Arbeitsminister Laumann: Wege zurück in den Arbeitsmarkt schaffen

Land unterstützt mit 5,5 Millionen Euro Dortmunder Modellprojekt zur Integration langzeitarbeitsloser Menschen

20. September 2017
phb Karl-Josef Laumann

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat in Dortmund einen Förderbescheid für das Modellprojekt „Service Center lokale Arbeit“ überreicht. Die Stadt Dortmund erhält 5,5 Millionen Euro. Mit dem Modellvorhaben sollen insgesamt 210 langzeitarbeitslose Menschen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat in Dortmund einen Förderbescheid für das Modellprojekt „Service Center lokale Arbeit“ überreicht. Die Stadt Dortmund erhält 5,5 Millionen Euro. Mit dem Modellvorhaben sollen insgesamt 210 langzeitarbeitslose Menschen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden. „Das Dortmunder Projekt will Langzeitarbeitslosen helfen, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Es schafft nachhaltige Beschäftigungschancen. Ganz wichtig ist auch: Das Projekt bindet die Unternehmen ein. Das ist der richtige Ansatz, weil es den Menschen und Betrieben gleichermaßen Perspektiven bietet“, sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann bei der Übergabe des Bescheids. 
 
Das Dortmunder Modellvorhaben besteht aus drei Säulen:
In Verbindung mit kommunalen Vergaben sollen 50 Arbeitsplätze in Unternehmen entstehen (zum Beispiel durch die Schaffung einer Quartiersmanagerstelle als Bedingung für einen Bauauftrag).  Die Stadt Dortmund will daneben über neue kommunale Servicefelder, die nach Möglichkeit auch über Vergabeverfahren besetzt werden, 110 Arbeitsplätze schaffen (zum Beispiel in der Innenstadt- oder Grünpflege). In einem weiteren Arbeitspaket sollen neue einfache Arbeiten in Unternehmen durch Betriebsakquisiteure identifiziert und 50 neue Arbeitsplätze aufgeschlossen und mit Projektteilnehmern besetzt werden. Für jede Einstellung erhalten die Unternehmen 3.000 Euro als Prämie.
 
Birgit Zoerner, Sozialdezernentin der Stadt Dortmund, betonte, dass das Modellprojekt nicht allein auf ihre Stadt ziele, sondern den Anspruch hat, auch bundesweit neue Wege aufzuzeigen: „Arbeitslosigkeit hat für die betroffenen Menschen oftmals gravierende Auswirkungen – finanziell, sozial, psychosomatisch. Besonders langzeitarbeitslose Menschen sind von diesen Auswirkungen betroffen. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir mit dem Projekt neue Wege beschreiten können, um langzeitarbeitslosen Menschen eine gute Perspektive auf sinnvolle und existenzsichernde Beschäftigung zu bieten. Mit diesem Projekt ist Dortmund bundesweit Vorreiter.“
 
Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt durch das „Service Center lokale Arbeit“ in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter. Coaching und Qualifizierung übernehmen externe Träger.
 
Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund, betonte, dass es nach wie vor zusätzlicher Förderanstrengungen für langzeitarbeitslose Menschen bedarf: „Durch die gute Kooperation zwischen Wirtschaftsförderung, Sozialverwaltung und Jobcenter konnte in Dortmund ein eng am ersten Arbeitsmarkt ausgerichtetes Modellprojekt entwickelt werden.“
 
Das Modellprojekt umfasst insgesamt sechs Stellen für die Einrichtung und Verwaltung der Servicestelle sowie drei Betriebsakquisiteure und 14 Stellen für die Qualifizierung und sozialpädagogische Begleitung der Teilnehmenden. Das Jobcenter beteiligt sich mit drei weiteren Stellen am Projekt. Das Modellvorhaben soll bis mindestens Dezember 2018 laufen. Es ist eine Evaluierung vorgesehen.
 
Dafür sieht Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, die Stadt schon heute gut gerüstet: „Mit dem Modellprojekt stellen wir uns gemeinsam als ganze Stadt mit der Unterstützung des Landes der Herausforderung der Langzeitarbeitslosigkeit in einer deutschen Großstadt.“
 

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