Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts: Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen sieht Silberstreifen am Horizont

Minister Pinkwart: Wir kommen bislang etwas besser durch die Krise als der Bundesdurchschnitt - Aufstiegspfad sichern, Modernisierung vorantreiben

1. Juli 2020
Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts: Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen sieht Silberstreifen am Horizont

Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen kämpft sich langsam aus der Krise. Seit dem Tiefpunkt vom April beginnt sich die Stimmung aufzuhellen.

Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie

Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen kämpft sich langsam aus der Krise. Seit dem Tiefpunkt vom April beginnt sich die Stimmung aufzuhellen. Von einer Rückkehr zur Normalität ist die Wirtschaft allerdings noch weit entfernt. In Nordrhein-Westfalen, Deutschland und überall auf der Welt haben die Verbreitung des Corona-Virus und die nötigen Schutzmaßnahmen seit März zu einem kräftigen Rückgang der Produktion geführt.
 
Die Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen wird 2020 laut RWI-Prognose um 5,5 Prozent zurückgehen, also nicht ganz so stark wie in Gesamtdeutschland. Für den Bund erwartet das Institut sogar einen Rückgang um 5,8 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass die Automobilindustrie, deren Produktion besonders deutlich zurückgegangen ist, in Nordrhein-Westfalen im Vergleich einen etwas geringeren Anteil an der Wirtschaftsleistung hat. Zudem hat der Nordrhein-Westfalen-Plan frühzeitig Öffnungen eingeleitet. Einzelhandel und Gastgewerbe sind in anderen Bundesländern ebenfalls noch stärker beeinträchtigt. Erfreulich ist auch, dass der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen weniger stark betroffen ist als im Bund.

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Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „In Nordrhein-Westfalen kommen wir nach den jüngsten Zahlen des RWI etwas besser durch die Krise als der Bundesdurchschnitt. Um unsere langfristigen Wachstumskräfte zu stärken, ergänzen wir die Maßnahmen des Bundes durch ein Modernisierungsprogramm für Nordrhein-Westfalen. Mit öffentlichen Investitionen von 5 Milliarden Euro ermöglicht die Landesregierung ein zusätzliches Wachstum in Höhe von 0,4 Prozent und sichert so 20.000 Arbeitsplätze. So können wir den Rückgang der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr auf rund 5 Prozent begrenzen und damit den Abstand gegenüber dem Bund weiter vergrößern.“
 
Prof. Dr. Torsten Schmidt, Konjunkturexperte des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: „Angesichts des weltweiten Infektionsgeschehens sind die Risiken für die Weltwirtschaft weiterhin hoch. Die konjunkturelle Erholung in Nordrhein-Westfalen wird zunächst von der Binnennachfrage getragen.“
 
Thomas Meyer, Präsident von IHK NRW: „Die NRW-Wirtschaft ist mitten in der Rezession. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, die Konjunktur über die Sommermonate weiter zu stabilisieren. Einen nochmaligen Shut Down im gesamten Land gilt es, unbedingt zu vermeiden. Mit verantwortungsbewussten Schutz- und Hygienemaßnahmen, die ein wirtschaftliches und öffentliches Leben ermöglichen, werden wir den Tiefpunkt durchschreiten. Wir dürfen und brauchen das Ausbildungsjahr 2020/21 nicht aufzugeben: Es sind noch viele Ausbildungsplätze frei.“
 
Voraussetzung für die Fortsetzung der Erholung ist, dass Infektionen auch weiterhin lokal begrenzt werden. Das kann zu Rückschlägen führen wie aktuell im Kreis Gütersloh. Die Landesregierung setzt daher alles daran, Infektionsketten lokal zu verfolgen und wirksame Maßnahmen zum Infektionsschutz zu ergreifen. Damit kann ein zweiter flächendeckender Lockdown vermieden werden.
 
Den ausführlichen ersten „Konjunkturbericht Nordrhein-Westfalen 2020, Bericht des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung“ von Torsten Schmidt, György Barabas, Roland Döhrn und Philipp Schach, finden Sie hier: https://www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/konjunktur2020.
 
Das RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht im Auftrag des Wirtschafts- und Digitalministeriums jährlich drei Konjunkturberichte. Für diese stellt IHK NRW die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen und Sonderumfragen für Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.
 

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