Alexander von Humboldt-Professuren: Gleich drei Auszeichnungen gehen nach Nordrhein-Westfalen
Ministerin Schulze: Großes Kompliment für Forschungsstandort NRW
Gleich drei der insgesamt fünf diesjährigen Alexander von Humboldt-Professuren in Deutschland werden künftig in Nordrhein-Westfalen eingerichtet. Ihre jeweils mit bis zu fünf Millionen Euro dotierten Auszeichnungen erhalten die bisher im Ausland tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am 3. Mai 2016 in Berlin.
Gleich drei der insgesamt fünf diesjährigen Alexander von Humboldt-Professuren in Deutschland werden künftig in Nordrhein-Westfalen eingerichtet. Ihre jeweils mit bis zu fünf Millionen Euro dotierten Auszeichnungen erhalten die bisher im Ausland tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Dienstagabend in Berlin. Sie wurden von deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen nominiert und sollen dort künftig Teams und Strukturen aufbauen, die weltweit konkurrenzfähig sind.
Die Universitäten Bielefeld, Bonn und Münster dürfen sich freuen: Ihre strategischen Konzepte und ihre dafür ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten haben sich gegen stärkste Konkurrenz durchgesetzt und sind beinahe schon Garanten für weitere exzellente Forschung an diesen Standorten.
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze gratulierte zum Gewinn des höchstdotierten internationalen Preises für Forschung in Deutschland: „Auch dies wird wieder in herausragender Weise zum Fortschritt in Nordrhein-Westfalen beitragen. Die Auszeichnungen sind ein großes Kompliment für den Wissenschaftsstandort NRW.“ In Glückwunschschreiben würdigte sie auch im Namen von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die herausragende Ehrung für die Preisträgerinnen und Preisträger.
Die drei NRW-Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:
- William Crawley-Boevey (55), Reine Mathematik: Sein Spezialgebiet sind besonders schwierige Algebra-Fragen. An der Universität Bielefeld soll er die Mathematikforschung stärken. Zuletzt war er an der University of Leeds tätig.
- Katrin Kogmann-Appel (57), Jüdische Studien: Sie will den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Weltkulturen stärken. Für ihre Arbeit am neu eingerichteten Institut für Jüdische Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verlässt die gebürtige Österreicherin ihre Wahlheimat Israel (University of the Negev, Beer-Sheva).
- Judith Pfeiffer (51), Islamwissenschaften: Sie kommt von der University of Oxford an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Mit kritischen Editionen von mittelalterlichen Schlüsselwerken will sie die Geistesgeschichte der vormodernen Mongolenreiche besser verständlich machen und so auch Schlaglichter auf heutige Debatten werfen.
Nicht nur bei den Humboldt-Professuren, sondern auch bei weiteren hoch renommierten Auszeichnungen nimmt Nordrhein-Westfalen eine Spitzenposition ein: So kommen beim Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der oft auch als deutscher Nobelpreis bezeichnet wird, im bundesweiten Vergleich die meisten Preisträgerinnen und Preisträger aus NRW: In der 30jährigen Geschichte des Preises liegt das Land mit 80 Erfolgen vor Baden-Württemberg (74) und Bayern (62).
Nordrhein-Westfalen gehört zu den herausragenden Forschungslandschaften weltweit. Das Land verfügt in punkto Vielfalt und Leistungsstärke über zahlreiche attraktive Standorte, die international renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen anlocken. Neben 72 Hochschulen haben mehr als 50 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ihren Sitz in NRW – darunter zwölf von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Max-Planck-Institute, 13 Fraunhofer Institute, drei Fraunhofer Anwendungszentren sowie eine Fraunhofer Projektgruppe und elf Leibniz-Institute sowie drei Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft und ein Helmholtz-Institut in Münster. Hinzu kommen 15 vom Land geförderte Institute der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft.