42 Millionen Euro für Klimaschutz und Energiewende: Land und EU unterstützen 22 innovative Projekte

Ministerin Neubaur: Gute Ideen beschleunigen den Weg zu einer klimaneutralen, bezahlbaren und sicheren Energieversorgung

25. Oktober 2023
auf einem Grasbüschel glänzen viele Wassertropfen

Klimaschutz und Energiewende voranbringen – das geht mit der breiten Anwendung von bereits heute verfügbaren Technologien. Zugleich braucht es weitere Innovationen, um das Energiesystem der Zukunft, die klimaneutrale Industrie sowie klima- und ressourcenschonende Gebäude zu entwickeln.

Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Klimaschutz und Energiewende voranbringen – das geht mit der breiten Anwendung von bereits heute verfügbaren Technologien. Zugleich braucht es weitere Innovationen, um das Energiesystem der Zukunft, die klimaneutrale Industrie sowie klima- und ressourcenschonende Gebäude zu entwickeln. Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union unterstützen dazu jetzt 22 Projekte mit insgesamt rund 42 Millionen Euro im Innovationswettbewerb „Energie.IN.NRW“. Die von einem unabhängigen Begutachtungsausschuss ausgewählten Projekte reichen von Vorhaben zur verbesserten Nutzung von Wasserstoff über die Entwicklung neuer und effizienter Batteriespeicher und Solarzellen bis hin zum ressourcenschonenden Planen und Bauen von Gebäuden. Der Wettbewerb wird federführend durch das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Wissenschafts- und Umweltministerium umgesetzt.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Wir packen‘s an und beschleunigen mit einer Fülle von guten Ideen und innovativen Projekten die Entwicklung der Wirtschaft hin zu einer zukünftig klimaneutralen, bezahlbaren und sicheren Energieversorgung. Diese innovative Power brauchen wir, damit Energiewende und Klimaschutz gelingen können – und für ein Nordrhein-Westfalen, das mit Zukunftstechnologien auch wirtschaftlich punktet. Deshalb gilt es, diese Innovationen möglichst schnell in die Anwendung zu bringen, um so neue Wertschöpfung zu schaffen.“

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für eine saubere Energieversorgung ist von immenser Bedeutung für die Wirtschaft und den Wohlstand der Menschen in unserem Land. Spitzenforschung ‚made in NRW‘ leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Ich bin sicher: Mit dem Innovationswettbewerb ‚Energie.IN.NRW‘ stärken wir den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen und treiben die Transformation weiter voran.“

Umweltminister Oliver Krischer: „Die eingereichten Projekte sind innovativ und werden uns dabei helfen, die Energiewende in NRW voranzutreiben. Wenn wir zum Beispiel die Energiewende mit der Ressourcenwende insbesondere im Bereich von Baustoffen vereinen, können wir diesen energie- und ressourcenintensiven Sektor zukunftsgerichtet aufstellen.“

Der Wettbewerb setzt auf Kooperationen von kleinen und mittleren Unternehmen mit weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft, die gemeinsam innovative Ansätze und Lösungen weiterentwickeln und umsetzen. Im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Energie.IN.NRW“ können auch in Zukunft weitere Projektideen eingereicht werden. Die zweite Wettbewerbsrunde startet im November 2023 und endet am 23. Februar 2024. Weitere Informationen über Termine zu geplanten Informationsveranstaltungen sowie kommenden Einreichungsrunden finden Sie unter:

https://www.efre.nrw.de/wege-zur-foerderung/foerderungen-in-2021-2027/innovationswettbewerb-energieinnrw/

https://www.in.nrw/energie

Folgende Projekte wurden zur Förderung empfohlen:

DAC-2-E-Methane

Ziel des Projekts ist die Umwandlung von Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan. So sollen große Energiemengen in Form eines klimaneutralen Energieträgers in das bestehende Erdgasnetzwerk eingespeist und langfristig verfügbar und transportfähig gemacht werden.

(Projektkoordination: Greenlyte Carbon Technologies GmbH, Essen)

KarboEx2

Durch die Nutzung und neuartige Auswertung von vorhandenen Daten – insbesondere aus dem inzwischen stillgelegten Steinkohlenbergbau –  sollen geothermische Potenziale in ausgewählten Gebieten Nordrhein-Westfalens abgeschätzt werden.

(Projektkoordination: HarbourDom GmbH, Dortmund)

H2Extend 2.0

Ziel ist die Entwicklung eines Wasserstoff-Rezirkulationsgebläses mit bis zu 40.000 Betriebsstunden. Das Gebläse ist für einen dynamischen, langlebigen und effizienten Betrieb von Brennstoffzellensystemen wichtig.

(Projektkoordination: Pierburg Pump Technology GmbH - Rheinmetall, Neuss)

Photon-NRW

Ziel des Projekts ist die Demonstration und Bewertung eines Verfahrens, das anfallende Kohlenstoffdioxid-Emissionen nutzt, um den Kohlenstoffkreislauf zu schließen und gleichzeitig nachhaltig Chemikalien und Brennstoffe zu erzeugen.

(Projektkoordination: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Jülich)

APV-Monitor

Im Rahmen des Projekts sollen Monitoring- und Optimierungsmethoden zur Verbesserung des Betriebs von Agri-Photovoltaik-Anlagen entwickelt und getestet werden. Per Drohne sollen automatisch Bilddaten der solar- und landwirtschaftlichen Nutzflächen erfasst werden.

(Projektkoordination: Volateq GmbH, Hilden)

ZLSM2

Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung der Zink-Luft-Technologie in Richtung eines marktfähigen und sicheren stationären Batteriespeichers. Dies geschieht mit Hilfe neuartiger Zelldiagnostik sowie eines fortschrittlichen Batteriemanagementsystems.

(Projektkoordination: FH Münster, Münster)

PAULA

Das Projekt zielt darauf ab, in der Thermoprozesstechnik Energie durch optimierte Prozessplanung zielgerichteter und effizienter einzusetzen. Dies soll durch die Entwicklung einer Software geschehen, die bei der Prozessplanung unterstützt und Vorschläge für eine Anlagenbelegung unterbreitet.

(Projektkoordination: TTC Informatik GmbH, Witten)

LightPRoof

Ziel des Projekts ist die Entwicklung hocheffizienter Leichtgewicht-Photovoltaik. Durch das Projekt soll die Nutzung von Leichtbau-Überdachungen für hocheffiziente, leichte und robuste Photovoltaik ermöglicht werden.

(Projektkoordination: Seybold Technische Konfektionen GmbH &

Co. KG, Düren)

Air2Chem

Das Projekt beabsichtigt, CO2 aus der Luft über einen integrierten Direct-Air-Carbon-Capture and Utilization und -Nutzungspfad (DACCU) für die chemische Industrie verfügbar zu machen. Unter anderem werden mithilfe von Elektrolyseverfahren und durch die Nutzung erneuerbarer Energien chemische Grundstoffe wie Ethylen und Synthesegas erzeugt.

(Projektkoordination: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und

Energietechnik (UMSICHT), Oberhausen)

TimberConnect

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer effizienteren Prozessstruktur entlang der Lieferkette Holz auf Basis des sog. Internet of Things. Es soll eine Datendurchgängigkeit aufgebaut werden, die die Grundlage für optimierte Prozesse und übergreifende Zusammenarbeit bildet. Dies dient der Förderung des nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauens.

(Projektkoordination: Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal)

CLUE

In dem Projekt sollen Planenden in den frühen Phasen der Gebäudeplanung mit digitalen Software-Lösungen belastbare Aussagen zur Energie- und Ressourceneffizienz sowie der Kreislauffähigkeit des Gebäude-Entwurfs geboten werden.

(Projektkoordination: FH Münster, Münster)

FlexAqua

Das Projekt beabsichtigt, technische Flexibilitätspotenziale in sektorenübergreifenden Ver- und Entsorgungsprozessen der Abwasserwirtschaft praktisch nutzbar zu machen. Lösungen werden unter Anwendung von Methoden des Machine Learnings untersucht.

(Projektkoordination: Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal)

OPV 4.0

Ziel des Vorhabens ist die Herstellung hocheffizienter und langlebiger organischer Solarzellen (OPV) in Form einer Solarfolie. Die Steigerung des Wirkungsgrads wird unter anderem durch Neuentwicklung von Additiven erzielt, die den Beschichtungsfluiden zugegeben werden.

(Projektkoordination: Ruhr-Universität Bochum, Bochum)

MeRePoly

Ziel des Projekts ist es, die Kunststoff-Restfeuchtigkeit – unter anderem durch die Nutzung künstlicher Intelligenz sowie Nieder- und Hochfrequenzmessung – zu ermitteln. Auf diese Weise kann die energieintensive Materialtrocknung auf ein Mindestmaß reduziert werden.

(Projektkoordination: KIMW Forschungs-GmbH, Lüdenscheid)

Na.Ion.NRW

Das Projekt verfolgt das Ziel, ein nachhaltiges, elektrochemisches Speicherkonzept auf Basis der Natrium-Ionen-Technologie unter Verwendung lokal verfügbarer, kostengünstiger und umweltfreundlicher Rohmaterialien zu erarbeiten. Es sollen Natrium-Ionen-Batteriezellen und -module im Pilotmaßstab hergestellt und mit anderen Batterie-Typen in einem intelligenten, hybriden Energiespeicher parallel betrieben werden.

(Projektkoordination: Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung

Batteriezelle (FFB), Münster)

BaLok.NRW

Das Projekt befasst sich mit der Kühlung von Brennstoffzellen in Kleinstflugzeugen zwischen zwei und 20 Sitzplätzen. Dazu werden die Teilkomponenten des ultraleichten Mantelpropellers, des Brennstoffzellensystems sowie des innovativen Kühlkonzepts optimiert, um das Gesamtsystem in einen Tragschrauber zu integrieren und zu vermessen.

(Projektkoordination: Jetpel GmbH, Aachen)

FeVEA

Das Projekt erforscht, wie aus verfügbaren Marktinformationen mittels transparenter Methoden ein aus Sicht beider Vertragsparteien fairer Preis für ein Power Purchase Agreement (PPA) bestimmt werden kann.  Ein PPA ist ein langfristiger Vertrag zwischen Erzeuger und Verbraucher erneuerbaren Stroms über die Abnahme von Strom.

(Projektkoordination: Universität Duisburg-Essen, Essen)

HyCoFC

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer langzeitstabilen und kosteneffizienten Brennstoffzellen-Technologie auf Basis innovativer Hybrid-Compound-Bipolar-Platten. Die korrosionsfreie Brennstoffzellen-Technologie kann insbesondere bei stationären Anwendungen und in der Schwerlast-Mobilität zum Einsatz kommen.

(Projektkoordination: thyssenkrupp Steel Europe AG, Duisburg)

ENH3RGIE

Kern des Projekts ist Forschung und Entwicklung eines erstmalig mit Ammoniak betriebenen Multifuel-Generators. Dabei werden umfangreiche Arbeiten zu den Einzelkomponenten des Generators durchgeführt, um die chemischen Anforderungen von Ammoniak als Brennstoff zu erfüllen und effizient einsetzen zu können.

(Projektkoordination: Aquarius ERC GmbH, Aachen)

TransParEnergy

Im Projekt soll eine Methodik für einen Überblick über die Energieverbräuche von Gebäuden entwickelt werden. Ziel ist es, Informationen aus unterschiedlichen Quellen mit relativ einfachen Mitteln zu erfassen, zu verknüpfen, bei Bedarf zu anonymisieren und austauschfähig zu machen.

(Projektkoordination: Fraunhofer IOSB-INA, Lemgo)

FLECSI

Das Projekt konzentriert sich auf die industrielle dynamische Lastflexibilisierung in energieintensiven Industrien – mit Fokus auf metallproduzierende Wertschöpfungsketten. Dabei kommen typische diskontinuierliche Produktionsanlagen zum Einsatz, an denen das System entwickelt und getestet werden kann.

(Projektkoordination: ASINCO GmbH, Duisburg)

SolaGrAm

Das Projekt zielt darauf ab, die Entwicklung der solarenergiegestützten, grünen Ammoniak-Produktion voranzutreiben. Es realisiert ein Verfahren zur Herstellung von hochreinem Stickstoff, der für die industrielle Integration skalierbar und wettbewerbsfähig ist.

(Projektkoordination: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

(DLR), Köln)

Zum Hintergrund

Der Innovationswettbewerb „Energie.IN.NRW“ wird im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 federführend durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr umgesetzt. Im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 stehen für den gesamten Wettbewerb rund 104 Millionen Euro zur Verfügung.

Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden Euro EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Im Rahmen vielfältiger Förderaufrufe werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw.

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