Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts: Lockdown bremst wirtschaftliche Erholung

Minister Pinkwart: Wir brauchen verantwortungsvolle Öffnungen, um die konjunkturelle Aufholjagd wiederaufzunehmen

19. Februar 2021

Die Chancen stehen gut für eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufholjagd im Frühjahr. Das RWI rechnet mit einem Wachstum in Nordrhein-Westfalen von 3,8 Prozent im Jahr 2021.

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Die Chancen stehen gut für eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufholjagd im Frühjahr. Das RWI rechnet mit einem Wachstum in Nordrhein-Westfalen von 3,8 Prozent im Jahr 2021. Damit würde sich die Wirtschaft deutlich schneller erholen als von der Finanzkrise 2009. Nötig seien allerdings kontinuierliche Öffnungsschritte in den kommenden Monaten. Im vergangenen Jahr sei die Wirtschaftsleistung um 4,8 Prozent zurückgegangen. Der Einbruch fiele damit geringer aus als zwischenzeitlich befürchtet (Prognose vom Sommer: -5,5 Prozent) und als im Bund (-5,0 Prozent).
 
Insgesamt kommt das Land laut RWI-Bericht weiterhin besser durch die Krise als der Bund. Das liegt am Branchenmix, an den zusätzlichen Impulsen durch das Landeskonjunkturprogramm und auch an den offenen Grenzen für Berufspendler und Warenströme. Als robust erweist sich laut RWI der nordrhein-westfälische Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt seit August kontinuierlich. Arbeitslosigkeit und Beschäftigung entwickeln sich hierzulande nach wie vor besser als auf Bundesebene.
 
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Menschen und Unternehmen brauchen eine Perspektive. Sie wollen wissen, unter welchen Bedingungen es wann weitergehen kann. Nach bald vier Monaten des Lockdowns gefährden die Einschränkungen viele Betriebe in ihrer Existenz und vertiefen die wirtschaftliche und gesellschaftliche Spaltung in Gewinner und Verlierer. Der Bundeswirtschaftsminister sollte daher wie angekündigt vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Wirtschaft einen Plan für Öffnungen vorlegen. Denn nur so kann 2021 eine ebenso kräftige Erholung wie im Sommer 2020 starten.“
 
Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW: „Der seit November andauernde Lockdown hat die wirtschaftliche Erholung, die wir noch im Herbst verzeichnen konnten, zurückgeworfen. Die Lage im Gastgewerbe, stationären Einzelhandel, bei Veranstaltern und Künstlern ist nach wie vor dramatisch. Sie benötigen dringend klare Perspektiven, wann und wie es weitergehen kann. Klar ist: Die Krise wird uns noch lange begleiten. Die vielen Erfahrungen, die wir im vergangenen Jahr mit unterschiedlichen Maßnahmen im Umgang mit dem Virus gesammelt haben und die Tools wie Tests oder Kundenmanagementsysteme, die entwickelt wurden, sollten wir jetzt nutzen. Das würde den Unternehmen Perspektiven geben, ihr Unternehmen in Zukunft wieder rentabel fortführen zu können.“
 
Prof. Dr. Torsten Schmidt, Konjunkturexperte des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: „Die Corona-bedingten Beschränkungen werden die wirtschaftliche Erholung noch einige Zeit erschweren. Sollte eine Stabilisierung der Infektionszahlen auf niedrigem Niveau bis zum Frühjahr gelingen, dürfte sich die wirtschaftliche Erholung im Frühjahr verstärken. Insbesondere dürfte der private Konsum zur wirtschaftlichen Erholung beitragen, da die Haushalte in großem Maße Ersparnisse gebildet haben, die dann in den Konsum fließen könnten.“
 
Den ausführlichen „Konjunkturbericht Nordrhein-Westfalen 2021, Bericht des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung“ von Torsten Schmidt, György Barabas und Philipp Schacht, finden Sie hier:
https://www.wirtschaft.nrw/pressemitteilung/konjunktur-2021-februar
 
Das RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht im Auftrag des Wirtschafts- und Digitalministeriums jährlich drei Konjunkturberichte. IHK NRW stellt dazu die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen und Sonderumfragen für Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.
 

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