Minister Pinkwart und Minister Laumann setzen sich für verstärkte Digitalisierung der Gesundheitsämter zur Pandemiebewältigung ein

Minister Pinkwart: Wir müssen den schnellen digitalen Austausch zwischen den Gesundheitsämtern möglich machen

5. Januar 2021
Telemedizin

Digitale Labormeldungen, automatischer und sicherer Austausch der Daten von Erkrankten und Kontaktpersonen – die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, die Gesundheitsämter in der Pandemie zu entlasten.

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Digitale Labormeldungen, automatischer und sicherer Austausch der Daten von Erkrankten und Kontaktpersonen – die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, die Gesundheitsämter in der Pandemie zu entlasten. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig hat dazu mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums die integrierte Software SORMAS entwickelt, die bislang von sieben Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen eingesetzt wird – auch im Rhein-Sieg-Kreis. Weitere Gesundheitsämter stehen in den „Startlöchern“ bzw. haben bereits Interesse geäußert, SORMAS nutzen zu wollen. Damit die Software größtmöglichen Nutzen entfaltet, ist ein flächendeckender Einsatz wichtig. Bei einem Besuch in Siegburg überzeugten sich Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der Leistungsfähigkeit der Software und sprachen sich für eine flächendeckende Implementierung des Pandemie-Management-Systems aus.
 
Minister Pinkwart: „Mit dem verstärkten Einsatz digitaler Technik können die Gesundheitsämter einfacher Kontakte nachverfolgen, gezielte Infektionsschutzmaßnahmen deutlich schneller einleiten und so viel effizienter zur Eindämmung des Infektionsgeschehens beitragen. SORMAS eröffnet schon heute jedem Gesundheitsamt die Möglichkeit, auf digitale Kontaktnachverfolgung umzusteigen. Wir müssen zudem den schnellen digitalen Austausch zwischen den Gesundheitsämtern möglich machen und dabei selbstverständlich den hohen datenschutzrechtlichen Anforderungen gerecht werden. Der CIO NRW unterstützt mit seinem Netzwerk die Einführung von SORMAS in den Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen. Wenn Infektionsketten kreisübergreifend abgebildet werden können, kann das ein wesentlicher Beitrag zur erfolgreichen Eindämmung der Pandemie sein.“
 
Minister Laumann: „Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein leistungsstarker Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD) ist. Deutlich geworden ist ebenso, dass der ÖGD in der Vergangenheit personell, aber auch technisch nicht immer ausreichend ausgestattet wurde. Bund, Länder und Kommunen haben bisher gemeinsam große Anstrengungen unternommen, um die Gesundheitsämter personell zu stärken. Es kommt jetzt darauf an, dass dieses Personal so wirksam wie möglich arbeiten kann. Die leistungsstarke Digitalisierung der Gesundheitsämter spielt dabei eine entscheidende Rolle. SORMAS bietet hierbei eine ganze Reihe von Chancen mit dem Ziel, die Gesundheitsämter bei ihrer täglichen Arbeit zu entlasten, die Vernetzung untereinander voranzutreiben und die Prozesse insgesamt zu beschleunigen.“
 
Kreisdirektorin Svenja Udelhoven: „Alle erkrankten Personen, Verdachtsfälle, Kontakte und Ausbrüche werden über SORMAS erfasst und abgebildet. Nur mit dem Einsatz von SORMAS konnten wir angesichts von mittlerweile rund 12.000 Erkrankten und wöchentlich ca. 5.000 Bürgerinnen und Bürgern in häuslicher Quarantäne das Infektionsgeschehen noch adäquat steuern.“
 
SORMAS wird Ende Januar 2021 durch die vernetzte Version SORMAS eXchange ergänzt. Das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt sich mit fünf anderen Gesundheitsämtern an der Pilotierung der vernetzten SORMAS-Version. Sie ermöglicht den Gesundheitsämtern zukünftig unter anderem:

  • digitale Labormeldungen medienbruchfrei zu empfangen,
  • digitale Falldaten an die Landesbehörden ohne manuelle Doppeleingaben zu übermitteln,
  • digitale Kontaktdaten aus vorgelagerten Kontakterfassungssystemen (z.B. digitale Besucherlisten in Gastronomie, Pflegeheimen oder Unternehmen) zu übernehmen,
  • Symptomangaben der Kontaktpersonen ohne telefonische Rückfragen zu erfassen,
  • Daten zu Fallmeldungen und Kontaktpersonen datenschutzkonform und sicher mit anderen Gesundheitsämtern auszutauschen, ohne dabei auf Fax oder Postversand zurückgreifen zu müssen.
Seit Beginn dieses Jahres besteht für alle medizinischen Labore die Pflicht, Laborbefunde digital an die Gesundheitsämter über DEMIS, das deutsche elektronische Melde- und Informationssystem für den Gesundheitsschutz, zu übermitteln. Die althergebrachte Versendung der Laborbefunde per Fax ist dann nicht mehr zulässig. SORMAS verfügt über eine entsprechende Schnittstelle zu DEMIS, so dass eine direkte Übertragung der Befunde in SORMAS möglich ist.
 
 

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