Mehr Biodiversität im Wald dank integrativer Waldbewirtschaftung sichern: Ministerin Gorißen im Kottenforst bei Bonn
Im Kottenforst bei Bonn hat sich Ministerin Silke Gorißen am Dienstag, 6. August 2024, darüber aus erster Hand informiert, wie eine Waldbewirtschaftung möglich ist, bei der sämtliche Funktionen und Leistungen des Waldes ausgewogen und nachhaltig sichergestellt werden können.
Der Wald erfüllt vielfältige Funktionen: Er ist Erholungsraum für die 18 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen, liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz und ist gleichzeitig Lebensraum für 4.000 Pflanzen und 14.000 Tierarten. Um die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes dauerhaft sicherzustellen, ist die sogenannte integrative Waldbewirtschaftung ein wichtiger Ansatz. Im Kottenforst bei Bonn hat sich Ministerin Silke Gorißen am Dienstag, 6. August 2024, darüber aus erster Hand informiert, wie eine Waldbewirtschaftung möglich ist, bei der sämtliche Funktionen und Leistungen des Waldes ausgewogen und nachhaltig sichergestellt werden können.
Ministerin Silke Gorißen: „Gerade im Hinblick auf die immer stärker werdenden Auswirkungen des Klimawandels und den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt kommt dem Wald und seiner Funktion als Klimaschützer und einzigartigen Raum der Natur eine besondere Bedeutung zu. Die integrative Waldbewirtschaftung ist daher ein wichtiger Ansatz zur Förderung der Biodiversität und sie ermöglicht zugleich eine nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Holz. Hier, vor den Toren Bonns, im ‚Waldreservat Kottenforst‘, wird eindrucksvoll gezeigt, wie Rohstofferzeugung und der Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt unserer Wälder Hand in Hand gehen können.“
Thomas Kämmerling, Leitung Wald und Holz NRW: „Unsere Försterinnen und Förster sind nicht nur Experten, sondern auch passionierte Waldfreunde. Sie stehen Waldbesitzenden in ganz Nordrhein-Westfalen als kompetente Ansprechpartner zur Seite, um gemeinsam die Zukunft unserer Wälder zu gestalten. Wir bieten an vielen Standorten Fortbildungen an, um die integrative Waldbewirtschaftung voranzutreiben und die Bedeutung des Waldes für die ökologische Stabilität und die Produktion von nachwachsendem Holz zu stärken.“
Biotop-Holzerhaltung
Seit Jahrzehnten wird der Staatswald Kottenforst durch die Försterinnen und Förster des Landesbetriebes Wald und Holz NRW nachhaltig bewirtschaftet. Unter anderem wird bei Holzerntemaßnahmen darauf geachtet, gleichzeitig ausreichend Biotop-Holz zu erhalten. Tote und absterbende Bäume sind Bestandteil der natürlichen Walddynamik und bieten einen reichhaltigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Lebensstätten für diese Arten können schon kleine Bereiche wie abgestorbene Äste, Bäume mit Spechthöhlen oder ausgehöhlte Stämme sein.
Wasserrückhalt im Wald
Im Kottenforst spielt natürlich auch der Waldboden als wichtiger Wasserspeicher im Landschaftswasserhaushalt eine entscheidende Rolle und er trägt zum Erosionsschutz bei. Intakte Böden sorgen durch die Aufnahme von Regenwasser für einen verzögerten, gleichmäßigen Wasserabfluss. In einem von der EU geförderten LIFE-Naturschutz-Projekt wurden im Kottenforst Kleingewässer renaturiert, die seltenen Arten als Lebensraum dienen. Weiterhin wurden alte Entwässerungsgräben verschlossen, um die Wasserverfügbarkeit für Bäume auch in Trockenperioden zu verbessern.
Wiederbewaldung auf Schadflächen
Im Rahmen des Besuchs von Ministerin Silke Gorißen wurde beim Rundgang durch den Kottenforst auch die Wiederbewaldung von Schadflächen angesprochen. Auf den ehemaligen Fichtenflächen wurden standortheimische Bäume wie zum Beispiel Stieleichen, Winterlinden und Hainbuchen in Kleingruppen mit viel Platz in den Zwischenfeldern gepflanzt, sodass sich auf einem Großteil der Fläche weitere Baumarten natürlich ansamen können. Auf diesen Flächen können sich durch Kombination künstlicher und natürlicher Verjüngung zukünftig klimastabile Mischwälder entwickeln.
Kontakt
Pressekontakt
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Telefon: | 0211 3843- 1022 |
---|---|
E-Mail: | presse [at] mlv.nrw.de |
Bürgeranfragen
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Telefon: | 0211 3843-0 |
---|---|
E-Mail: | nrwdirekt [at] nrw.de |