Die Knastkulturwoche 2022 im Justizvollzug Nordrhein-Westfalen war ein voller Erfolg!

25. November 2022
Bleistifte im Glas

Insgesamt 19 Justizvollzugsanstalten haben in der zurückliegenden Woche vom 14. bis 20. November 2022 im Rahmen der Knastkulturwoche ein abwechslungsreiches Programm unter dem Motto „begrenzt, bewegt, befreit!“ geboten. Dabei hatte die Knastkulturwoche einen durchaus ernsten Hintergrund.

Justiz

Insgesamt 19 Justizvollzugsanstalten haben in der zurückliegenden Woche vom 14. bis 20. November 2022 im Rahmen der Knastkulturwoche ein abwechslungsreiches Programm unter dem Motto „begrenzt, bewegt, befreit!“ geboten. Dabei hatte die Knastkulturwoche einen durchaus ernsten Hintergrund. Kulturelle Angebote während der Haftzeit ermöglichen Gefangenen eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person, können Perspektiven und Erfolgserlebnisse schaffen und so einen wichtigen Beitrag zur Resozialisierung leisten.

Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Benjamin Limbach zeigte sich vom Umfang des Programms daher auch begeistert: „Die Knastkulturwoche konnte bereits zum dritten Mal veranstaltet werden und hat sich als feste Institution etabliert. Durch die intensive Arbeit mit den Gefangenen im Rahmen der verschiedenen kulturellen Projekte, leistet sie einen wichtigen Beitrag im Rahmen eines modernen Behandlungsvollzugs.”

Die unterschiedlichen künstlerischen Projekte in den Justizvollzugsanstalten richteten sich an Gefangene und waren teilweise auch für externe Besucher zugänglich.

So wirkten beispielsweise in der Justizvollzugsanstalt Schwerte Gefangene an dem Theaterstück „Kurzer Prozess mit Hänsel und Gretel“ mit. Zur Vorbereitung der Aufführung fanden verschiedene Workshops in Kooperation mit dem Aaltomobil, einem Projekt des Theaters und der Philharmonie Essen, statt. Zusammen mit zwei Musikpädagogen und einer Bühnenbildnerin studierten Gefangene die musikalische Begleitung für die Premiere des Stückes ein und erstellten Teile der Bühnendekoration.

In der Justizvollzugsanstalt Dortmund arbeiteten über mehrere Monate Inhaftierte, Bedienstete und eine Künstlerin an Fotografien und Gemälden, die im Rahmen einer Abendveranstaltung während der Knastkulturwoche präsentiert wurden. Ausgehend vom Begriff „bewegt“ des diesjährigen Mottos der Knastkulturwoche sowie dem Leitgedanken, dass jeder Mensch Spuren in seinem Leben hinterlässt und das Leben ebenso Spuren auf jedem Einzelnen verewigt, erstellten Inhaftierte zudem unter anderem Fußspuren. Dabei wurden die Gäste während der Präsentation Teil dieses Projektes, denn sie konnten die von den Gefangenen erstellten Fußspuren mit aufklebbaren Spuren vervollständigen und so ihre eigenen Spuren in der Anstalt hinterlassen.

Gefangene der Justizvollzugsanstalt Bochum präsentierten das Theaterstück „Next Stop“. Über einen Zeitraum von drei Monaten entwickelten die Gefangenen zuvor mit Unterstützung der Integrationsbeauftragten der Justizvollzugsanstalt ein Drehbuch und brachten eigene Interessen, Themenschwerpunkte und biografische Bezüge ein.

Hinzu kamen unter anderem verschiedene Lesungen, Konzerte und auch ein Radioprojekt.

Die Knastkulturwoche zeigt somit, dass moderner Strafvollzug nicht schlichtes „Wegsperren“ bedeutet, sondern vielmehr auf die Behandlung und die Befähigung der Gefangenen zu einem künftigen straffreien Leben in der Gesellschaft ausgerichtet ist.

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