Hochschulen in Nordrhein-Westfalen halten am digitalen Sommersemester fest

Online-Semester an den Hochschulen läuft auf Hochtouren – Ministerin Pfeiffer-Poensgen: Beeindruckend, wie flexibel Hochschulen auf Herausforderung reagiert haben

12. Mai 2020
Hochschulen in Nordrhein-Westfalen halten am digitalen Sommersemester fest

Am 20. April sind die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in ein digitales „Online-Semester“ gestartet.

Kultur und Wissenschaft

Am 20. April sind die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in ein digitales „Online-Semester“ gestartet. Um den Studierenden trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie eine Fortsetzung ihres Studiums zu ermöglichen und ein sogenanntes „Null-Semester“ zu vermeiden, haben die Hochschulen in kürzester Zeit ein umfassendes digitales Lehrangebot auf die Beine gestellt. So ist es den Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Kunst- und Musikhochschulen in Nordrhein-Westfalen gelungen, schon jetzt den weitaus überwiegenden Teil ihrer Lehrveranstaltungen in digitaler Form zur Verfügung zu stellen, in den meisten Studiengängen sind es sogar deutlich mehr als 90 Prozent der Lehrinhalte. Wegen des bisher erfolgreichen Verlaufs des digitalen Semesters sowie mit Blick auf das Ziel, den Studierenden Planungssicherheit für die vor ihnen liegenden Wochen zu geben, haben die Hochschulen daher beschlossen, das Sommersemester als reines Online-Semester weiterzuführen und auch abzuschließen.
 
„Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben unter den erschwerten Bedingungen von Covid19 wirklich hervorragende Arbeit geleistet, um für die Studierenden ein breites Online-Lehrangebot zur Verfügung zu stellen. Es ist beeindruckend, wie flexibel und schnell die Hochschulen die Herausforderungen angenommen und gemeistert haben, die eine komplette Umstellung auf ein digitales Semester mit sich bringt. Da die neuen Formate von Studierenden und Lehrenden gleichermaßen positiv angenommen werden, begrüße ich die Entscheidung, das Sommersemester als Online-Semester zu Ende zu bringen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
 
Um die Hochschulen bei den Herausforderungen zu unterstützen, die ein komplett digitaler Lehrbetrieb mit sich bringt, stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft den Hochschulen neben einer finanziellen Soforthilfe für die Digitalisierung in Lehre und Studium in Höhe von 20 Millionen Euro auch die notwendigen rechtlichen Regelungen für einen Hochschulbetrieb unter den Bedingungen von Corona zur Verfügung. Eine Rechtsverordnung ermöglicht den Hochschulen unter anderem Online-Prüfungen und Freiversuche bei Prüfungen und schafft darüber hinaus weitere rechtliche Grundlagen, damit die Hochschulen in ihrem Lehr- und Studienbetrieb, aber auch in der akademischen Selbstverwaltung flexibel auf die Herausforderungen der Pandemie reagieren können. Außerdem ist die individuelle Regelstudienzeit für die betroffenen Studierenden um ein Semester erhöht worden.

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„In so kurzer Zeit ein komplettes Semester im „uni@home-Modus“ zu gestalten, war eine Herkules-Aufgabe für alle Beteiligten. Der gut funktionierenden Unterstützung des Ministeriums kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Vor allem aber danke ich unseren Lehrenden von Herzen, ebenso wie den Studierenden, die ganz überwiegend hervorragend mitgezogen haben. Trotzdem freuen natürlich auch wir uns alle, wie die meisten Menschen dieser Tage, auf die Nach-Corona-Zeit“, sagt Professor Lambert T. Koch, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Universitäten in Nordrhein-Westfalen.
 
Professor Marcus Baumann, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, berichtet: „An den meisten HAWs in Nordrhein-Westfalen laufen mehr als 90 Prozent der Veranstaltungen in digitalen Formaten. Die Lehrenden haben diese Umstellung mit bemerkenswertem Engagement möglich gemacht. Dabei waren natürlich die vielen Anstrengungen in dieser Richtung, die wir in den letzten Jahren vorangetrieben haben, von großer Hilfe. Unser Dank gilt den Lehrenden, aber ebenso den Studierenden, die sich mit großer Motivation und viel gutem Willen auf die neue Situation eingelassen haben. Jetzt wollen wir den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortsetzen und das Sommersemester als digitales Semester zu Ende bringen. Noch nicht für jede Praxisveranstaltung gibt es eine digitale Lösung, doch wir arbeiten mit Hochdruck daran. Das Sommersemester soll für die Studierenden trotz widriger Umstände durch die Pandemie ein gewinnbringendes sein!“
 
Professor Thomas Grosse, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen, ergänzt: „Die Rückmeldungen aus den sieben Kunst- und Musikhochschulen des Landes bestätigen, dass alle Lehrenden sehr motiviert sind, ihre Studierenden mit digitalen Lehrangeboten zu begleiten. Während der Seminarbetrieb im theoretisch-wissenschaftlichen Bereich ohne große Einschränkungen online recht gut umgesetzt werden konnte, stellt die künstlerisch-praktische Lehre alle Beteiligten vor eine besondere Herausforderung. Lehrende wie Studierende stellen sich diesen Problemen mit einem hohen Maß an Engagement und hoffen gleichzeitig auf eine weitere Verringerung der Infektionsrisiken, die eine Rückkehr zum freien Austausch im Studien- und Lebensbereich Hochschule ermöglicht.“
 

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