Minister Oliver Krischer: Schneefälle sorgen für Dauereinsätze beim Winterdienst

Straßen.NRW meldet nach erstem Wintereinbruch in diesem Jahr reibungslosen Ablauf des Winterdienstes: 550 Fahrzeuge im Dauereinsatz.

18. Januar 2024
Schnee Straße Winter

Der erste Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen beschert dem Winterdienst von Straßen.NRW einen ersten Dauereinsatz in diesem Jahr.

Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Der erste Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen beschert dem Winterdienst von Straßen.NRW einen ersten Dauereinsatz in diesem Jahr. Die 56 Straßenmeistereien sind mit rund 550 Fahrzeugen beinah rund um die Uhr im Einsatz, um die Straßen und Radwege von Schnee und Eis zu befreien. Nach einer ersten Bilanz verliefen die Einsätze bislang reibungslos, größere Unfälle oder Straßensperrungen wurden nicht gemeldet. Je nach Lage mussten landesweit 15 bis 45 Zentimeter dicke Schneedecken von den Straßen geräumt werden. NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer informierte sich am frühen Morgen in der Straßenmeisterei Weilerswist über die Einsatzlage.

„Insgesamt melden die Regionalniederlassungen am Morgen keine nennenswerten Verkehrsstörungen. Während es am Niederrhein nur vereinzelt zu leichten Schnellfällen gekommen ist und die Straßenmeistereien dort entsprechend einen normalen Einsatzbetrieb fahren konnten, hatten die Einsatzkräfte im Bergischen Land, Sauerland, in Südwestfalen und in der Eifel mehr zu tun, wo es in den Höhenlagen bis zu 45 Zentimeter und in den Tieflagen bis zu 15 Zentimeter Schnee gab. Auch hier konnten die Fahrbahnen geräumt und mehrfach abgestreut werden“, sagt Minister Krischer.

Alle Straßen sind befahrbar. Auch ein Großteil der Radwege wird im Laufe des Tages geräumt werden. Insgesamt gab es nur kleinere Unfälle mit Blechschäden oder querstehende Lkw. Bei den Lastwagen ist oft die fehlende Winterausstattung das Problem. Viele Bürgerinnen und Bürger scheinen die Empfehlungen des Deutschen Wetterdienstes beherzigt zu haben und sind wohl zu Hause geblieben.

Gelegentlich kam es zu Problemen an Steigungsstücken mit Lkw wie im oberbergischen Waldbröhl oder in Winterberg, wo bis zu 20 Zentimeter Neuschnee fielen. Aber auch die Regionalniederlassungen im Sauerland melden insgesamt einen normalen Wintertag – mit 35 Fahrzeugen und 75 Mitarbeitenden im Winterdiensteinsatz, um 1200 Straßenkilometer frei zu halten. Im Berufsverkehr gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Gut geräumte Hauptverkehrsachsen sind nicht nur für die Bevölkerung auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch für Rettungsdienste auf den Wegen zu ihren Einsätzen, ungemein wichtig. Der Winterdienst von Straßen.NRW ist seit dem 1. November bis Ende März im Einsatz. Unabhängig der aktuellen Wetterlage sind die Salzlager gefüllt und die Winterdienstfahrzeuge mit Schneepflügen sowie Streumaschinen für Salz und Sole ausgerüstet. Insgesamt werden rund 1.200 Straßenwärterinnen und Straßenwärter den Winterdienst auf den weit über 14.000 Kilometern Bundes- und Landesstraßen sowie auf Radwegen meistern. Dafür sind Mitarbeitende aus landesweit 56 Straßenmeistereien mit bis zu 550 Streu- und Räumfahrzeugen im Schichtbetrieb unterwegs, um Taumittel gegen Frost zu streuen und die Straßen von Schnee und Eis zu räumen.

Vor Ort in Weilerswist erklärte Meistereileiter Jürgen Esser dem Minister, wie ein Winterdienstfahrzeug beladen wird, wieviel Streumaterial in ein Fahrzeug reinpasst (5,5 bis 6 Tonnen Salz) und wie mit Kameras am Fahrzeug die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht wird, bevor der Minister mit Straßen.NRW Mitarbeiterin Jasmin Bauerfeind eine Runde im Streuwagen mitfuhr. „Ich bin beeindruckt von der Fahrzeugbeherrschung, mit der hier der vollbeladene Winterdienst-Lkw durch Straßenverengungen und Kreisverkehre gesteuert wird.“ Was dieser Einsatz auch gezeigt hat: „Straßenwärter ist nicht nur ein reiner Männerberuf. Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßen.NRW im Winterdienst auf den Bundes- und Landstraßen käme der Verkehr in NRW jetzt bei dieser Wetterlage zum Erliegen. Ich bin dankbar für die Arbeit, die die Kolleginnen und Kollegen bei diesen extremen Witterungsbedingungen aktuell im 24-Stunden-Dauereinsatz auf unseren Straßen erledigen“, sagte der Minister.

Straßen, die für den überörtlichen Verkehr wichtig sind, werden im Normalfall von 6 bis 22 Uhr geräumt und gestreut. Stark frequentierte Straßen und besondere Gefahrenpunkte wie gefährliche Steigungs- oder Gefällestrecken oder durch Verwehungen gefährdete Abschnitte werden dabei prioritär geräumt.

In den 128 Streuguthallen von Straßen.NRW lagern durchschnittlich 80.000 Streusalz. Weitere 20.000 Tonnen Streusalz-Reserven befinden sich in einem Zentrallager, das – bei Bedarf – weitere Streugutmengen zeitnah in alle Ecken des Landes liefern kann. Beim Streuen setzt Straßen.NRW angefeuchtetes Streusalz ein, das sich zu 70 Prozent aus Trockensalz und zu 30 Prozent aus Salzlösung zusammensetzt. Angefeuchtetes Salz haftet besser an der Fahrbahn und kann exakter dosiert werden als Trockensalz. Es wird nicht so schnell verweht, der Salzverbrauch ist geringer, gleichzeitig bietet Feuchtsalz eine höhere Wirksamkeit als Trockensalz.

Um die Einsätze zu planen, nutzt Straßen.NRW die Wettervorhersagen und Prognosen des Deutschen Wetterdienstes. Dort werden Straßenwettervorhersagen für klimatische Regionen in NRW erstellt. Daten hierfür liefern unter anderem rund 270 Straßenwetterstationen in NRW. Wo und wie oft gestreut und geräumt werden muss, hängt neben der Witterung auch von den Höhenlagen ab. So variieren die jährlichen Einsatztage je nach Region zwischen 40 und 70 Einsatztagen.

Eine Garantie oder gar ein Recht auf geräumte und rutschsichere Fahrbahnen gibt es nicht. Im Bundesfernstraßengesetz heißt es dazu: „Die Träger der Straßenbaulast sollen nach besten Kräften […] die Bundesfernstraßen bei Schnee und Eisglätte räumen und streuen.“

Der beste Winterdienst kann also keine „sommerlichen“ Straßenverhältnisse schaffen. Straßen.NRW versucht nach besten Kräften, Straßen und Wege für alle Verkehrsteilnehmenden sicher befahrbar zu machen. Trotz intensivem Einsatz kann es im Winter auf den Straßen jederzeit rutschig und gefährlich werden, da Räum- und Streufahrzeuge nicht überall gleichzeitig sein können. Daher werden die Bundes- und Landesstraßen vorrangig geräumt, um Rettungsfahrzeugen ein sicheres Durchkommen zu ermöglichen.

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