Erste Wettbewerbsrunde Grüne Gründungen.NRW: Land und EU unterstützen grüne Start-ups mit 6,75 Millionen Euro
Umweltminister Oliver Krischer: Grüne Gründungen leisten elementaren Beitrag für ein klimaneutrales, nachhaltiges und wettbewerbsfähiges Nordrhein-Westfalen
Die Landesregierung will die Innovationspotenziale grüner Gründungen weiter heben und hat in diesem Jahr den Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW gestartet.
Das Land Nordrhein-Westfalen ist der bundesweit größte Standort für Gründungen aus der Umweltwirtschaft und umweltorientierte Start-ups sind der Innovationstreiber einer Green Economy. Die Landesregierung will die Innovationspotenziale grüner Gründungen weiter heben und hat in diesem Jahr den Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW gestartet. In der ersten von zunächst drei Einreichungsrunden wurden aus 50 eingereichten Projektskizzen nun neun Vorhaben von einer unabhängigen Jury zur Förderung empfohlen. Die thematische Bandbreite der geförderten Projekte reicht von der umweltfreundlichen Mobilität und Landwirtschaft bis hin zur Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz, Energiespeicherung und Ressourcenwirtschaft.
Umweltminister Oliver Krischer: „Eine starke Wirtschaft und Klimaneutralität gehören untrennbar zusammen, um die notwendige Transformation unseres Landes und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Grüne Start-ups stellen hierfür die Weichen und sie sind Wegbereiter, um die ökonomische und ökologische Landschaft Nordrhein-Westfalens zukunftsfit zu gestalten. Die neun ausgewählten Projekte sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie Ökologie und Wirtschaftlichkeit zusammengedacht werden müssen.“
Die ausgewählten Projekte werden von Land und EU mit rund 6,75 Millionen Euro unterstützt. Der Wettbewerb Grüne Gründungen.NRW wird vom Umweltministerium umgesetzt. Im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 stehen für die ersten drei Einreichungsrunden bis zu 18 Millionen Euro (EU- und Landesmittel) zur Verfügung. Förderinteressierten steht eine weitere Einreichungsrunde offen. Die Einreichungsfrist endet am 29. Februar 2024.
Der Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW
Der im März 2023 ins Leben gerufene Wettbewerb Grüne Gründungen.NRW soll Start-ups bei der Entwicklung neuer Ansätze, Technologien, Verfahren und Dienstleistungen unterstützen, die zum Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz beitragen. Mit dem Aufruf wird die Entwicklung und Erprobung von Prototypen in den acht Teilmärkten der Umweltwirtschaft gefördert.
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden Euro EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Im Rahmen vielfältiger Förderaufrufe werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen unterstützt.
Weitere Informationen, Voraussetzungen, Unterlagen sowie Termine und Ansprechpersonen:
- https://www.efre.nrw.de/wege-zur-foerderung/foerderungen-in-2021-2027/gruene-gruendungen-nrw/
- https://www.in.nrw/massnahmen/gruene-gruendungen-nrw
- https://www.umweltwirtschaft.nrw.de/aktuelles/newsletter/
Diese Projekte werden vom Begutachtungsausschuss zur Förderung empfohlen:
Wechselbrücke-ANT
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines innovativen, vollständig elektrischen und automatisierten Frachtcontainer-Roboters (sog. Wechselbrücke-Container), der die Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit beim Transport von Wechselbrücke-Containern in Logistikterminals verbessert. Durch die Implementierung des vollständig elektrischen Systems als Ersatz für die derzeit dominierenden dieselbetriebenen Wechselbrücke-LKW, sowie durch die Optimierung von Transportalgorithmen können CO2-Emissionen reduziert werden. Das Projekt soll die technische Machbarkeit und kommerzielle Tragfähigkeit dieser innovativen Lösung validieren.
Projektbeteiligte: ANT Maschinen GmbH
Entwicklung eines Retrofit-Reproduktionsmoduls für die mittelständische Insekten-Bioökonomie
Insektenlarven können organische Reststoffe zu hochwertigem Insektenprotein umwandeln, das als Tierfutter zum Einsatz kommen kann. Im Rahmen des Projekts RetroFly soll ein Produktionssystem entwickelt und pilotiert werden, welches es ermöglicht, bestehende Infrastruktur für die Reproduktion von Larven der Soldatenfliege umzurüsten.
Projektbeteiligte: Hermetia Tech GmbH
Energie in jeder Richtung
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Implementierung eines mobilen, hybriden, skalierbaren und intelligenten Stromversorgungssystems zur mobilen Energiebereitstellung sowie zur intelligenten Vernetzung von Lasten, Netzen und Speichern.
Projektbeteiligte: kemama GmbH & Co. KG
Evidenzbasierte Biotenside Plattform für nachhaltigen Pflanzenschutz und Pflanzengesundheit
Die Agrarwirtschaft steht vor der Herausforderung, den Einsatz schädlicher Pestizide und Düngemittel zu reduzieren und gleichzeitig hohe Erträge aufrechtzuerhalten oder diese noch zu optimieren. Zudem muss sie mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen. Ein vielversprechender Ansatz im Pflanzenschutz und Pflanzenwachstum ist der Einsatz von Biotensid basierten Wirkverstärkern. Im Rahmen des Projekts soll eine Plattform für biobasierte Biotenside im Bereich Pflanzenschutz und Pflanzenwachstum geschaffen werden.
Projektbeteiligte: solvecopur GmbH
Prototyp für eine hocheffiziente und robuste Direct Air Capture Pilotanlage
Das Projekt zielt darauf ab, eine hocheffiziente und robuste Pilotanlage zur Abscheidung von CO2 (Direct Air Capture, DAC) zu entwickeln und nutzt dafür eine bestehenden Pilotanlage, die auf bereits vorhandenen Prototypen und einem an der Universität Duisburg-Essen patentierten Verfahren aufbaut, um die Technologie bis an die Grenze eines kommerziellen Einsatzes zu entwickeln und zu demonstrieren.
Projektbeteiligte: Greenlyte Carbon Technologies GmbH
Prototypentwicklung einer neuartigen schwimmenden modularen Solarstromanlage
Ziel des Projekts ist es, die Anforderungen von schwimmenden Photovoltaikanlagen systematisch im Hinblick auf hydrologische Bedingungen zu betrachten und zu optimieren. Entwicklungsziel ist der Prototyp eines innovativen Gesamtsystems für schwimmende Photovoltaikanlagen, das eine direkte wirtschaftliche Einspeisung regenerativer Energie in das öffentliche Netz ermöglicht.
Projektbeteiligte: SedimentWorks GmbH; SCNCWAVE
enerSYTE
Im Projekt enerSYTE sollen umfassende digitale Entscheidungsunterstützungen für die kommunale Wärmeplanung entwickelt werden. Ziel ist es, den technischen Teil des Prozesses bereits nach sechs Monaten abzuschließen und so die Gesamtdauer um bis zu sechs Monate zu reduzieren.
Projektbeteiligte: SYTE GmbH; Fachhochschule Münster Fachbereich Energie·Gebäude·Umwelt
Prototyp einer Produktionsstraße für die Herstellung von Fliesen aus Bauschutt
Das Start-up Shards GmbH entwickelt Fliesen aus Bauschutt, die vollständig auf die Nutzung von Primärrohstoffen und Farbstoffen verzichten und somit auf den wachsenden „Green Buildings“-Markt abzielen. Im Projekt soll der Prototyp einer industriellen Produktionsstraße für die Fliesen entwickelt werden.
Projektbeteiligte: Shards GmbH
DaVegi / Field2Fork System für Sonderkulturen
Ziel des Projekts ist es, als disruptiver Lösungsansatz auf einer Spot-Farming-Fläche täglich frische, gemischte Gemüsekisten autonom und energieautark zu bestücken und dabei alle pflanzenbaulichen Prozesse von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte präzise und individuell durchzuführen.
Projektbeteiligte: AI.Land GmbH
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