Minister Remmel: Die EU fördert Artenschutz in Nordrhein-Westfalen

Gefährdete Amphibien und der Blauschillernde Feuerfalter stehen im Fokus der LIFE-Natur-Projekte in der Städteregion Aachen

6. Januar 2017
Bild Frosch

Umweltminister Johannes Remmel hat vor dem schleichenden Verlust der biologischen Vielfalt in NRW gewarnt und stärkere Anstrengungen für einen ambitionierten Naturschutz gefordert. Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier- und Pflanzenarten in NRW stehen mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Umweltminister Johannes Remmel hat vor dem schleichenden Verlust der biologischen Vielfalt in NRW gewarnt und stärkere Anstrengungen für einen ambitionierten Naturschutz gefordert. „Nordrhein-Westfalen hat eine faszinierende Artenvielfalt und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Unsere Natur ist auch immer ein Stück Heimat und deshalb gilt es, dieses wertvolle Naturerbe für die kommenden  Generationen zu schützen und zu bewahren“, sagte Minister Remmel. Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier- und Pflanzenarten in NRW stehen mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. „Ohne umfassende Naturschutzmaßnahmen werden bereits in naher Zukunft einige Arten aus Nordrhein-Westfalen ganz verschwinden.“ Er begrüßte daher ausdrücklich, dass zum Jahreswechsel mit der Umsetzung von zwei weiteren großen Artenschutzprojekten in Trägerschaft der Biologischen Station Städteregion Aachen begonnen werden konnte.
 

  1. Das Projekt „Amphibienverbund“ zielt auf den Schutz der  seltenen Amphibien Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte und Kreuzkröte ab. Um die noch vorhandenen Restbestände zu erhalten und deren Entwicklung zu fördern, werden unter anderem fast 700 Kleingewässer angelegt.
     
  2. Im Projekt „Biotope und Korridore“ geht es vor allem um den Schutz des Blauschillernden Feuerfalter im südlichen Kreisgebiet der Städteregion. Diese Schmetterlingsart kommt in ganz Deutschland mittlerweile nur noch in fünf Regionen vor.
 
Beide Projekte werden über das europäische Förderprogramm LIFE finanziert. Um die biologische Vielfalt zu erhalten, stützt sich die Landesregierung in ihrer Naturschutzpolitik auch auf dieses Förderinstrument. Das LIFE-Programm zielt in einem Schwerpunkt auf die Entwicklung des europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“, bestehend aus FFH- und EU-Vogelschutzgebiete ab. „Das erneut zwei LIFE-Natur-Projekte aus NRW bewilligt wurden, ist ganz im Sinne unser nordrhein-westfälischen Biodiversitätsstrategie und unseres neuen Landes-Naturschutzgesetzes, deren Ziele sind es, den allgemeinen Trend des Verlustes von biologischer Vielfalt aufzuhalten beziehungsweise umzukehren“, sagte Umweltminister Johannes Remmel anlässlich des Projektbeginns.
 
Bisher wurden in Nordrhein-Westfalen 29 LIFE-Natur-Projekte umgesetzt – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Nordrhein-Westfalen steht mit diesen Projekten und einer Fördersumme von rund 85 Millionen Euro an der Spitze der deutschen Bundesländer bei der Nutzung von LIFE für die Umsetzung von Natura 2000.
 
Von 39 neu bewilligten LIFE-Natur-Projekten in der EU und drei LIFE-Natur-Projekten in Deutschland werden zwei in der Städteregion Aachen umgesetzt. Die dort zuständige Biologische Station ist besonders erfolgreich beim Einwerben von Fördermitteln und ist bereits an der Umsetzung von LIFE-Natur-Projekten im Nationalpark Eifel und an der Kall beteiligt. „Besonders die Biologischen Stationen setzen viele Projekte und Maßnahmen um. Sie sind daher unverzichtbar für den Erhalt und die Entwicklung unserer Naturschätze“, sagte Minister Remmel.
 
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