumfänglich realisiert ist und Westfalen, Ruhrgebiet und Rheinland im 15-Minutentakt verbindet, muss die Infrastruktur für den RRX weiter aus- und umgebaut werden. Bei der digitalen Fachkonferenz zum RRX-Infrastrukturausbau haben sich Ministerin Brandes, Vertreter der SPNV-Aufgabenträger Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Deutschen Bahn, des Eisenbahnverkehrsunternehmens National Express und weitere Fachleute über Meilensteine und nächste Schritte im Projekt ausgetauscht.
Verkehrsministerin Ina Brandes: „Wenn wir das Klima retten wollen, müssen wir unser Mobilitätsverhalten ändern – und die überwiegende Mehrheit der Menschen ist dazu bereit. Es braucht gute, überzeugende Angebote, um den Umstieg vom Auto in die Bahn einfacher zu machen. Dazu gehört ganz entscheidend der Rhein-Ruhr-Express, der Bahnfahren in Nordrhein-Westfalen schneller, komfortabler und verlässlicher macht. Vom RRX profitieren nicht nur die Menschen in den Städten entlang der Kernstrecke zwischen Dortmund und Köln. Dank seiner Außenäste bindet der RRX auch ländliche Regionen und ihre Gemeinden besser an. All das macht den Nahverkehr auch für viele Pendler attraktiver. Der Rhein-Ruhr-Express ist deshalb auch ein zentrales Straßenprojekt, weil Millionen von Pkw-Kilometern pro Jahr auf die Schiene verlagert werden und unsere Straßen entlastet werden. So sorgen wir für bessere Mobilität und für mehr Klimaschutz.“
Der Infrastrukturausbau für den RRX ist in 15 Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Die Abschnitte von Köln-Mülheim bis Köln-Stammheim sowie von Mülheim (Ruhr)-Styrum bis Mülheim (Ruhr)-Heißen sind bereits fertig gebaut. In den beiden Abschnitten in Leverkusen und in Langenfeld wird gebaut. Für die Abschnitte in Bochum und Essen liegt Baurecht vor.
Weiterer wichtiger Baustein im RRX-Projekt ist die Modernisierung von insgesamt 53 Bahnhöfen an den Außenästen des RRX. Dazu gehört die Verlängerung der Bahnsteige, damit die Stationen von den RRX-Zügen angefahren werden können. Außerdem wird die Aufenthaltsqualität der Bahnhöfe verbessert und der barrierefreie Zugang zu den Fahrzeugen ermöglicht. Für die Bahnhofsmodernisierung im Zuge der Vorbereitungen für den RRX investieren das Land, die Deutsche Bahn und die drei SPNV-Aufgabenträger in Nordrhein-Westfalen weit über 200 Millionen Euro. An 48 Bahnhöfen sind die Um- und Ausbaumaßnahmen bereits weitgehend abgeschlossen.
Neben dem Rhein-Ruhr-Express tragen auch weitere Großprojekte wie zum Beispiel der umfassende Ausbau des Kölner Bahnknotens langfristig zu einem deutlich besseren Angebot auf der Schiene bei. Der Bund, das Land und die DB investieren hierfür gemeinsam Milliarden in Gleise, Weichen und Bahnhöfe. In 2021 wurden insgesamt 1,9 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen investiert. In diesem Jahr investiert die Deutsche Bahn weitere zwei Milliarden Euro allein in Nordrhein-Westfalen.
Das Verkehrsministerium des Landes hat gemeinsam mit den SPNV-Aufgabenträgern eine landesweite SPNV-Zielnetzkonzeption für 2040 entwickelt, die künftig einen aus Fahrgastsicht idealen Fahrplan ermöglicht. Dabei sind auch die Planungen für den RRX und den Deutschlandtakt voll berücksichtigt und integriert worden.
Die Modernisierungen im Zuge der Vorbereitungen für den RRX unterstützt das Land ergänzend mit der 2019 gestarteten ÖPNV-Offensive mit einem Volumen von bislang rund vier Milliarden Euro. Ziel der Offensive ist es, den Nahverkehr einfacher zugänglich, leistungsstärker, verlässlicher, flexibler, vernetzter und innovativer zu machen.
Hintergrund ÖPNV-Offensive
Von zahlreichen Maßnahmen im Rahmen der ÖPNV-Offensive profitieren Städte und ländliche Regionen: Im Dezember 2021 ist im öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen flächendeckend der neue eTarif „eezy.nrw“ gestartet. Damit gibt es erstmalig einen verbundübergreifenden elektronischen Tarif für Bus und Bahn, bei dem Fahrten nur per App gebucht und per Luftlinienkilometer abgerechnet werden. Das Land fördert den Start von „eezy.nrw“ mit 100 Millionen Euro. Weitere rund 928 Millionen Euro werden im Rahmen der ÖPNV-Offensive bereitgestellt, um mehr Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden und die Ausweitung bestehender Linien im SPNV sowie die Verbesserung der Baustellenkommunikation und mehr Sicherheitspersonal in den Zügen zu finanzieren. Für mehr Sicherheit stellt das Land zudem bis 2024 zehn Millionen Euro zur Ausstattung der Bahnhöfe mit Videotechnologie bereit. Für die dringend notwendige Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnen stellt das Land in Summe mehr als eine Milliarde Euro bis 2031 zur Verfügung. 310 Millionen Euro werden für das Programm „Robustes Netz I und II“ gemeinsam mit der Deutschen Bahn und den Aufgabenträgern investiert, um die Pünktlichkeit im Nahverkehr zu erhöhen. 120 Millionen Euro stehen für On-Demand-Verkehre (ÖPNV auf Abruf) und 100 Millionen Euro bis 2031 in die Schaffung neuer Schnellbuslinien im ländlichen und suburbanen Raum zur Verfügung. Allein 600 Millionen Euro stehen außerdem für die Ko-Finanzierung des GVFG-Bundesprogramms (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) für den Aus- und Neubau des Schienennetzes sowie für Reaktivierungen von Schienenstrecken zur Verfügung. Bis zu 900 Millionen Euro hat das Land als Ko-Finanzierung (GVFG-Bundesprogramm) für das überregional bedeutsame Schieneninfrastrukturprojekt „Westspange Köln“ zugesagt. Zudem stellt das Land rund 84,5 Millionen Euro zur Förderung von Planungsleistungen für notwendige Stadtbahn- und Eisenbahninfrastrukturprojekte zur Verfügung, damit Kommunen und Aufgabenträger des ÖPNV schneller und besser Bundesmittel für geplante Schienenprojekte abrufen können.
Weitere Informationen und Bildmaterial zum RRX-Projekt: www.rrx.de