EFRE-Wettbewerb „NRW-Patent-Validierung“ – 15 Projekte zur Steigerung der Anwendungsreife von Hochschulerfindungen zur Förderung empfohlen
Ministerin Neubaur: NRW ist Vorreiter bei Innovationen – Zukunftsweisende Hochschulprojekte stärken Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und treiben Transformation voran
Damit Erfindungen an Hochschulen schneller und leichter auf den Markt kommen, fördern Landesregierung und Europäische Union Hochschulen über den EFRE-Wettbewerb „NRW-Patent-Validierung“.
Damit Erfindungen an Hochschulen schneller und leichter auf den Markt kommen, fördern Landesregierung und Europäische Union Hochschulen über den EFRE-Wettbewerb „NRW-Patent-Validierung“. Ziel ist es, Forschung und Unternehmen zusammenzubringen, regionale Kooperationen zu stärken und so innovative Ideen und nachhaltige Technologien in die Praxis zu bringen.
In der zweiten Runde des Wettbewerbs „NRW-Patent-Validierung“ aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 wurden nun 15 innovative Projekte von einem unabhängigen Begutachtungsausschuss zur Förderung empfohlen. Die ausgewählten Projekte werden von Land und EU mit insgesamt rund 2,3 Millionen Euro gefördert. Die dritte von insgesamt vier Einreichrunde ist für Februar 2025 vorgesehen. In der ersten Einreichrunde wurden bereits 15 Projekte mit einem Fördervolumen von 2,3 Millionen Euro ausgewählt.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Fülle der Anträge zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Innovationskraft in unserem Land steckt: Nordrhein-Westfalen ist Vorreiter in Sachen Innovation! Wir möchten die marktorientierte Weiterentwicklung von Erfindungen fördern, die Verwertungschancen erhöhen und der Wirtschaft auf diese Weise den Zugang zu Innovationen erleichtern. Wir brauchen zukunftsweisende Projekte, um den Transformationsprozess in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu stärken. Ich freue mich sehr, dass wir dabei unterstützen können, viele kluge Ideen schneller auf den Markt zu bringen.“
Folgende Projekte werden gefördert:
Aktive Geogitter für den Erdbebenschutz (RWTH Aachen University)
Mit dem Projekt wird eine innovative Technologie zur Verbesserung des Erdbebenschutzes validiert, bei dem Geogitter – mattenähnliche Elemente in Form von Kunststoffnetzen – durch ein intelligentes System modifiziert werden.
BIEvalid (Hochschule Bielefeld)
Im Rahmen des BIEvalid wird ein neuartiges Konzept für Gleichrichter, mit dem diese für den jeweiligen Einsatzbereich in Bezug auf Preis oder Wirkungsgrad optimiert werden können, validiert.
BiQsens (Technische Universität Dortmund)
Um den Leistungstransport durch Hochspannungsgleichstrom-Trassen zu messen, sind zuverlässige Stromsensoren notwendig. Ziel des Vorhabens ist die Patentvalidierung eines optischen Messverfahrens, welches Temperatureffekte im Sensor kompensiert, kostengünstiger und zuverlässig ist.
CiPa (Universität Münster)
Im Rahmen von CIPa werden Magnesiumflourid-Partikel entwickelt, die die wichtigsten Eigenschaften von Zellen hinsichtlich Form, Größe und Brechungsindex nachahmen. Die Eignung zur Kalibrierung zellbiologischer, optischer Messgeräte wird validiert.
Energy Patch (Universität Köln)
Mit Energy Patch soll die Voraussetzung für eine neuartige autonome Stromversorgung in Form einer dünnen und flexiblen Folie für den Einsatz im Internet der Dinge geschaffen werden. Hierzu wird eine neuartige Energiespeicherfolie mit einer Photovoltaikfolie kombiniert.
Freiformabrollbiegen (Universität Siegen)
Durch die Weiterentwicklung des Abrollbiegens zum sogenannten Freiformrollbiegen können auch bereits gebogene Profile geändert werden. Damit können Bauteile anderweitig genutzt werden, bevor sie recycelt oder fehlende Teile ersetzt werden.
hiRecCam (Fachhochschule Aachen)
hiRecCam ist ein Kalibriersystem, mit dem die exakte Kalibrierung von Spiegeln eines Solarturmkraftwerks in Echtzeit möglich ist.
Low-Cost Massenstromregelung (Hochschule Düsseldorf)
Das Vorhaben befasst sich mit einem neuen preiswerten Verfahren zur universellen sensorlosen bzw. sensorarmen Massenstromregelung an mechanischen Fördereinrichtungen für Schüttgut.
Memform3D (Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.)
Es besteht ein hoher Bedarf an hochpräzisen, komplex geformten Dünnglasbauteilen zum Beispiel im Halbleiterbereich. Mit Memform3D soll Qualität und Wirtschaftlichkeit verbessert werden, zudem werden neue Anwendungen adressiert.
MemQus (Technische Universität Dortmund)
Die Herstellung von quantenelektronischen Bauelementen mit geringen Fertigungstoleranzen ist eine technische Herausforderung. Mit dem im Projekt MemQus verfolgten Ansatz können die neuartigen Quantenstrukturen zum Beispiel für das Quantencomputing mit deutlich einfacheren und kostengünstigeren Fertigungsprozessen hergestellt werden.
Optimierung der Hardware- in-the- Loop-basierten Kalibrierung (RWTH Aachen University)
Mit dem Projekt wird eine zum Patent angemeldete Methodik zur Automatisierung des Kalibrierprozesses von Fahrzeugsteuergeräten durch Kombination von KI und klassischen Optimierungsansätzen erprobt.
Shower (Technische Universität Dortmund)
Mit dem Projekt wird der Prototyp eines patentierten, wartungsfreien Wärmeaustauschers zur Energieeinsparung für Badduschen – dem zweitgrößten Energieverbraucher im Haushalt – entwickelt.
TTV-Fets (RWTH Aachen University)
Das Vorhaben TTV-Fets zielt darauf ab, die Herausforderungen bei der Integration von zweidimensionalen Materialien wie Graphen - eine Modifikation des Kohlenstoffs - in moderne elektronische Geräte zu bewältigen. Der Schwerpunkt liegt auf Feldeffekttransistoren, eine Art von Transistor, der mithilfe eines elektrischen Feldes den elektrischen Stromfluss steuert.
Verarbeitung von Martensitbildenden Legierungen (Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e. V.)
Der 3D-Druck metallischer Bauteile ist limitiert. Mit dem zu validierenden Verfahren kann die Rissbildung durch bestimmte verschleißarme und korrosionsbeständige Legierungen beim 3D-Druck durch eine Wärmebehandlung dicht unterhalb der Schmelztemperatur verhindert werden.
WeSt (Bergische Universität Wuppertal)
Ziel des Vorhabens ist die Realisierung einer neuartigen kostengünstigen Strahlungskamera, die jede absorbierte Strahlung ohne Kühlung detektieren kann und ideale Empfindlichkeit aufweist, beispielsweise zur Erfassung von Infrarotstrahlung in der Medizintechnik, und Überwachung industrieller Prozesse, Thermografie innerhalb der Gebäudetechnik, Umweltüberwachung und als Nachtsichtsystem in der Automobilindustrie.
Hintergrund:
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen. Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw
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