Lachsfest an der Sieg: Immer mehr Fische wandern von der See in die Sieg

NRW-Umweltministerin Schulze Föcking: NRW ist Motor für die Lachs-Wiederansiedlung im Rhein

19. Oktober 2017

Umweltministerin Christina Schulze Föcking hat in Buisdorf bei Siegburg die Sieg als eines der wichtigsten Lachsgewässer in NRW gewürdigt.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Umweltministerin Christina Schulze Föcking hat in Buisdorf bei Siegburg die Sieg als eines der wichtigsten Lachsgewässer in NRW gewürdigt. „Dass inzwischen wieder Jahr für Jahr hunderte Lachse die Sieg hinauf steigen, verdanken wir nicht nur der Gewässerreinhaltung der letzten Jahrzehnte. Wir verdanken das auch der Arbeit vieler helfender Hände von Angelvereinen, Fischereiverbänden und örtlichen Behörden. Diese gute Zusammenarbeit wollen wir fortsetzen“, sagte Schulze Föcking bei ihrem Besuch an der Kontrollstation für Wanderfische am Siegwehr in Buisdorf. „Heute darf ich voller Stolz sagen: Das Land Nordrhein-Westfalen ist der eigentliche Motor für die Lachs-Wiederansiedlung am Rhein. Die meisten Rhein-Lachse werden hier bei uns gezählt“, so die Ministerin anlässlich des Lachsfestes.
 
Im kommenden Jahr feiert das NRW-Wanderfischprogramm sein 20-jähriges Jubiläum. „Dies zeigt: Wer den Schutz und die Wiederansiedlung von ehemals hier bei uns ausgestorbenen Fischarten erfolgreich betreiben will, braucht einen langen Atem“, sagte Schulze Föcking. Und diese Anstrengungen zeigen Wirkung: Jeden Herbst steigen hunderte Fische die Flüsse herauf, um im Oberlauf abzulaichen und damit die neue Lachsgeneration zu begründen. Zuvor waren die „Wanderfische“ aus dem Meer den Rhein hinauf gewandert.
 
Aufgrund von Gewässerverschmutzung und anderen Faktoren war der Lachs bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ausgestorben. Ab 1986 wurde die Wiederansiedlung des Lachs im Rhein vorbereitet, ab 1998 wurde das Artenschutzprojekt intensiviert, seitdem wurden mehrere Tausend aus dem Meer zurückgekehrte Lachse in den Laichgewässern Nordrhein-Westfalens registriert. Gewässerreinhaltung und das 1998 gestartete Wanderfischprogramm mit unter anderem der Beseitigung von Wanderhindernissen haben dazu geführt, dass der Lachs wieder heimisch geworden ist.

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Ehemals ausgestorbene oder selten gewordene „Wander“- Fische sollen wieder in die Europäischen Flusssysteme zurückkehren. Das ist das Ziel der „Wasserrahmenrichtlinie“ der Europäischen Union. Als Wanderfische bezeichnet man Fischarten, die zwischen Meer und Flüssen wechseln, umgangssprachlich: „wandern“. Dazu zählen im Rhein der Lachs, der Maifisch, der Nordseeschnäpel, der Aal, das Fluss- und das Meerneunauge. Lachse vermehren sich in den Oberläufen der Bäche, in denen klares, sauerstoffhaltiges Wasser fließt, d.h. die erwachsenen Lachse ziehen jährlich im Herbst die Flusssysteme hinauf – wie hier Rhein und Sieg – um zu laichen. Im darauffolgenden Frühjahr ziehen die Jungfische in die entgegengesetzte Richtung die Flusssysteme wieder hinab ins Meer.

Im vorletzten Jahrhundert waren die Speisefische Lachs, Maifisch und Aal wichtige Eiweißlieferanten der Bevölkerung entlang des Rheins und seiner Zuflüsse. Bis auf weiteres werden noch jährlich Junglachse, die künstlich von den zurückkehrenden Lachsen gewonnen werden, angezogen und freigesetzt um den Bestand an wilden Lachsen im Siegsystem zu stabilisieren. Wenn sich die Lachsbestände an Sieg und Agger weiter positiv entwickeln wird auch das irgendwann nicht mehr notwendig sein, dann ist der ehemals ausgestorbene Lachs endgültig wieder zurückgekehrt. Die fachliche Koordination des Programms obliegt dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) an seinem Fischerei-Standort in Albaum, das Programm ist downloadbar unter: www.lanuv.nrw.de/natur/fischereioekologie/wanderfischprogramm/
 

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