Die Mobilitätswende hat viele Gesichter: Engagierte Partner und gute Ideen führen Umwelt und Verkehr zusammen
Verkehrsminister Oliver Krischer: Die Belastbarkeit unserer bisherigen Verkehrssysteme stößt an ihre Grenzen. Hier müssen wir Bündnisse schmieden, um schnellstmöglich gegenzusteuern
Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer will die Mobilitätswende forcieren und dabei Verkehr und Umwelt zu Partnern machen.
Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer will die Mobilitätswende forcieren und dabei Verkehr und Umwelt zu Partnern machen. „Umweltschutz und Mobilität sind keine unversöhnlichen Gegenpole. Es ist existenziell, dass es uns als Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam gelingt, diese bedeutenden Ziele zusammenzuführen“, sagte Krischer am Montag, 28. August 2023, bei einem Netzwerktreffen in Düsseldorf, zu dem das Bündnis für Mobilität aus Anlass seines fünfjährigen Bestehens eingeladen hatte.
Das Gelingen der Mobilitätswende ist unverzichtbar für das Ziel Nordrhein-Westfalens, die erste klimaneutrale Industrieregion Europas zu werden. „Die Belastbarkeit unseres Planeten und unser bisheriges Verkehrssystem stoßen an ihre Grenzen. Hier müssen wir Bündnisse schmieden, um schnellstmöglich gegenzusteuern“, so der Minister. Das Maß an Partnerschaft und Vielfalt werde darüber entscheiden, ob und wie rasch Ziele erreicht würden. „Auf Landesebene fördern wir zahlreiche Maßnahmen etwa zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots oder der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur. Unser Ziel ist es, den Menschen den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen und gleichzeitig Waren und Güter klimaneutral zu transportieren.“
Professor Dr. Michael Roos, Leiter des Lehrstuhls für Makroökonomik der Ruhr-Universität Bochum, warnte zum Auftakt des Netzwerktreffens vor den tatsächlichen volkswirtschaftlichen Kosten gegenwärtiger Mobilität: „Um die Mobilität vor Ort nachhaltig zu verbessern, muss sie mit anderen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Digitalisierung und der Alterung der Gesellschaft zusammengedacht werden.“ Doch wie lässt sich die Klimafreundlichkeit einzelner Maßnahmen konkret messen? Als einen ersten Ansatz stellte Professor Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Leiter des Wuppertal Instituts, ein Forschungsprojekt zur Entwicklung einer Klimabilanz für den Schienenpersonennahverkehr in Nord-Rhein-Westfalen vor.
Engagierte Partner und intelligente Ideen bringt das Bündnis für Mobilität zusammen. In diesem landesweiten Bündnis haben sich seit 2018 mehr als 100 Akteurinnen und Akteure aus der Verkehrsbranche, wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden, Verwaltungen und Gesellschaft zusammengeschlossen, die sich für eine einfach nutzbare, flexible und klimaneutrale Mobilität einsetzen. „Eine erfolgreiche Mobilitätswende hat viele Gesichter. Das Bündnis für Mobilität bringt sie zusammen und ist damit ein wichtiger Wegbereiter der Mobilität der Zukunft“, so Minister Krischer.
Und das Bündnis entwickelt sich stetig weiter, die Basis wächst. So sind jetzt auch das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, NRW.Energy4Climate, Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. (VdW) und KlimaDiskurs.NRW dem Bündnis beigetreten. Die Bedeutung des Landesnetzwerks fasst Michael Vogel, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, als langjähriger Partner wie folgt zusammen: „Im Bündnis für Mobilität werden Mobilitätsprojekte der Zukunft und der Kundenfreundlichkeit nutzergerecht vorangetrieben. Die Bündnisarbeit ist wichtig, weil sie Schnittstelle für wegweisende Projekte und zugleich Austauschplattform ist.“
Weitere Informationen:
Das Bündnis für Mobilität NRW feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Mit seinen bereits mehr als 100 Partnern setzt sich das Bündnis ein für eine einfache, flexible und klimaneutrale Mobilität. Es versteht sich als Impulsgeber für eine neue Mobilität, kooperative Ideenschmiede für zukunftsweisende Mobilitätsprojekte sowie Netzwerk und Plattform. Die Zusammenarbeit wird koordiniert vom gleichnamigen Referat im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW.
Insbesondere der Klimawandel, aber auch sich verändernde Arbeits- und Lebenswelten, erfordern nachhaltige Mobilitätskonzepte. Mit den Herausforderungen hat sich auch das Bündnis weiterentwickelt und unter anderem als gemeinsames Selbstverständnis ein neues Leitbild definiert.
Mit verschiedenen Formaten fördert das Bündnis den fachlichen Austausch und bietet nachhaltigen Mobilitätskonzepten eine Bühne. So etwa mit dem Innovationsatlas als Landkarte aller Bündnispartner und für herausragende Mobilitätsprojekte in und für Nordrhein-Westfalen. Das zentrale Branchenevent ist der Mobilitätstag NRW, der in diesem Jahr am 18. Dezember 2023 stattfindet. Mit der Reihe „Bündnis für Mobilität im Dialog“ bietet das Bündnis fortan ein zusätzliches Format des Austauschs zur Mobilität der Gegenwart und Zukunft.