Land fördert Verbraucherforschung: 140.000 Euro für Forscherteams und Wissenschaftsnachwuchs
Von Datenweitergabe im Internet bis zu häuslicher Pflege – Verbraucherforscher aus Bonn, St. Augustin, Köln, Hagen, Paderborn und Bielefeld erfolgreich
Das Land stärkt die Verbraucherforschung in Nordrhein-Westfalen: Vier Forscherteams und zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen werden jetzt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft mit knapp 140.000 Euro gefördert.
Das Land stärkt die Verbraucherforschung in Nordrhein-Westfalen: Vier Forscherteams und zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen werden jetzt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft mit knapp 140.000 Euro gefördert. Sie waren in der aktuellen Ausschreibungsrunde des bei der Verbraucherzentrale NRW angesiedelten Kompetenzzentrums Verbraucherforschung NRW (KVF NRW) erfolgreich. In ihren Forschungsarbeiten geht es um Themen wie Datenweitergabe im Internet, Anlegerschutz bei Finanzprodukten oder häusliche Pflege.
Das KVF NRW ist ein Kooperationsprojekt der Ministerien für Kultur und Wissenschaft (MKW) und für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) sowie der Verbraucherzentrale NRW. Durch die Förderung von Projekten und Nachwuchswissenschaftlern soll unabhängige, verbraucherrelevante Forschung in Nordrhein-Westfalen ermöglicht werden. Die Empfehlungen zur Vergabe und Auszeichnung spricht der Wissenschaftliche Beirat des KVF NRW aus.
Gefördert werden Vorhaben aus allen Fachrichtungen, die für die Verbraucherforschung eine Rolle spielen – von Psychologie über Wirtschaft bis hin zu Informatik. Ausschlaggebende Kriterien für die Förderung sind ein innovativer Ansatz, eine hohe Relevanz für die Verbraucherforschung und wissenschaftliche Exzellenz. Forscherteams aus Bonn, St. Augustin, Köln und Hagen konnten sich in der aktuellen Ausschreibungsrunde durchsetzen. Sie erhalten eine Projektförderung in Höhe von insgesamt knapp 130.000 Euro.
Der Nachwuchspreis richtet sich an junge Forscherinnen und Forscher, die sich in ihren Abschlussarbeiten mit Verbraucherforschung, Verbraucherschutz oder verbraucherpolitischem Handeln beschäftigt haben. In diesem Jahr werden zwei Wissenschaftlerinnen aus Paderborn und Bielefeld für ihre Dissertationen mit je 5.000 Euro ausgezeichnet. Die Preise wurden im Rahmen des Workshops „Konsumästhetik zwischen Kunst, Kritik und Kennerschaft" überreicht.
Geförderte Projekte
Hochschule/Einrichtung | Projektleiter | Thema |
Wissenschaftsladen Bonn e.V. | Dr. Herbert Klemisch | Prosuming, Genossenschaften und der Wandel der Verbraucherrollen: Exploration der Schutzpotenziale für Verbraucherinnen und Verbraucher durch genossenschaftliche Organisationsformen |
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg | Prof. Dr. Wiltrud Terlau | Nachhaltigkeitsbewertung koproduktiver Modelle der Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen (z.B. Mietgarten, gemeinschaftliche Finanzierung, Solidarische Landwirtschaft ) und Entwicklung eines qualitativen Bewertungs-Tools auf der Basis von Zufriedenheit |
Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (IWP) | Prof. Dr. Felix Höffler | Vergleichsplattformen im Internet: Anreize zur Nutzung von Verbraucherdaten und zur Datenweitergabe und ihre Regulierung aus Sicht des Verbraucherschutzes |
FernUniversität in Hagen | Prof. Dr. Rainer Baule | Kosten strukturierter Finanzprodukte im Lichte des Anlegerschutzes zehn Jahre nach der Finanzkrise – Wie verstehen und berücksichtigen Kleinanleger Bankinformationen in Verkaufsprospekten? |
Ausgezeichnete Dissertationen
Name | Hochschule | Thema |
Dr. Christine Göbel | Universität Paderborn | Die Entstehung von Lebensmittelabfällen in Care-Einrichtungen – Deskription situativer Bedingungen und Herleitung von Gestaltungsempfehlungen mit Hilfe des pragmatisch-situativen Ansatzes der Organisationstheorie |
Dr. Melanie Messer | Universität Bielefeld | Patientenpartizipation aus Sicht der Pflege: Eine Analyse der häuslichen Versorgung von Menschen mit Multimorbidität |
Kurzdarstellungen der geförderten Projekte gibt es beim KFV:www.verbraucherforschung.nrw/foerdern/kvf-projekte-2018
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