Drittes Maßnahmenpaket zur Gewinnung von Lehrkräften

Ministerin Gebauer: Auf der Grundlage von Zahlen, Daten und Fakten gegen den Lehrermangel

21. November 2019
Bild Lehrerin

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer hat das dritte Maßnahmenpaket der Landesregierung zur Gewinnung von Lehrkräften vorgestellt.

Schule und Bildung

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer hat das dritte Maßnahmenpaket der Landesregierung zur Gewinnung von Lehrkräften vorgestellt. „Die Landesregierung arbeitet kontinuierlich daran, den Lehrermangel zu verringern. Wir drehen jeden Stein um und dabei gibt es auch keine Denkverbote. Auf der Grundlage von Zahlen, Daten und Fakten werden wir eine vernünftige und langfristig angelegte Personalpolitik betreiben“, erklärte Ministerin Gebauer.
 
Mit dem dritten Maßnahmenpaket werden gezielt die Schulen in den Blick genommen, die je nach Region, Schulform und Fächerkombination besonders große Schwierigkeiten haben, ihre Stellen zu besetzen. Ab 2020 können sie bei Neueinstellungen von Lehrkräften mit entsprechender Lehramtsbefähigung Zuschläge in Höhe von monatlich 350 Euro brutto befristet für zweieinhalb Jahre zahlen. Für die Zuschläge wird das Land in den kommenden drei Jahren von 2020 bis 2022 insgesamt 17 Millionen Euro zur Verfügung stellen: drei Millionen in 2020, sechs Millionen in 2021, acht Millionen in 2022. Ministerin Gebauer: „Wir setzen damit einen zusätzlichen Anreiz und wollen Schulen mit Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung ganz gezielt unterstützen.“ Bei dieser Maßnahme handelt es sich um eines der Zukunftsprojekte der Ruhr-Konferenz für beste Bildung.
 
Eine weitere Maßnahme betrifft die Hinzuverdienstgrenze für Pensionärinnen und Pensionäre. Ihre Aussetzung soll bis Ende 2024 verlängert werden. Pensionierte Lehrkräfte können somit in den Schuldienst zurückkehren und ohne Abzüge vom Ruhegehalt hinzuverdienen. Die notwendige Änderung des Landesbeamtenversorgungsgesetzes wird derzeit parlamentarisch beraten. Ministerin Gebauer: „Es soll sich für Pensionäre lohnen, zeitweise in den Schuldienst zurückzukehren. Jede einzelne und jeder einzelne ist an unseren Schulen hochwillkommen.“ Zurzeit sind rund 800 Pensionärinnen und Pensionäre wieder im Schuldienst tätig (Stand Mitte November).
 
Nach der aktuellen Lehrerbedarfsprognose ist der Bedarf an Lehrkräften in Nordrhein-Westfalen je nach Region, Schulform und Fächerkombination unterschiedlich groß. Während die Situation an Grundschulen, an Förderschulen, an Schulformen der Sekundarstufe I und an Berufskollegs angespannt ist gibt es für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in bestimmten Fächern einen deutlichen Bewerberüberhang. Deshalb werden die Einstellungsmöglichkeiten für Oberstufenlehrkräfte mit dem dritten Maßnahmenpaket erneut erweitert. Lehrkräfte mit einem allgemeinen Lehramt können seit Mitte 2019 auch im Gemeinsamen Lernen in der Sekundarstufe I eingestellt und verbeamtet werden. Bisher wurden bereits 462 Lehrkräfte eingestellt.
 
Bereits mit dem ersten Maßnahmenpaket hatte Ministerin Gebauer Lehrkräften mit dem Lehramt für die Sekundarstufe II, die keine Stelle in ihrem Lehramt gefunden haben, das Angebot unterbreitet, für zwei Jahre an einer Grundschule zu unterrichten mit anschließendem Versetzungsangebot auf eine Stelle der Sekundarstufe II. Mit dem Entwurf des 15. Schulrechtsänderungsgesetzes wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass diese Oberstufenlehrkräfte auch dauerhaft an der Grundschule bleiben können, wenn sie dies wünschen. Sie erhalten die Möglichkeit, ein Lehramt für die Schulform Grundschule zu erwerben und damit die Voraussetzung für eine Verbeamtung an der Grundschule.
 
Die Landesregierung und die Hochschulen setzen den Ausbau der Studienplatzkapazitäten fort. Im Grundschullehramt werden in dieser Legislaturperiode mehr als 700 neue Studienplätze geschaffen. Im Lehreramt für die sonderpädagogische Förderung werden 750 neue Studienplätze dauerhaft eingerichtet.
 
Abschließend erklärte Schulministerin Gebauer: „Der Lehrermangel ist und bleibt eine große Herausforderung. Denn es ist unmöglich, die Versäumnisse von sieben Jahren in zwei Jahren aufzuholen. Aber wir werden bei dem Thema Schritt für Schritt vorankommen. Das dritte Maßnahmenpaket wird dabei eine wirksame Unterstützung sein. Aber die Arbeit ist damit noch lange nicht getan.“
 
Die Landesregierung hat bereits zwei Maßnahmenpakete zur Lehrergewinnung aufgelegt mit einem Mix aus lang-, mittel- und kurzfristigen Maßnahmen. Weitere Informationen zu den einzelnen Maßnahmen auch aus dem dritten Maßnahmenpaket finden Sie hier.
 
Weitere Informationen zur Ruhr-Konferenz: www.ruhr-konferenz.nrw

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