Landesregierung weist an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz die dritte Pufferzone für ein Wolfsgebiet aus

Ministerin Ursula Heinen-Esser: Ab heute können Maßnahmen zum Herdenschutz auch in Südwestfalen, in den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe sowie dem Oberbergischer Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis gefördert werden

8. April 2019
PHB Wolfshund

Nach den Pufferzonen um die nordrhein-westfälischen Wolfsgebiete „Schermbeck“ und „Senne“ wird nun eine dritte, ebenfalls großzügig dimensionierte Pufferzone eingerichtet, sie befindet sich an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und umfasst die Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe sowie dem Oberbergischer Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Nach den Pufferzonen um die nordrhein-westfälischen Wolfsgebiete „Schermbeck“ und „Senne“ wird nun eine dritte, ebenfalls großzügig dimensionierte Pufferzone eingerichtet, sie befindet sich an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und umfasst die Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe sowie dem Oberbergischer Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis.
 
Umweltministerin Heinen-Esser: „Mit der Einrichtung von Pufferzonen ermöglichen wir Weidetierhaltern in der Umgebung von Wolfsgebieten eine Förderung für Herdenschutzmaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Das ist uns besonders wichtig, denn wir wollen die Weidetierhaltung in Nordrhein-Westfalen bewahren. Der Schutz der Weidetierhaltung ist zugleich auch der beste Schutz für den Wolf.“
 
Vorausgegangen war die Ausweisung eines 200 Quadratkilometer großen Wolfsterritoriums am „Stegskopf“, einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Burbach und Neuenkirchen durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium. Nachdem innerhalb von sechs Monaten dort zum zweiten Mal ein und dieselbe Wölfin genetisch nachgewiesen werden konnte, gilt das Tier nun als ortstreu. Damit sind die bundesweiten Kriterien für die Ausweisung eines Wolfsgebietes erfüllt.
 
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wölfin aus Rheinland-Pfalz auch Flächen in der Pufferzone in Nordrhein-Westfalen erreicht, ist nach Experteneinschätzung relativ gering, jedoch nicht gänzlich auszuschließen.

Herdenschutz hilft
Bundesweite Untersuchungen bestätigen: Einen 100 %-Schutz gegen Wolf-Übergriffe auf Weidetiere gibt es nicht. Funktionierende Elektrozäune senken aber die Zahl erfolgreicher Wolfübergriffe erheblich. Zurzeit werden aufgrund der besser werdenden Witterung und der bevorstehenden wärmeren Jahreszeit zunehmend mehr Weidetiere aus den Ställen auf die Weiden gebracht. Es wird daher dringend zur Durchführung von Herdenschutzmaßnahmen geraten.
Anträge auf Förderung von Herdenschutzmaßnahmen können bei den zuständigen Bezirksregierung Arnsberg und Köln gestellt werden.

Hintergrund

Der Osten Deutschlands grenzt an eine Region, in der der Wolf nie ausstarb. So wurde 1995 der erste Wolf, im Jahre 2000 das erste Rudel in Ostdeutschland nachgewiesen. In der damaligen DDR wurden alle von Osten her einwandernden Wölfe geschossen, nach dem Zusammenbruch der DDR im Jahre 1989 änderte sich das. Mit der europäischen FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) ist der Wolf heute nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt (§ 44 BNatSchG), damit genießt der Wolf den höchsten Schutz. Seit dem Auftreten von Wölfen in Deutschland wurde kein Angriff auf Menschen belegt.
 
2009 erfolgte der erste Nachweis eines einzelnen, durchziehenden Wolfs in Nordrhein-Westfalen, auch hier gab es seitdem keine Gefahr für einen Menschen.
 
Weiterführende Angaben zum Wolf in Nordrhein-Westfalen (z.B.: Karte der Wolfnachweise, Kontakt zu Luchs- und Wolfsberatern, "Förderrichtlinien Wolf" und Angaben zu Nutztierrissen) gibt es auf den Internetseiten www.wolf.nrw. Meldungen zu Wölfen nimmt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) unter der Telefonnummer 02361/305-0 und außerhalb der Geschäftszeiten sowie am Wochenende unter 0201-714488 entgegen. Zum bundesweiten Wolfsmonitoring informiert die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW), über das Nachweisverfahren mittels DNA-Proben das Senckenberg Forschungsinstitut.
 

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