Fünf Polizeibehörden arbeiten bald dauerhaft mit dem Taser
Minister Reul: Der Taser hat eine präventive und deeskalierende Wirkung und wird sehr gut angenommen
In den fünf größten NRW-Polizeibehörden gehört der Taser (Distanz-elektroimpulsgerät, kurz: DEIG) künftig zur Grundausstattung. Innenminister Herbert Reul hat beschlossen, die Wachdienste in Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln mit insgesamt 620 Geräten auszustatten.
In den fünf größten NRW-Polizeibehörden gehört der Taser (Distanz-elektroimpulsgerät, kurz: DEIG) künftig zur Grundausstattung. Innenminister Herbert Reul hat beschlossen, die Wachdienste in Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln mit insgesamt 620 Geräten auszustatten. Die Entscheidung resultiert aus den Erfahrungen des aktuellen Testbetriebs: Mitte 2020 hatte das Innenministerium entschieden, Taser zu erproben; seit Januar sind sie in vier Polizeibehörden (Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Rhein-Erft-Kreis) im Pilotbetrieb.
„Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass der Taser auch eine starke präventive und deeskalierende Wirkung hat“, so Innenminister Herbert Reul. Die bloße Androhung des Einsatzes, teils verstärkt durch die Demonstration des Lichtbogens, habe in mehr als 80 Prozent der bisherigen Anwendungsfälle bereits zur Deeskalation geführt. „Die Erfahrungen der Polizistinnen und Polizisten sind überwiegend positiv – der Taser hilft nicht nur in extrem brenzligen Situationen, er verhindert auch Gewalt gegen Beamte. Bei der Polizei wird der Taser sehr gut angenommen - auch weil die Beamtinnen und Beamten erkennbar sicherer unterwegs sind.“
Seit Jahresanfang kam der Taser insgesamt 140 Mal zur Anwendung; bei den allermeisten Einsätzen, nämlich 114, blieb es bei der Androhung; in 26 Fällen wurde der Taser eingesetzt. Die Entscheidung, den Taser in den fünf größten Polizeibehörden einzuführen, basiert auf den bisherigen Einsatzerfahrungen: „In den Städten Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln werden Polizistinnen und Polizisten besonders oft angegriffen – auch, weil es hier örtliche Brennpunkte gibt wie etwa die Düsseldorfer Altstadt oder die Kölner Ringe“, so Innenminister Reul. Und weiter: „Wir beginnen jetzt erst einmal da, wo wir die Taser am dringendsten brauchen.“ Die Erfahrungen aus der bisherigen Pilotphase zeigen, dass 85 Prozent (120) aller Einsätze in den drei Großstadtbehörden stattfanden, während es im Rhein-Erft-Kreis lediglich zu 15 Prozent (20) der Einsätze kam.
Insgesamt gibt das Land Nordrhein-Westfalen für die Anschaffung der Taser inklusive Zubehör vier Millionen Euro aus. Die Lieferung wird voraussichtlich bis Jahresende eintreffen und anschließend an die Behörden verteilt.
Parallel zu der jetzigen Einführung in den fünf Behörden Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Köln und Essen wird der Pilotbetrieb fortgesetzt. So können zum einen die vorhandenen Projektstrukturen zur Vorbereitung und Umsetzung der Ausstattung genutzt werden, zum anderen können weitere Erkenntnisse im Bereich der Fortbildung und der Erweiterung der IT-Struktur generiert werden.
Das Distanzelektroimpulsgerät wird durch die Polizistinnen und Polizisten offen, das heißt gut sichtbar, getragen und ist an seiner gelben Signalfarbe sofort zu erkennen. Muss das Gerät eingesetzt werden, sendet es nach Abschuss zweier Elektroden Stromimpulse aus, die auf das menschliche Nervensystem wirken. Es kommt zu einer neuromuskulären Lähmung, die den Aggressor kurzzeitig handlungsunfähig macht und die Polizistinnen und Polizisten in die Lage versetzt, die Person zu überwältigen, ohne weitere Gewalt anwenden zu müssen.