10 Jahre alltagsintegrierte Sprachbildung in NRW: Ministerin Paul hebt die Bedeutung von Mehrsprachigkeit für die Chancengleichheit aller Kinder hervor
Vor zehn Jahren hat das Land Nordrhein-Westfalen die alltagsintegrierte Sprachbildung eingeführt. Diese wissenschaftlich basierte Weiterentwicklung löste einen Paradigmenwechsel in der frühpädagogischen Praxis aus.
Vor zehn Jahren hat das Land Nordrhein-Westfalen die alltagsintegrierte Sprachbildung eingeführt. Diese wissenschaftlich basierte Weiterentwicklung löste einen Paradigmenwechsel in der frühpädagogischen Praxis aus. Die Sprachbildung orientiert sich seitdem an den individuellen Lebenslagen der Kinder und findet integriert in den pädagogischen Alltag statt. Das verbessert die Bildungschancen der Kinder und stärkt die Chancengleichheit in Nordrhein-Westfalen.
„Sprache ist der Schlüssel zu Bildung, Teilhabe und Integration. In einer zunehmend globalisierten Welt ist es von zentraler Bedeutung, die sprachliche Vielfalt von Kindern als Ressource zu begreifen und aktiv zu fördern“, erklärt Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration. „Die alltagsintegrierte Sprachbildung ist ein bedeutender Baustein, um Chancengleichheit zu schaffen und den Weg für eine erfolgreiche Bildungsbiografie zu ebnen. Gerade das alltagsintegrierte Erlernen und Nutzen von Sprache trägt dazu bei, dass Kinder in ihrem täglichen Lernumfeld gefördert und unterstützt werden. Zentraler Bestandteil des Konzeptes ist nunmehr seit über zehn Jahren die Qualifizierung der engagierten Fachkräfte und die Unterstützung durch die Fachberatung.“
Als einer der ersten drei Bundesländer hat Nordrhein-Westfalen vor zehn Jahren die alltagsintegrierte Sprachbildung eingeführt sowie etabliert, dass die Sprachentwicklung von Kindern prozessbegleitend beobachtet und dokumentiert wird. Damit gehört Nordrhein-Westfalen zu den Impulsgebern für andere Bundesländer. Auch auf dem Gebiet mehrsprachiger Bildungsansätze gilt Nordrhein-Westfalen als einer der Vorreiter. Mittlerweile setzen zehn weitere Bundesländer die Sprachbildungsprogramme von Nordrhein-Westfalen griffbereitMINI, Griffbereit und Rucksack KiTa um.
Unter dem Titel „10 Jahre alltagsintegrierte Sprachbildung in NRW: Mehr Sprachen und Chancen stärken“ hat das Kinder- und Jugendministerium in Kooperation mit dem Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Rheinland rund 200 Fachkräfte aus der frühkindlichen Bildung sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis eingeladen. Die Teilnehmenden haben insbesondere die Entwicklung der alltagsintegrierten Sprachbildung in den letzten zehn Jahren reflektiert und Herausforderungen für die Zukunft diskutiert.
Ein zentrales Anliegen der Tagung: Die Gelingensbedingungen der alltagsintegrierten und durchgängigen Sprachbildung in der Kindertagesbetreuung herauszuarbeiten und aufzuzeigen, wie Fachkräfte in der praktischen Arbeit gestärkt werden können.
Kinder- und Jugendministerin Paul betonte: „Die Zusammenarbeit mit den Landesjugendämtern spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Fachkräfte vor Ort. Gemeinsam wollen wir die Sprachbildung weiter stärken und die Integration von Mehrsprachigkeit noch besser in die pädagogische Praxis integrieren.“
Sandra Clauß, Fachbereichsleitung Kinder und Familie im LVR-Landesjugendamt Rheinland: „Kinder lernen Sprachen umso besser, je wohler sie sich fühlen, je feinfühliger ihre Handlungen sprachlich begleitet werden und je mehr sprachliche Impulse sie erhalten. Alltagsintegrierte Sprachförderung in der Kita gelingt, wenn sie konzeptionell verankert ist, Fachkräfte fortgebildet und Kitas durch Fachberatung begleitet werden. Das LVR-Landesjugendamt Rheinland unterstützt Träger und Fachberatungen und übernimmt nach Auslaufen des Bundesprogramms Sprache die Fortbildungen und Netzwerktagungen für die Fachberatung Sprache im Rheinland als neuen Schwerpunkt.“
Eine zweite Fachtagung in Kooperation mit dem Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe findet am 24. Januar 2025 in Münster statt. In der Perspektive sind für 2025 auch noch weitere Folgeformate geplant, um die alltagintegrierte und durchgängige Sprachbildung weiter zu stärken und auch Netzwerke zwischen verschiedenen Akteuren wie den Kommunalen Integrationszentren auszubauen.
Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): „Zehn Jahre alltagsintegrierte Sprachbildung in Nordrhein-Westfalen: Das ist ein Erfolg, den wir mit diesem Fachtag gemeinsam feiern können. Die Mitarbeitenden in den Kindertageseinrichtungen leisten täglich wertvolle Arbeit, um alle Kinder in ihrer individuellen Persönlichkeit zu fördern. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, um durch alltagsintegrierte Sprachbildung mehr Chancengerechtigkeit herzustellen. Denn Studien belegen: Kinder, die in einem sprachlich anregenden Umfeld aufwachsen, entwickeln bessere Sprachfähigkeiten."
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