Minister Dr. Limbach bei Werkstatt-Tagen in der JVA Heinsberg
Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach besuchte am 12.03.2024 die JVA Heinsberg anlässlich der Werkstatt-Tage 2024 und informierte sich über das gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag initiierte Projekt „Handwerk im Hafthaus
Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach besuchte am 12.03.2024 die JVA Heinsberg anlässlich der Werkstatt-Tage 2024 und informierte sich über das gemeinsam mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag initiierte Projekt „Handwerk im Hafthaus“. Im Rahmen der Werkstatt-Tage wird interessierten Handwerksbetrieben Gelegenheit gegeben, sich unmittelbar einen Eindruck von der hohen Qualität der Handwerksausbildung im Justizvollzug zu machen und mit den Ausbildenden und Inhaftierten ins Gespräch zu kommen.
Justizminister Dr. Limbach: „Der Justizvollzug hat den Auftrag, Gefangene zu befähigen, zukünftig ein straffreies Leben in sozialer Verantwortung zu führen. Dies gelingt in einem erhöhten Maße, wenn Fähigkeiten und Fertigkeiten im Vollzug erlernt werden, die nach der Haftentlassung eine Erwerbstätigkeit zur eigenständigen Sicherung der Lebensgrundlage ermöglicht. Das kann bestenfalls der Beginn oder der Abschluss einer Berufsausbildung sein.“
Neben dem Abbau von Vorurteilen geht es bei dem Projekt vor allem darum, nachhaltig für die Beschäftigung Strafgefangener nach deren Entlassung zu werben. Idealerweise können sogar bereits entsprechende Vermittlungsprozesse initialisiert werden.
Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages: „Gerade Handwerksbetriebe sind sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst, dies zeigen sie erneut mit ihrem Interesse an den Werkstatt-Tagen. Denn auch Menschen, die für eine Straftat verurteilt wurden, sind und bleiben Mitglieder unserer Gesellschaft, denen ein Handwerksberuf eine solide Grundlage für die Rückkehr in ein geordnetes Leben ermöglicht.“
Über das Projekt „Handwerk im Hafthaus“
Im September 2021 hat das Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag eine Kooperationsvereinbarung für das Projekt „Handwerk im Hafthaus“ geschlossen. Diese hat eine Laufzeit bis Ende 2026 und soll vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels im Handwerk und im Interesse einer nachhaltigeren Vermittlung von Inhaftierten im Anschluss an ihre Haft eine bessere Verzahnung der Ausbildung innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern erreichen. Für die Kooperation wurden die Justizvollzugsanstalt Heinsberg, wo jugendliche Inhaftierte aus einer größeren Anzahl handwerklicher Berufe entsprechend der festgestellten Bedarfe und Neigungen ausgebildet werden können, und die Justizvollzugsanstalt Bochum-Langendreer – Berufsförderungsstätte – ausgewählt, weil in dieser zentralen Ausbildungseinrichtung des offenen Vollzuges erwachsene Männer und Frauen ebenfalls in unterschiedlichen handwerklichen Berufen ausgebildet werden.
Die Werkstatt-Tage in der Justizvollzugsanstalt Bochum-Langendreer – Berufsförderungsstätte – finden am 19.03. und 20.03.2024 statt.
Weitere Informationen: https://www.handwerk-im-hafthaus.de
Über die JVA Heinsberg
Die JVA Heinsberg dient als Vollzugsanstalt für männliche, jugendliche Straftäter im Alter von 14 bis 24 Jahren. Sie ist mit 566 Haftplätzen die größte Jugendvollzugsanstalt in NRW. Die JVA Heinsberg verfügt über Ausbildungswerkstätten und Unterrichtsräume, die mit modernsten Maschinen und Werkzeugen ausgestatteten sind. Das im Justizvollzugsdienst tätige Ausbildungspersonal (Meisterinnen und Meister) ermöglicht den Gefangenen praxisnahe Schul- und Berufsabschlüsse, unter anderem als Hochbaufacharbeiter mit der Möglichkeit zur Weiterbildung als Maurer, Fachkraft für Metalltechnik mit Weiterbildung zum Industriemechaniker oder auch Schweißer.