Elf Millionen Euro jährlich für Meisterprämie im Handwerk
Minister Laumann: Wir investieren in kluge Köpfe und die Attraktivität der beruflichen Bildung
Ab Mitte des Jahres 2023 wird das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales eine Meisterprämie in Höhe von 2.500 Euro für jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung im Handwerk zahlen.
Die Fachkräfteoffensive der Landesregierung startet schwungvoll: Ab Mitte des Jahres 2023 wird das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales eine Meisterprämie in Höhe von 2.500 Euro für jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung im Handwerk zahlen. Hierfür nimmt das Land – vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags – jedes Jahr elf Millionen Euro in die Hand.
„Mit der Meisterprämie investieren wir in kluge Köpfe und die Attraktivität der Beruflichen Bildung. Das ist sehr gut angelegtes Geld. Denn: Um klimaneutral zu werden, reicht es nicht, sich hehre Ziele auf Klimakonferenzen zu setzen. Die Transformation zur Klimaneutralität muss ganz konkret umgesetzt werden. Dafür brauchen wir Menschen, die anpacken und mithelfen. In den kommenden Jahren werden viele Betriebsinhaber und Meisterinnen und Meister im Handwerk altersbedingt ausscheiden. Mit der Meisterprämie wollen wir einen Anreiz setzen, den anspruchsvollen Weg einer Meisterfortbildung zu gehen. Perspektivisch können wir damit auch wertvolle Arbeitsplätze und Ausbildungsbetriebe erhalten und die Gründung neuer Betriebe überhaupt ermöglichen“, erklärt Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.
Die konkrete Ausgestaltung der Meisterprämie wird derzeit erarbeitet. Der Beginn der Förderung ist für Mitte 2023 geplant und wird sich an Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister nach Anlage A und B 1 zur Handwerksordnung richten. Die Prämie wird nach erfolgreich bestandener Prüfung gewährt und in einem möglichst unkomplizierten Verfahren ausgezahlt werden.
Laumann: „Eine Meisterfortbildung ist nicht nur fachlich und zeitlich anspruchsvoll, sondern ist auch für viele Teilnehmende ein finanzieller Kraftakt. Denn während das Studium in der Regel kostenlos ist, müssen angehende Meisterinnen und Meister nach wie vor einen Teil ihrer Fortbildungskosten selber schultern. Auch hier wollen wir mit der Meisterprämie einen Beitrag zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung leisten. Denn wir wollen Berufsbildungsland Nummer Eins werden!“
Hintergrund Fachkräfteoffensive
Die Landesregierung hat eine Fachkräfteoffensive gestartet, um mit neuen, verbesserten und verstetigten Angeboten und Kooperationen, dem akuten und drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Besondere Engpässe werden im Bereich der beruflichen Ausbildung erwartet. Allein in den kommenden zehn Jahren werden über eine Million Erwerbstätige altersbedingt ausscheiden, der Großteil auf Facharbeiterniveau. Die Attraktivität der beruflichen Bildung ist deshalb ein zentrales Handlungsfeld der Fachkräfteoffensive. Mit der Meisterprämie im Handwerk setzt die Landesregierung eine erste Zusage des Koalitionsvertrages zügig um.
Zahlen, Daten, Fakten Handwerk
- Im Handwerk in Nordrhein-Westfalen sind 2022 derzeit 1,18 Millionen Menschen beschäftigt – rund ein Prozent weniger als noch 2021
- 2022 wurde 28.000 Ausbildungsverträge im Handwerk neu abgeschlossen – rund fünf Prozent weniger als vor der Pandemie
- Rund 21 Prozent der Beschäftigten im Handwerk gehen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand
- Jeder fünfte Betriebsinhaber im Handwerk ist über 60 Jahre alt
- 2021 wurde 3.546 erfolgreiche Meisterprüfungen abgelegt. 2001 waren es noch 4.724 Prüfungen.
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