Drittes Spitzengespräch zur Zukunft der beruflichen Ausbildung in der Staatskanzlei
Ausbildungskonsens aus Landesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kammern und kommunalen Spitzenverbänden stärkt berufliche Ausbildung in Nordrhein-Westfalen
Die Partner des Ausbildungskonsenses Nordrhein-Westfalen, dem Spitzengremium von Landesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kammern und dem Verband Freier Berufe Nordrhein-Westfalen, der Bundesagentur für Arbeit und den Kommunalen Spitzenverbänden, sind auf Einladung von Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann zu einem Spitzengespräch in der Staatskanzlei in Düsseldorf zusammengekommen.
Die Partner des Ausbildungskonsenses Nordrhein-Westfalen, dem Spitzengremium von Landesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kammern und dem Verband Freier Berufe Nordrhein-Westfalen, der Bundesagentur für Arbeit und den Kommunalen Spitzenverbänden, sind am Dienstag, 10. März 2020, auf Einladung von Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann zu einem Spitzengespräch in der Staatskanzlei in Düsseldorf zusammengekommen. Im Mittelpunkt des Austausches, an dem auch Ministerpräsident Armin Laschet teilnahm, standen gemeinsame Aktivitäten zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses.
Ministerpräsident Armin Laschet betonte zum Auftakt des Spitzengesprächs: „Wir brauchen auch weiterhin eine starke berufliche Aus- und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen. Die ganze Welt beneidet uns um unsere auf höchstem Niveau ausgebildeten Fach- und Nachwuchsfachkräfte ‚made in NRW‘. Nur, wenn wir die berufliche Ausbildung weiter stärken und gerade für junge Menschen in der Phase der Berufsorientierung attraktiv machen, können wir die Transformation unserer Wirtschaft in den Feldern Automobilindustrie, Energie und Digitalisierung und die Herausforderungen der Fachkräftesicherung bewältigen.“
Der Ausbildungskonsens in Nordrhein-Westfalen verfolgt bereits seit 1996 das Ziel der qualifizierten Ausbildung aller ausbildungsfähigen und -willigen Jugendlichen. Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann: „Jeder fähige junge Mensch in Nordrhein-Westfalen, der ausgebildet werden will, soll ausgebildet werden. Heute geht es immer öfter auch darum, dass für die freien Ausbildungsplätze überhaupt passende Bewerberinnen und Bewerber gefunden werden.“ Der Minister weiter: „Deshalb appellieren wir heute gemeinsam als Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen an die Jugendlichen, ihre Eltern und alle anderen Beteiligten, bei der Berufswahl auch die vielfältigen guten Chancen und Perspektiven in den Blick zu nehmen, die berufliche Ausbildung heute bietet.“
Die Partner des Ausbildungskonsenses Nordrhein-Westfalen sind sich einig, dass die berufliche Ausbildung qualifizierter Fachkräfte der entscheidende Faktor für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen ist. Der Ausbildungsmarkt im Land ist nach wie vor von unterschiedlichen Herausforderungen geprägt: Auf der einen Seite wird die Besetzung von offenen Ausbildungsstellen gerade für kleine und mittelständische Betriebe schwieriger. Auf der anderen Seite gibt es in Nordrhein-Westfalen Regionen, in denen es deutlich weniger Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gibt.
Eckpunkte der Vereinbarungen:
Die Konsenspartner verabredeten folgende Arbeitsschwerpunkte:
- Der Blickwinkel der kleinen und mittleren Unternehmen auf den Ausbildungsmarkt soll noch stärker in den Fokus genommen werden, damit gerade diese Betriebe auch zukünftig Auszubildende finden und sich nicht aus der Ausbildung zurückziehen.
- In den besonders strukturschwachen Regionen des Landes muss der Fokus auf die Jugendlichen gerichtet werden, um diesen eine Ausbildung zu ermöglichen und um damit individuelle Perspektiven zu schaffen und das Fachkräftepotenzial im ganzen Land auszuschöpfen.
- Die berufliche Bildung soll gestärkt werden. Deshalb sollen Maßnahmen zur Modernisierung von Bildungszentren der Wirtschaft und von Berufskollegs, zur digitalen Qualifizierung und zur Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung der beruflichen Ausbildung unterstützt werden.
- Die berufliche Orientierung im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ an Schulen soll ergebnisoffen erfolgen: Alle Abgängerinnen und Abgänger sollen einen für sie passenden Beruf finden und den hierfür geeigneten beruflichen oder akademischen Qualifizierungsweg einschlagen.
- Die neuen Möglichkeiten der Teilzeitausbildung sollen auch in Nordrhein-Westfalen genutzt werden. Eine Ausbildung in Teilzeit bietet Jugendlichen, jungen Erwachsenen, aber auch älteren Ausbildungsinteressierten die Möglichkeit, Familie oder individuelle Lebensumstände und Berufsausbildung leichter miteinander zu vereinbaren.
- Da die Sicherstellung des Nachwuchses an Fach- und Führungskräften für Industrie, Handel, Handwerk, Agrarwirtschaft, Dienstleistung und Verwaltung im Interesse der gesamten Gesellschaft ist, befasst sich der Ausbildungskonsens künftig noch stärker mit der Fachkräftesicherung, so zum Beispiel. auch im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich.
- Zudem sollen weitere Themen zur Stärkung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung im Ausbildungskonsens aufgegriffen und bearbeitet werden. Dazu gehören beispielsweise die Themen Mobilität und Wohnen.
Hintergrund Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen
Der Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen ist das Spitzengremium von Landesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kammern und dem Verband Freier Berufe Nordrhein-Westfalen, der Bundesagentur für Arbeit und den Kommunalen Spitzenverbänden, das wichtige Weichenstellungen in den Bereichen Berufsorientierung und Ausbildung legt. Seit über 20 Jahren setzt sich der Ausbildungskonsens dafür ein, dass junge Menschen in Nordrhein-Westfalen, die ausgebildet werden wollen, eine größere Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten.
Kontakt
Pressekontakt
Arbeit, Gesundheit und Soziales
Telefon: | 0211 855-3118 |
---|---|
E-Mail: | Presse [at] mags.nrw.de |