Arbeitsminister Laumann auf Fachkräftetour in der Region Bonn/Rhein-Sieg

Minister Laumann: Es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Potenziale im Land in vollem Umfang zu entfalten

16. November 2023
Pflegekraft, Altenpflege, Krankenpflege

Arbeitsminister Laumann hat sich in der Region Bonn/Rhein-Sieg über die Fachkräftesituation vor Ort informiert.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat sich am Donnerstag, 16. November 2023, in der Region Bonn/Rhein-Sieg über die Fachkräftesituation vor Ort informiert. Der Besuch fand im Rahmen der „Fachkräfteoffensive NRW“ statt. Ziel der Tour ist es, in den nächsten Monaten ein noch besseres Bild von den teils sehr unterschiedlichen Fachkräftesituationen vor Ort zu erhalten und sich gemeinsam mit den regionalen Akteuren über die aktuellen Herausforderungen und erforderlichen Maßnahmen auszutauschen.

Minister Laumann: „Das Problem fehlender Fach- und Arbeitskräfte ist drängend. Es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Potenziale im Land in vollem Umfang zu entfalten. Wir müssen so viele Menschen wie möglich in den Arbeitsmarkt integrieren. Dass die Region Bonn/Rhein-Sieg die Vielfalt in ihrer Bevölkerung für den Arbeitsmarkt nutzt und dabei ganz gezielt Menschen mit Migrationshintergrund in den Blick nimmt und sie in Ausbildung und Arbeit führt, ist vorbildlich. Es schlummern erhebliche ungenutzte Potenziale in unserem Land, die wir besser erschließen und unterstützen müssen, dazu gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund.“

Laumann informierte sich in der Region zunächst beim Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe über die berufliche Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in die Pflege. Dort sprach er mit Schülerinnen und Schülern, die auf eine Ausbildung in der Pflege vorbereitet werden. „Wenn wir es ernst meinen mit dem Vorhaben wirklich niemanden bei der Arbeitsmarktintegration zurückzulassen, dann ist unsere Bonner Bildungskette, mit ihrer Vielfalt an Einstiegsmöglichkeiten auf allen Qualifizierungsniveaus ein hervorragendes Angebot,“ sagt Edith Kühnle, Vorsitzende des Bonner Vereins für Pflege- und Gesundheitsberufe.

Anschließend diskutierte Minister Laumann auf dem von der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg organisierten Fachkräftedialog „Potentiale von Menschen mit Einwanderungsgeschichte“ mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften, Organisationen sowie Beschäftigten und der lokalen Politik über erfolgversprechende Lösungen bei der Fach- und Arbeitskräftesicherung.

„Die Potentiale von Menschen mit Einwanderungsgeschichte für den regionalen Arbeitsmarkt zu nutzen und weiter zu entwickeln, hat bei uns in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis einen sehr hohen Stellenwert. Das „Bündnis für Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg“, welches von der Regionalagentur geleitet wird, hatte dies bereits seit seiner Gründung 2012 in ihre Überlegungen und Aktivitäten mit aufgenommen. Wir fassen dort bewusst das Thema weit, sehen natürlich die großen Herausforderungen aber eben auch die Lösungswege,“ so Victoria Appelbe und Regina Rosenstock, Wirtschaftsförderinnen Bonn und Rhein-Sieg-Kreis.

Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer IHK Bonn/Rhein-Sieg: „Fachkräftegewinnung in der Größenordnung, wie sie für den Erhalt unserer Wirtschaftskraft notwendig ist, bekommen wir nicht ohne qualifizierte Menschen aus dem Ausland realisiert. Gespräche mit Betrieben in der Region signalisieren klar, dass sie bereit sind, sich den Herausforderungen aktiv zu stellen.“

In der Region Bonn/Rhein-Sieg werden in den nächsten Jahren voraussichtlich 23,8 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Daher müssen noch mehr Menschen Chancen eröffnet und auf ihrem Weg unterstützt werden. Dazu gehören auch die jungen Menschen, die sich im am Übergang von der Schule in den Beruf befinden. Ziel ist es, jedem jungen Menschen eine passende Perspektive auf dem Weg in die Ausbildung aufzuzeigen und allen ausbildungswilligen jungen Menschen das Angebot einer verbindlichen Ausbildungsperspektive zu unterbreiten. Die Landesregierung investiert deshalb im Rahmen der Fachkräfteoffensive insgesamt über 50 Millionen Euro, vor allem in Coaching-Angebote für junge Menschen, wie zum Beispiel die Ausbildungsförderprogramme “Ausbildungswege NRW”, “Übergangslotsen” sowie die “Berufseinstiegsbegleitung”, um das Matching zwischen Ausbildungssuchenden und Ausbildungsbetrieben zu unterstützen und passgenau zu gestalten.

Martina Schönborn-Waldorf und Stephan Lorenz von der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg: „Die Fachkräfteoffensive NRW trifft in der Region Bonn/Rhein-Sieg auf gut vorbereitetes Terrain, denn wir haben hier in den vergangenen 12 Jahren ein sehr aktives Bündnis für Fachkräfte aller Arbeitsmarktakteure aufgebaut mit dem wir gemeinsamen Lösungen für die akuten und langfristigen Arbeitsmarktprobleme entwickeln“.

Mit der Fachkräfteoffensive NRW koordiniert und bündelt die Landesregierung ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Die Fachkräftetour von Arbeitsminister Laumann findet im Rahmen dieser Offensive statt. Weitere Informationen zur Fachkräfteoffensive NRW und der Fachkräftetour finden Sie hier.

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