Land sichert Talentförderung im Ruhrgebiet – Individuelle Unterstützung für faire Bildungschancen
Talentförderung im Ruhrgebiet
Das Land Nordrhein-Westfalen hat zwei wichtige Projekte im Rahmen der Talentförderung dauerhaft abgesichert: Seit Beginn des laufenden Jahres 2021 beteiligt sich die Landesregierung mit insgesamt 1,5 Millionen Euro an der Arbeit des NRW-Zentrums für Talentförderung im Rahmen der Umsetzung von zwei Projekten. Die Projekte entstammen der Ruhr-Konferenz.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat zwei wichtige Projekte im Rahmen der Talentförderung dauerhaft abgesichert: Seit Beginn des laufenden Jahres 2021 beteiligt sich die Landesregierung mit insgesamt 1,5 Millionen Euro an der Arbeit des NRW-Zentrums für Talentförderung im Rahmen der Umsetzung von zwei Projekten: Das Stipendienprogramm RuhrTalente sowie die TalentKollegs an mehreren Standorten erhalten eine dauerhafte Perspektive und werden verstetigt. Schülerinnen und Schüler aller Schulformen werden im Rahmen dieser Projekte mit individueller Förderung intensiv auf ihrem Bildungsweg begleitet.
Staatssekretär Mathias Richter, Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung und Professor Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule haben die Projekte heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Die bestehende Kooperationsvereinbarung wurde verstetigt und mit ihrer neuerlichen Unterzeichnung auf eine dauerhafte Basis gestellt. Diese Verstetigung der Kooperation war als ein Projekt der Ruhr-Konferenz vom Landeskabinett beschlossen worden und kommt nun gerade auch in Pandemiezeiten Schülerinnen und Schülern im Ruhrgebiet zugute.
Staatssekretär Mathias Richter: „Mit diesen Projekten der Ruhr-Konferenz fördern wir die Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet dauerhaft. Die Absicherung bester Bildungschancen für alle Kinder und Jugendliche ist ein zentrales Ziel der Landesregierung und gerade auch mit Blick auf Auswirkungen der Corona-Pandemie im Bildungsbereich von herausragender Bedeutung. Es dürfen keiner Schülerin und keinem Schüler durch die sozioökonomische Herkunft oder durch den Stadtteil, in dem sie leben und in dem sie die Schule besuchen, Nachteile entstehen. Die Talentkollegs und das Schülerstipendienprogramm RuhrTalente bieten individuelle Fördermöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, um sie auf einem erfolgreichen Bildungsweg zu unterstützen. Sie ergänzen somit die engagierte Arbeit der Lehrkräfte an den Schulen durch dieses innovative Angebot im Ruhrgebiet. Es ist eine gute Nachricht für alle Beteiligten, dass wir dieses bestehende Engagement der Westfälischen Hochschule und weiterer Partner wie der RAG-Stiftung und der Stiftung Mercator im Ruhrgebiet auf eine kontinuierliche Basis stellen.“
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung: „Die Verstetigung des RuhrTalente-Programms bestätigt uns als RAG-Stiftung darin, damals die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als wir das Projekt 2016 gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule entwickelten. Wir sind stolz, seitdem mit rund 3,5 Millionen Euro Ankerförderer zu sein. RuhrTalente ist heute mit über 1.000 vergebenen Stipendien Nordrhein-Westfalens größtes Stipendienprogramm für Schülerinnen und Schüler. Es gibt im Ruhrgebiet sehr viele Talente, die nur darauf warten, entdeckt und gefördert zu werden. Wir können es uns nicht leisten, diese Talente ungenutzt zu lassen – und zwar nicht nur wegen unserer gesellschaftlichen Verantwortung, sondern auch weil wir künftig gut ausgebildete Fachkräfte benötigen. Wir verstehen uns auch weiterhin nicht nur als Geldgeber der RuhrTalente, sondern als verlässlicher Partner und Mitgestalter des Projekts.“
Professor Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule: „Das Ruhrgebiet verfügt über viele junge Menschen, die aufgrund ungünstigerer Rahmenbedingungen für Bildung ihre Potenziale nicht immer zur Entfaltung bringen können. Bestehende Ansätze greifen die unter Coronabedingungen noch sichtbarer gewordenen ungleichen Bildungschancen nicht hinreichend auf. Deshalb ist es gut, mit der Talentförderung mutig und vor allem dauerhaft neue Wege zu gehen, die von den realen Lebenskontexten junger Menschen aus gedacht sind. Das gelingt mit dem Stipendienprogramm und den Talentkollegs gleichermaßen. Das Ruhrgebiet übernimmt so aus meiner Sicht eine Blaupausen-Funktion für innovative Formate der Talentförderung.“
Wolfgang Rohe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator: „Breitere Bildungsteilhabe und bessere Bildungsabschlüsse sind die beste Zukunftsinvestition für das Ruhrgebiet. Darum freut es mich sehr, dass die seit 2015 von Land, Westfälischer Hochschule und Stiftung Mercator aufgebauten Talentkollegs im Rahmen der Ruhr-Konferenz verstetigt werden können.“
Die Kooperation ist Teil der umfassenden Strategie der Landesregierung, beste Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen abzusichern neben weiteren Projekten wie beispielsweise dem Talentscouting und dem Schulversuch Talentschulen.
Mit dem Stipendienprogramm „RuhrTalente“ erhalten leistungsstarke und engagierte Schülerinnen und Schüler aus sozioökonomisch benachteiligten Umfeldern individuelle außerschulische Förderung. Kinder und Jugendliche, denen ein gleichberechtigter Zugang zu Bildungsangeboten über den schulischen Unterricht hinaus fehlt, erhalten so die Chance, ihre Potenziale noch besser zu entwickeln und ihre Fähigkeiten zu erproben.
Die Schülerinnen und Schüler des Stipendienprogramms „RuhrTalente“ werden auch während des Aussetzens des Präsenzunterrichts individuell begleitet und konnten mit den Stipendienmitteln in ihrem Lernerfolg unterstützt werden, z.B. auch indem sie bei Bedarf gleich zu Beginn der Pandemie für das Lernen auf Distanz technisch ausgestattet wurden.
Ebenfalls aus der Ruhr-Konferenz erwachsen ist die Ausweitung des Ansatzes des TalentKollegs am Standort Herne auf drei weitere Standorte im Ruhrgebiet: So sollen Oberhausen, Gelsenkirchen und Hagen Fördermittel zum Aufbau eigener TalentKollegs erhalten. Das TalentKolleg Ruhr am Standort Herne bietet Schülerinnen und Schülern mit seinem Kursangebot bereits die Möglichkeit, fachliche Lernlücken zu schließen.
Zum Hintergrund
Über das NRW-Zentrum für TalentförderungAls Plattform für Talentförderung organisiert und begleitet das NRW-Zentrum für Talentförderung mit dem NRW-Talentscouting, dem Schülerstipendium RuhrTalente, dem TalentKolleg Ruhr und der Initiative StipendienKultur Ruhr innovative Formate zur intensiven Förderung von leistungsstarken und engagierten Talenten. Ein breites Weiterbildungsangebot des NRW-Zentrums für Talentförderung richtet sich an diejenigen, die junge Menschen in ihrer Bildungsbiografie begleiten und mehr über individuelle Talentförderung erfahren möchten. Das NRW-Zentrum für Talentförderung lädt zu Fachveranstaltungen, Lesungen, Expertenkreisen oder Netzwerktreffen rund um die Talentförderung NRW ein.
www.nrw-talentzentrum.de
Über RuhrTalente
RuhrTalente ist ein von der Westfälischen Hochschule und der RAG-Stiftung entwickeltes Schülerstipendienprogramm für Schüler*innen aus dem Ruhrgebiet, das am NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule umgesetzt wird. RuhrTalente fördert besonders engagierte Schülerinnen und Schüler aus weniger privilegierten Familien, die sich durch gute schulische und außerschulische Leistungen, gesellschaftliches Engagement sowie ein hohes Maß an Motivation und Zielstrebigkeit auszeichnen. Mit insgesamt über 1.000 vergebenen Stipendien und aktuell 600 Stipendiatinnen und Stipendiaten hat sich RuhrTalente zu einem der größten Schülerstipendienprogramm in Deutschland entwickelt. Die Förderung ist offen für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ab der achten Klasse und begleitet sie bis zum Beginn einer Berufsausbildung oder eines (dualen) Studiums.
www.ruhrtalente.de
Über das TalentKolleg Ruhr in Herne
Am TalentKolleg Ruhr der Westfälischen Hochschule in Herne werden Bildungsaufsteiger*innen begleitend zu ihrer schulischen Laufbahn in den Sekundarstufen I und II nach dem Dreiklang „Orientieren. Qualifizieren. Motivieren.“ gefördert. Mit dem Projekt werden talentierte junge Menschen auf dem Weg zur Hochschulzugangsberechtigung aus dem Ruhrgebiet am Übergang Schule – Studium bzw. Beruf individuell in ihrer Orientierungsphase unterstützt und in Kleingruppen für einen besseren fachlichen Einstieg in ein Studium oder eine Berufsausbildung vorbereitet. Ziel ist es, für nicht-traditionelle Zielgruppen die Entscheidung zu einem Ausbildungsweg zu erleichtern, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für ein Studium zu aktivieren und die Studienerfolgsquote zu verbessern. Weitere Unterstützer sind die Stadt Herne sowie die Stiftung Mercator.
www.tkr-herne.de
Über die Ruhr-Konferenz
Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um die Metropole Ruhr als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten. Der Prozess ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern werden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Chancenregion gesetzt: Vernetzte Mobilität – kurze Wege; Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit; Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt; Sichere Energie – gesunde Umwelt sowie Beste Bildung – exzellente Forschung.
Die Umsetzung der 73 in den Themenforen erarbeiteten und von der Landesregierung beschlossenen Projekte hat Anfang 2020 begonnen. In den kommenden Jahren werden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.ruhr-konferenz.nrw